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Zum Drucken von Postern wird nur normales Papier verwendet? Fehlanzeige!

Wie wichtig die Wahl des richtigen Bedruckstoffes für effektive Werbung ist, das erfuhren letztens 100 Gäste beim 39. Praxis-Dialog von Manroland in Offenbach

Dass Werbung einen großen Einfluss auf uns hat, mit diesem Fakt haben sich die Meisten von uns abgefunden. Tagtäglich werden wir überall mit Werbung berieselt. Ob im Radio, im Fernsehen, im Internet oder ganz klassisch gedruckt in der Zeitung, in Zeitschriften oder auf Werbepostern, überall treffen wir auf Werbung. Kürzlich fand ein Dialog für Werbefachleute genau im Zusammenhang mit den letztgenannten Werbemitteln statt, welcher auch für den Verbraucher sehr interessante Ergebnisse brachte. Wer bisher annahm, dass zum Drucken von Werbepostern einfaches Papier verwendet wird, der hätte sich auf dieser Veranstaltung eines Besseren belehren lassen müssen. Hier ging es nämlich darum, welche Eigenschaften die sogenannten Bedruckstoffe aufweisen müssen und wann welche von diesen Stoffen zum Einsatz kommen.

Ein gutes Beispiel, wie aufwändig sich die für die Werbung Verantwortlichen bereits vor dem Drucken um das gewünschte Material bemühen müssen, ist der Hersteller Bacardi. Er brachte einige seiner neuen Werbeposter mit und gab genaue Auskünfte, worauf bei der Herstellung geachtet wird. Es spielt nämlich nicht nur eine Rolle, was am Ende auf dem Poster zu sehen ist, sondern auch der Tastsinn soll durch die Poster angesprochen werden. Was man damit erreichen möchte? Dass ebenfalls blinde und sehbehinderte Menschen die Werbebotschaft verstehen und natürlich alle anderen nicht nur durch die Optik des Produktes und des Plakates angesprochen werden, sondern andere Sinne gleichfalls angeregt werden. Zuerst wird die Zielgruppe der Werbebotschaft ausgemacht, danach richtet sich, welcher Bedruckstoff infrage kommt. Weiterhin spielen Produkt und Packungsdesign eine Rolle. Wurde dies alles festgelegt, dann erfolgt die Auswahl des Bedruckstoffes nach Fühleigenschaften, Bedruckbarkeit und Aussehen.

Natürlich war diese Veranstaltung eigentlich eher für Druckereien, Werbeagenturen und Unternehmen interessant. Die Verbraucher bekommen im Endeffekt nur das Ergebnis präsentiert. Trotzdem ist es doch einmal sehr aufschlussreich, wie Printwerbung entsteht, welcher Aufwand dafür betrieben wird und vor allen Dingen, wie wir Verbraucher, obwohl wir eigentlich nur ein Bild betrachten, mit allen Sinnen von der Werbung angesprochen werden. Der Hintergrund war allerdings keine Aufklärung der Verbraucher, sondern eher eine Optimierung der Zusammenarbeit aller Beteiligten. Viel Geld steckt für alle dahinter. Hinzu kommt Zeitdruck und die Erwartung, dass gleich im ersten Anlauf das Ergebnis perfekt wird. Reklamationen und Fehler sind teuer und ärgerlich. Sie sollen von vornherein vermieden werden. Bei der Wirtschaft der Gegenwart kann man sich solche Sachen nicht mehr leisten. Deshalb sind derartige Zusammenkünfte wie der 39. Praxis-Dialog von Manroland wichtig. Hier wird man über neue Techniken und Möglichkeiten der Werbung informiert und kann daraus für das eigene Unternehmen seinen Nutzen ziehen.

Selbstverständlich gab es nicht nur Theorie von den verschiedenen Unternehmen zu hören, die sich und ihre Arbeit auf der Veranstaltung präsentiert haben. Der Mensch merkt sich vieles erst, wenn mehrere Sinne damit angesprochen wurden. Das haben wir oben bereits erfahren. Deshalb gab es außerdem praktische Vorführungen über Drucktechnik und zwischendurch immer wieder ausreichend Gelegenheit zu diskutieren und zu fachsimpeln. Wir können also sehr gespannt darauf sein, wie uns die nächsten Werbeposter beeindrucken werden und welche Eindrücke sie in unserem Kopf und vielleicht auch unserem Bauch hinterlassen. Auf alle Fälle wird man sich sicher für uns einiges an optischen Schmankerln in der Printwerbung einfallen lassen.

Bildquelle: © Kladu/ Pixelio.de