Seit der Antike widmen sich die Menschen der Landschaftsmalerei. Viele namhafte Künstler wie beispielsweise Claude Monet malten Landschaften und schufen dadurch unvergessene Kunstwerke. Die Landschaftsbilder sind nicht nur wegen des berühmten Künstlers dahinter wertvoll, sondern ebenfalls wegen der darauf zu sehenden Momentaufnahmen von Landschaften, wie sie stellenweise heute gar nicht mehr existieren.
Auch in der Gegenwart gibt es Menschen, die die Schönheit von Landschaften in der ganzen Welt auf Leinwand festhalten. Einer von ihnen ist Rüdiger Houba. Der Maler lebt in der Eifel und dieser Landstrich verzauberte ihn einmal derartig, dass er prompt vergaß, sein Auto zu lenken. Das war der Anstoß für ihn, seine gesammelten Eindrücke in Bildern festzuhalten. Inzwischen hat er so viele davon geschaffen, dass es für eine Ausstellung im SWR-Studio Trier reicht.
Ein klassischer Landschaftsmaler wie eben jener Monet ist Houba nicht. Er lässt sich von Alltagsszenen inspirieren, schaut sich in seinem Heimatdorf um und fängt dort Impressionen sein. Acrylfarben und Leinwand sind immer dabei. Schließlich weiß man als Künstler nie, wo das nächste Motiv auf einen wartet. Houba liebt intensive Farben und ein großes Format. Nur so kann man die richtige Bühne für eigentlich banale Alltagssituationen schaffen, ist seine Meinung.
Die Eifel übt einen besonderen Reiz auf den 52-jährigen Maler aus. Anfangs dachte er, nur die Landschaft würde ihn beeindrucken. Täglich entdeckte er neue schöne Dinge, die er nicht mehr vergessen konnte. Später merkte er, dass die hier lebenden Menschen und die Landschaft eine enge Verbindung zueinander haben. Beides zusammen macht die Eifel zu einem außergewöhnlichen Ort zum Malen. Ein Bild Houbas zeigt beispielsweise Jugendliche an einer Bushaltestelle. Eine alltägliche Situation, nichts Aufregendes oder Außergewöhnliches, doch die Jugendlichen sind ein Teil der Eifel, denn sie leben hier und haben hier ihre Heimat.
Im krassen Gegensatz dazu stehen die skurrilen Werke des Künstlers. Auf einem Bild ist Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer Flasche Bier in der Hand zu sehen. Die Szene spielt sich auf einer Straße in Prüm ab. Dahinter ist ein Hot-Dog-Stand zu sehen, im Vordergrund drängt sich eine Gruppe von Kameraleuten und Fotografen, die sehr aufgeregt ist. Houba versteht sich als Chronist. Er malt Szenen, die aus dem Leben gegriffen sind. Nichts entspringt der Fantasie oder wird aufgepeppt, weil das Original zu langweilig erscheint. Was auf den Bildern zu sehen ist, entspricht der Wahrheit und ist tatsächlich so gewesen. Der Künstler möchte ein Chronist der Zeit und speziell der Eifel sein.
Zwölf Jahre ist es her, seit Rüdiger Houba von Krefeld in die Nähe von Gerolstein gezogen ist. In Prüm eröffnete er ein Atelier mit Blick auf die Gemeindeverwaltung. Eine Fläche von 200 Quadratmetern besitzt die einstige Arztpraxis. Der Künstler gibt hier Malkurse für Kinder und Erwachsene. Sogar vom Land erhält er finanzielle Unterstützung. Dadurch kann er seinen eigenen Malstil weiterentwickeln. Er selbst beschreibt ihn als relativ grob, allerdings hat sich im Laufe der Zeit eine hohe Detailtreue eingestellt. Möchte man die Ausstellung von Rüdiger Houba mit dem Titel “Hier spielt die Musik” besuchen, hat man bis zum 12. April in der Hosenstraße 20 die Gelegenheit dazu.
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