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Kinder bringen Picasso auf die Leinwand

Kinder malen sehr gerne, und wenn sie sich wie Picasso fühlen können, weil ihnen jemand erklärt, wer dieser Mensch war und was einige seiner Phasen zu bedeuten hatten, dann malen sie ohne jegliche Berührungsangst auf Leinwand.

In Methler wird den Kindern mehrmals im Jahr ein Malkurs angeboten. Aber es handelt sich hier nicht einfach um einen Kurs, bei dem drauf losgemalt wird, denn die Bilder basieren auf einer ganz bestimmten Sache. Es geht nämlich im Pablo Picasso. Über mehrere Wochen lassen sich die kleinen Künstlerinnen zwischen sechs und elf Jahren voll und ganz auf den Künstler ein, der mit seinen Bildern richtig berühmt geworden ist. Martina Dickhut, eine Künstlerin, erzählt den Mädchen etwas über den Künstler und erklärt auch die blaue Phase, die rosa Periode und über das, was danach gefolgt ist, wie die Künstlerin selber sagt „Made in Methler“. Die Kinder sollen nämlich erfahren, warum Picasso in der blauen Phase traurig war und dann in der rosa Phase wieder glücklich. Nachdem sich die Kinder diese Geschichte angehört haben, greifen sie selber zu Leinwand, Farben und Pinsel und malen ihre aus dem, was ihnen erzählt wurde.

 

Schon seit zehn Jahren betreut Martina Dickhut die Malkurse. Diese werden drei Mal in einem Jahr angeboten und finden im Bürgerhaus statt, wo nach dem Kurs auch die Bilder ausgestellt werden. Es sind immer wieder andere Themen, die hier aufgegriffen werden und zu denen die Kinder dann auf Leinwand malen. Die Kursleiterin ist nicht nur Künstlerin, denn sie ist auch Erzieherin und hat Spaß, mit den Mädchen und Jungen in die Welt der Maler einzutauchen. Wie sie sagt: „Kindern Kunst zu vermitteln ist nicht schwer, die sind offen und haben viel Spaß daran“, was natürlich auch an den Bildern zu erkennen ist. Sie werden ein wenig von der Farbenlehre erfahren, etwas über die richtige Perspektive lernen und schon entstehen Kunstwerke.

 

Es gab sogar Kinder, die schon des Öfteren an einem Malkurs teilgenommen haben, weil sie einfach Spaß haben und ihnen „das Malen am besten gefällt“, wie eine Kursteilnehmerin von elf Jahren begründete.

 

Natürlich ist das Malen nicht alles, was in diesem Kurs gemacht wird, denn es wird auch gesungen und gequatscht.

 

Allerdings gibt es für die Kinder auch ein Tabu: Sie dürfen während des Kurses die auf Leinwand gemalten Bilder nicht mit nach Hause nehmen. Schließlich sollen die Eltern die Kunstwerke der Kleinen nicht sehen können, sondern sich überraschen lassen. Nach jedem Kurs werden nämlich die Bilder in einer Ausstellung im Bürgerhaus präsentiert und gezeigt, was passiert, wenn die Kids Maler malen.

 

Wer selber als Elternteil sieht, dass das Kind unheimlich gerne zu Stift und Papier greift, um Bilder zu malen, der sollte sich ebenfalls in seinem Ort nach einem Malkurs umschauen. Es ist manchmal erstaunlich, was die Kids auf Leinwand oder Papier bringen, wenn sie etwas über einen bestimmten Künstler erfahren. Ober man kauft ihnen einfach eine kleine Leinwand, entsprechende Farben und lässt sich zuhause malen, was ihnen gerade in den Kopf kommt, denn den Fantasien sind hier sicherlich keine Grenzen gesetzt.

Bildquelle: © Jürgen Frey / Pixelio.de