Es ist kein Geheimnis, dass die Vorräte an fossilen Brennstoffen wie Erdgas, Kohle und Erdöl dem Ende zugehen. Außerdem ist ihre Nutzung der Umwelt nicht gerade zuträglich. Das Heizen mit diesen Stoffen verursacht Unmengen an Kohlendioxid, welches häufig in Zusammenhang mit der globalen Klimaerwärmung genannt wird. Deshalb ist die Menschheit schon seit einigen Jahrzehnten auf der Suche nach alternativen Energiequellen, die sich beispielsweise aus der Sonne, dem Wasser und dem Wind ergeben.
Neben den an zahlreichen Orten entstehenden und bereits entstandenen Windparks sind die Solarzellen dem Otto-Normal-Verbraucher am geläufigsten. Diese Art der erneuerbaren Energie ist für fast jedermann nutzbar. Eine Photovoltaikanlage ist inzwischen auf vielen Hausdächern zu sehen. Die daraus gewonnene Energie wird zur Bereitung von Warmwasser und zur Unterstützung der Heizungsanlage genutzt. Außerdem erfolgt eine Einspeisung in das öffentliche Netz der Stromversorger. Dafür erhält der Betreiber der Anlage eine Vergütung.
Ende 2011 lag der Anteil des Solarstroms am gesamtdeutschen Stromverbrauch bei 3,5 Prozent. Im Jahre 2012 stieg dieser weiter an. Bei der Produktion von Photovoltaikanlagen ist Deutschland ebenfalls auf den vorderen Plätzen zu finden. Somit werden Photovoltaikanlagen in Deutschland hergestellt und auch hier genutzt, wenngleich derzeit die Ausbeute an Energie noch nicht so hoch ist wie beispielsweise in den südlichen Ländern. Aber mit dem Klimawandel geht auch eine höhere Sonnenstrahldauer einher, was man sich für die Gewinnung von Solarenergie hierzulande zu Nutzen machen möchte.
Die Photovoltaikanlagen sind sicher zukunftsweisend, allerdings sind sie um einiges zu groß, um sie zur Energieversorgung von kleineren Geräten wie beispielsweise Mobiltelefonen oder Uhren zu verwenden. Dennoch gab ihre Technik den Ausschlag zu weiteren Entwicklungen. So widmeten sich Forscher an der Stanford University der Herstellung von biegbaren Solarzellen. Sie werden wie Aufkleber verwendet und benötigen keinen festen Untergrund für ihre Anbringung, ja mehr noch: Durch ihre Biegsamkeit lassen sie sich flexibel dem Untergrund anpassen. Für die Herstellung wird auf einer Scheibe aus Silicium und Siliciumoxid eine 300 Nanometer dicke Schicht aus Nickel aufgebracht. Diese Schicht bildet den Untergrund für dünne Solarzellen. Danach wird das Ganze mit einem Schutzpolymer versehen. Damit die Solarzellen aufgeklebt werden können, kommt ferner auf diese ein hitzelösliches Klebeband.
Die flexibel verwendbaren Energieversorger eröffnen ein neues Feld zur Nutzung von Solarenergie. Man könnte mit ihnen nicht nur die Energieversorgung von eigentlich jedem mobilen Gerät der Gegenwart sicherstellen, gleichzeitig wären auch Weiter- und Neuentwicklungen in den verschiedensten Bereichen denkbar. Immerhin könnte man die Solarzellen zum Aufkleben auch in unterschiedlichen Größen produzieren und dementsprechend größere Dinge mit Energie versorgen. Das ist aber alles noch Zukunftsmusik. Vom Entwicklungsbereich der Universität müssen sich die biegbaren Solarzellen erst einmal ihren Weg in die Serienproduktion bahnen. Findet sich ein Unternehmen, für welches dieselbe interessant erscheint, werden die Solarzellen dort einem intensiven Praxistest unterzogen, bevor die kostspielige Produktion beginnt. Ob und wann die Solarzellen in Aufkleberform überhaupt auf dem Markt erscheinen, ist noch unklar. Dementsprechend müssen wir uns weiterhin in Geduld üben und auf herkömmliche Energieversorger wie Batterien und Akkus zurückgreifen. Fakt ist aber, dass die aufklebbaren Solarzellen ein toller Beweis dafür sind, wie man etwas Praktisches wie Aufkleber und etwas Nützliches wie Solarzellen in einem Produkt vereinen kann.
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