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Weltrekord gebrochen – Bislang teuerstes Kunstwerk auf Leinwand versteigert

Kunst ist kein Schnäppchen. Dies weiß man inzwischen. Jetzt wurde der Weltrekord gebrochen und das bislang teuerste Kunstwerk auf Leinwand in New York unter den Hammer gebracht.

667339_web_R_K_by_Tony Hegewald_pixelio.deNein, es war kein Picasso, kein Rubens, kein van Gogh und auch kein Rembrandt. Beim bislang teuersten Kunstwerk der Welt handelt es sich um ein sogenanntes Tryptochon von Francis Bacon mit dem Titel „Three Studies of Lucian Freud“. Der irische Künstler ist einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts und lebte von 1909 bis 1992. Das obengenannte Gemälde entstand im Jahre 1969. Mehr als vier Jahrzehnte nach seiner Fertigstellung und knapp zwei Jahrzehnte nach dem Tod des Malers schlug es bei seiner Versteigerung im weltberühmten Auktionshaus Christie´s alle Rekorde: Für einen unglaublichen Preis von 142,4 Millionen Dollar – das sind umgerechnet 106 Millionen Euro – wechselte es den Besitzer. Damit platzierte sich das Kunstwerk ohne Umwege auf dem ersten Rang in der Liste der teuersten Gemälde der Welt und schlug den bisherigen Spitzenreiter um schlappe 22 Millionen Dollar. Bis zum besagten Tag war dies „Der Schrei“ von Edvard Munch. Es fand im Mai 2012 für 120 Millionen Dollar – in Euro sind dies 91 Millionen – über das Auktionshaus Sotheby´s einen neuen Liebhaber. Zeitgleich wurden damals ein Picasso für 26 Millionen Dollar sowie ein Salvador Dalí für mehr als 14 Millionen Dollar an den Mann gebracht. Das ging aber angesichts des Rekordpreises für den Munch regelrecht unter, schließlich waren das im Vergleich dazu echte Schnäppchen.

Bei dem unlängst versteigerten Werk von Bacon handelte es sich genaugenommen um drei Bilder. Zu sehen ist darauf ein Kollege und guter Freund des Künstlers. Der britische Maler Lucian Freud, der 1922 in Berlin geboren wurde und 2011 in London verstarb, war zum einen der Enkel des bekannten Psychoanalytikers Sigmund Freud, zum anderen ein beliebtes Motiv von Bacon. Beide verewigten sich mehrfach gegenseitig auf Leinwand. Die jeweils zwei Meter hohen und etwa anderthalb Meter breiten Einzelteile des Tryptochons zeigen den sitzenden Freud, wie für Bacon üblich mit einem entstellten und übermalten Gesicht.

Bei Kunstliebhabern sind die Werke von Bacon nicht unbekannt. Im Mai 2008 wurde das Gemälde „Triptych, 1976“ aus dem Jahre 1977 mit einem Versteigerungspreis von 86,3 Millionen Dollar – umgerechnet gleich 55,7 Millionen Euro – zum teuersten Bild der Nachkriegszeit. Gleichzeitig sicherte es sich damit den elften Rang der teuersten Gemälde weltweit. Bis zur Versteigerung von Munchs „Der Schrei“ 2012 war der legendäre Picasso mit seinem Werk „Akt mit grünen Blättern und Büste“ aus dem Jahr 1932 für 106,5 Millionen Dollar die Nummer Eins der Liste der teuersten Gemälde der Welt. Mittlerweile muss er sich mit Rang 6 zufriedengeben. Unter den Werken, die via Versteigerung einen neuen Besitzer bekamen, liegt das Bild auf dem dritten Platz. Gesamt betrachtet haben sich zwischen „Three Studies of Lucian Freud“ und „Der Schrei“ noch drei privat verkaufte Kunstwerke geschmuggelt, deren Preise von 135 bis 140 Millionen Dollar variieren. Würde man nach nicht offiziell bestätigten Verkäufen sortieren, wäre „Die Kartenspieler“ von Cézanne unangefochtener Sieger im Rennen um das teuerste Gemälde. Angeblich wurde das Bild von 1892/93 im Jahre 2011 für einen Kaufpreis zwischen 250 und 275 Millionen Dollar liegend verkauft. Da es aber bis heute keine offizielle Bestätigung für diesen Kauf gibt, findet er keine Berücksichtigung.

Bildquelle: © Tony Hegewald / Pixelio.de