Kaum einer kann hierzulande eine Orange von der anderen unterscheiden. Na klar, es gibt orangefarbene und es gibt blutrote Orangen. Man kann sie essen oder einen Saft daraus herstellen. Das weiß man im Allgemeinen, doch welche Eigenschaften Orangen mitbringen müssen, um zu den sogenannten Ess- und den sogenannten Press-Orangen zu gehören, das entzieht sich der Kenntnis der Meisten. Es gibt nämlich zwischen den einzelnen Orangesorten unverkennbare Unterschiede, über welche natürlich die Anbieter genauestens Bescheid wissen.
Ein Anbieter von Orangen in Deutschland ist SanLucar. Von ihm sind verschiedene Sorten erhältlich und um zu wissen, ob die Orange eher zum Essen oder eher zum Auspressen verwendet werden sollte, markiert dieser ab sofort seine Produkte mit einem Aufkleber, besser gesagt mit zwei verschiedenen Aufklebern in den Farben Gelb und Grün.
Zu finden sind die jeweiligen SanLucar-Aufkleber auf den Netzen und den Kisten. Die Orangen zum Auspressen werden mit einem gelben Sticker mit dem Hinweis „Pressen“ versehen, die Orangen zum Essen weisen einen grünen Sticker mit dem Hinweis „Essen“ auf. Damit ist nun eindeutig klar, wie welche Orangen am besten verwendet werden.
Navelorangen sind typische Vertreter der Ess-Orangen. Sie unterteilen sich nochmals in mehrere Unterarten. Ihre ursprüngliche Heimat ist Brasilien. Charakteristisch für sie ist die Ausstülpung an der Spitze. Eine Navelorange lässt sich problemlos schälen und in Stücke zerteilen. Wegen des Bestandteils Limonin ist sie zur Herstellung von Saft weniger geeignet. Er bewirkt, dass sich das Aroma des Saftes beim Pressen durch den Sauerstoff nach kurzer Zeit vermindert. Dennoch gibt es wie so oft eine Ausnahme: Die Sorte „Salustiana“ zählt zur Familie der Navelorangen, ist aber dank ihrer dünnen Schale für die Saftherstellung prädestiniert.
Eine Press-Orange hat weniger Fruchtfleisch, dafür aber einen größeren Saftanteil. Weiterhin ist kein Limonin in einer solchen Orange vorhanden. Stammt die Orange gleichzeitig aus nachhaltigem Anbau, ist die Schale zu 100 Prozent zum Verzehr geeignet. Dadurch lässt sich die Press-Orange fast vollständig verwerten. Orangen mit essbaren Schalen werden unter anderem vom oben genannten Anbieter SanLucar speziell gezüchtet. Besonders jetzt in der Weihnachtszeit sind diese Früchte im Vorteil. Schließlich kommt in viele Weihnachtsplätzchen die abgeriebene Schale von Orangen. Auch heißer Orangensaft wird in der kalten Jahreszeit gerne als Vitamin-C-Spender und zum Aufwärmen von innen konsumiert. Da können die Orangen zum Auspressen ganz klar punkten.
Nach wie vor gilt die Orange unabhängig von der Sorte als klassischer Vitamin-C-Spender: 100 g Orange enthalten etwa 50 mg Vitamin C. Das entspricht fast dem empfohlenen Tagesbedarf von 60 mg. Allgemein sind Orangen aus dem Ökolandbau frei von Konservierungsstoffen, die herkömmlichen Früchten in großer Menge zugesetzt werden dürfen. Auf das Wachsen der Schale wird dagegen überaus selten verzichtet.
Die größten Produzenten von Orangen sind Brasilien, die USA und Mexiko. Die beiden ersten Nationen produzieren jährlich weit über 10.000 Tonnen der wohlschmeckenden und gesunden Früchte. Dagegen befindet sich Mexiko mit gerade einmal knapp 4.000 Tonnen auf dem dritten Platz bereits weit abgeschlagen. Auch in Europa werden Orangen angebaut wie beispielsweise an den Hängen des Vulkans Ätna auf der italienischen Insel Sizilien, in Griechenland oder Spanien. Ihr Anteil an der Weltproduktion fällt aber nur gering aus.
Bildquelle: © Petra Bork / Pixelio.de