Am 7. März 1955 berichtete die in den USA tonangebende Illustrierte „Life“ über den rebellischen Jungschauspieler James Dean. Er begeisterte vor allem die Jugend und wohl jeder Teenager beziehungsweise Twen wollte so sein wie er. Was die Wenigsten zu diesem Zeitpunkt ahnten: Schon knapp sieben Monate später sollte das Leben des 24-Jährigen zu Ende sein. Ein schwerer Verkehrsunfall in der Nähe von Los Angeles endete für Dean tödlich. Zwar traf ihn keine Schuld, doch für seine Familie, Freunde und Fans war dies nur ein schwacher Trost. Jetzt, fast auf den Tag genau 60 Jahre später, kehrt James Dean auf die Kinoleinwände zurück.
Eigentlich war es der Plan von Regisseur Anton Corbijn, eine Biografie Deans abzudrehen. Während seiner Recherchen zum Film fand er allerdings heraus, dass die Geschichte der ihn umgebenden Personen weitaus interessanter war. In dem Falle war es die des Fotografen Dennis Stock, gespielt von Robert Pattinson. Der junge Mann ging 1955 nach Los Angeles, um seinem Traum von der Karriere als Starfotograf am Roten Teppich zu verwirklichen. Schnell muss er allerding erkennen, dass die Konkurrenz hart ist und das Leben in der Traumfabrik kein Zuckerschlecken. Gemeinsam mit seinem Chef John Morris, verkörpert von Joel Edgerton, geht er regelmäßig für die Agentur Magnum auf Motivsuche.
Es scheint eine glückliche Fügung des Schicksals, dass ausgerechnet Stock auf einer Party einen bis dato noch fast unbekannten James Dean (Dane DeHaan) kennenlernt. Er ist sofort von ihm fasziniert und beginnt, Dean sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben mit der Kamera zu begleiten. Eine Fotostory über den aufstrebenden Nachwuchsstar würde Stock endlich zum Durchbruch verhelfen. Daran besteht kein Zweifel.
Bei einem derart engen Zusammenleben bleibt es nicht aus, dass sich die Männer langsam näherkommen und sich eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden entwickelt. Doch Dean ist ein schwieriger Mensch, der oft Stimmungsschwankungen und unerträgliche Launen hat. So gerät der Fertigstellungstermin der Fotos in Gefahr, worüber die Verantwortlichen des „Life“ nicht sonderlich erfreut sind.
Zwei Wochen lang ist Stock ständig an der Seite von Dean. Er fotografiert ihn an den verschiedensten Plätzen: auf der Farm seiner Verwandten, wo Dean seine Kindheit verbrachte, auf der Bühne seiner ehemaligen High School in Fairmount, am Times Square in New York, in seiner Wohnung, mit Schauspielkollegen hinter der Bühne. Stocks Fotos aus dem Februar 1955 machen Dean später zu einer Ikone. Zwar wurden sie erst am 7. Mai 1955 veröffentlicht, doch viele Motive aus der Fotoserie wurden zum Kultobjekt. Man denke hier nur an die Schwarz-Weiß-Fotografie, die James Dean an einem regnerischen Tag mit hochgezogenem Mantelkragen und lässig mit einer Zigarette im Mundwinkel zeigt. Dieses Bild kennen sogar Menschen, die mit dem Namen James Dean nichts anfangen können. Es ist nur eines von vielen Bildern, die von Dennis Stock aufgenommen wurden.
James Dean und Dennis Stock sind seit dem 24. September gemeinsam auf den Leinwänden der deutschen Kinos zu sehen. Vorab machten Poster mit den beiden Hauptdarstellern Lust auf einen Kinobesuch. Der Film ist natürlich für James Dean Fans ein Muss, dennoch werden auch viele andere Cineasten an der Handlung Gefallen finden.
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