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Herzenswunsch auf die Leinwand gebracht

725118_web_R_K_B_by_g. metzger_pixelio.de (2)Jörg Lehmann von „Personal Artist“ hat die Leistung des „Malkurses“ übernommen. Er hast „Motivation-Art“ gegründet und gibt auch regelmäßige Malworkshops in Süddeutschland. Er ist ein Künstler, der die Menschen bei der Findung von Visionen unterstützt und hilft auch, diese zu Leben. Er hat die Hoffnung, dass die Patienten in der Rehaklinik durch die Bilder, die mit einer lebendigen Stimme überzeugen, auch zu diesen übertragen.

Es gab zwei Gruppen mit je acht Patienten, die ihre eigenen Wünsche des Herzens auf die Leinwand gebracht haben. Dabei waren aber die Pinsel nicht das Arbeitsmaterial. Die Farben sind mit Schwämmen auf die Leinwand getupft worden. Ute Haase, Geschäftsführerin der Klinik, schwärmte: „Aus unseren drei Stationen ist eine leuchtende Kunstausstellung geworden. Die Flure sind gleich viel heller und freundlicher. Die großen Bilder sind eine Bereicherung“. Wie die Ergotherapeutin Franziska Abrahamczyk erklärte, ist es nicht nur eine Freude für die Patienten selbst gewesen, denn das Malen hat auch therapeutische Zwecke. Durch Malen und andere Übungen mit Acrylfarben werden die motorischen Fähigkeiten gefördert und verbessert. Und solche Sachen sind im Alltag mit dem Halten eines Glases und des Besteckes unerlässlich. „Schließlich sollen unsere Patienten nach ihrem Rehaaufenthalt wieder ein selbstbestimmtes Leben führen können“, erklärt die Ergotherapeutin.

Im Alltag der Klinik war die Malstunde auch für die Patientin Edith Gühne eine Abwechslung. Sie ist 81 Jahre alt und sagt: „Zuhause habe ich zuletzt gemalt, als die Kinder noch klein waren“. Auch sie hat ihren Herzenswunsch auf die Leinwand gemalt. Und der war es, wieder selbstständig laufen zu können, denn sie hatte eine Knie-Operation und muss nun wieder auf die Beine gebracht werden.

In den beiden Malgruppen hat sich eine sehr gute Laune entwickelt, was die Klinikchefin sehr begrüßt hat. Das gab ihr auch zum Anlass, dass solche eine Aktion noch einmal wiederholt werden soll. Noch bis zum 25. November können sich die Senioren, deren Angehörige und alle Besucher die Ausstellung im Geriatriezentrum ansehen.

Das Team des Zentrums betreut im Moment 81 Patienten, die alle älter als 65 Jahre sind. Manche müssen viele Wochen hier in Therapie bleiben, und da sind solche Malaktionen schon eine willkommene Abwechslung.

Gerade Senioren müssen beschäftigt werden, damit sie sich nicht einsam und überflüssig fühlen. In vielen Seniorenheimen fehlt es leider immer an Personal. Wenn dann eine solche Einrichtung, wie das Rehazentrum derartige Aktionen veranstalten, dann bringt das nicht nur gute Laune, sondern auch neuen Mut, zu erreichen, was das Ziel ist. Und natürlich ist es jedes das Ziel jedes Patienten, seinen Herzenswunsch irgendwann einmal erfüllen zu können.

Bei der Geriatrie handelt es sich um die Altersheilkunde. Insbesondere werden hier die Probleme der Inneren Medizin, der Neurologie, Psychiatrie und Neurologie behandelt. Das Ziel ist es die Gesundheit und die Lebensqualität der älteren Menschen zu erhalten oder gar zu steigern.

Bildquelle: © g.metzger / Pixelio.de

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Blumen auf Leinwand – nicht zeitgemäß aber ansprechend

OLYMPUS DIGITAL CAMERASie ist eine Künstlerin aus Metzingen, Marieluise Barbara Bantel. Blumen sind ihre Motive, die sie auf Leinwand bringt. Schon seit sie ein Kind war, haben sie bunte Blumenwiesen begeistert und daran hat sich bis heute nichts geändert. „Blumen malen ist ein Versuch, die Schönheit wahrzunehmen und die Seele des Betrachters zu berühren“, so ihre Aussage. Sie hat eine Zeit in England verbracht und konnte dort nicht nur die kultivierten Formen, sondern auch die Farbenvielfalt erleben. Hier hat sie dann begonnen, die Natur und ihre Wunder auf die Leinwand zu malen.

Die Blüte spielt dabei immer eine der größten Rollen, denn diese ist für sie die Allegorie des ganzen Lebens. Die Metzingerin sagt selbst: „In all ihrer Pracht hält uns die Pflanze immer wieder einen Spiegel vor und zeigt und so deutlich mit ihrem Erblühen, Blühen, Verblühen und Sterben, das wir unser Leben sinnvoll verbringen sollen“.

„Regionale Kunst im Schloss“ ist eine Ausstellungsreihe des Förderkreises Schloss Filseck, der die Künstlerin hierzu eingeladen hat. Sie selbst ist der Meinung: „Oft nutzen wir unsere Zeit nicht und flattern dahin“ und die Blüte spiegelt wieder „dass alles eine bestimmte Zeit hat, auch im menschlichen Leben“.

Die Rose ist, die es der Künstlerin vor allem angetan hat. Auf ihren Bildern sind zarte, aber zugleich auch kräftige Blumenbilder zu sehen. Meistens die Blüte einer Rose in allen Facetten ihres Seins. Angefangen von den Knospen, die gerade dabei sind, aufzubrechen und Blütenblätter, die im Begriff sind zu verwelkten. Auch zu sehen ist die Frucht der schönen Rose, die Hagebutte. Für diese hat Bantel weiche Herbsttöne gewählt. Mit dem Farbenreichtum in ihren Bildern bringt die Malerin die Aussagekraft, die eine Blume mit sich bringt, auf Leinwand und reflektiert damit die Schönheit. „Ich halte fest, was uns die kurzlebige Schönheit der Pflanze sagen möchte.

Einen Hintergrund haben die Blüten nicht, denn dieser könnte von dem was Marieluise Barbara Bantel ausdrücken will ablenken. Es soll die Einfachheit, die eine Pflanze hat, ausgedrückt werden. Kräftige Farben oder auch zarte Töne, durch die man fast hindurchsehen kann, sind jene, die verwendet werden. In diesen Tönen malt sie die Blüten, die in ihrem eigenen Garten blühen und lernt immer weiter dazu.

Sie weiß noch nicht, welche Richtung sie künstlerisch einschlagen möchte und besucht seit nun einem Jahr die „Freie Kunstschule Stuttgart“. Sie weiß auch noch nicht, ob ihre Bilder weiter das Realistische zeigen. Aber eines steht für sie fest, sie wird weiterhin die Staffelei nehmen und die Schönheit und ihre Vergänglichkeit auf die Leinwand bringt. Sie weiß, dass es sich nicht gerade um zeitgemäße Bilder handelt, aber sie selbst sagt: „Sie zu malen, spricht meine Seele an und macht mich glücklich. Und genau das ist es auch, was sie dem Betrachter ihrer stimmigen, durchkomponierten Gemälde nahe bringen möchte.

Bildquelle: © uschidreiucker / Pixelio.de

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Ausdrucksstark auf Leinwand – Constanze Kirmes bringt das Meer nach München

519464_web_R_K_B_by_twinlili_pixelio.de (2)Gabi Green präsentiert in ihren Ausstellungsräumen bei „Schmuck & Anderes“ im Münchner Westend dieses Jahr etliche neue Werke. Vertreten sind in ihren Ausstellungen sowohl Künstlerinnen aus der Region als auch aus Übersee wie beispielsweise den USA. So wird etwa von Bridget Lynch Videokunst vorgeführt, Christine Wild zeigt Bilder und Pia Duppich begeistert mit Schmuck.

Die eingangs erwähnte Künstlerin Constanze Kirmse widmet sich der Malerei. Sie stellt ihre Visionen vom Wildsein und der Freiheit aus. Begonnen hat die Ausstellung bereits am 10. Juni. Titel derselben ist „Seeblicke“. Das macht das kunst- und naturverwöhnte Auge neugierig. Zur Vernissage, die am 10. Juni zwischen 18.00 und 20.30 Uhr stattfand, gab es eine kleine Einführung von Dr. D. Lamb.

Die Künstlerin selbst hat sich bei ihren neuen Arbeiten dem Meer in seiner Bewegung und dessen unendlicher Weite verschrieben. Ganz offensichtlich haben sie die vom Meer gebotenen Gegensätze inspiriert. Das Wasser kann sanft sein, aber auch bedrohlich, ruhig oder aufgewühlt, all das vereint sie in ihren Werken. Die Künstlerin lässt sich auf das Meer als ein unberechenbares und nicht angreifbares Phänomen ein und bringt diese unendliche Vielfalt in Farben und Strukturen auf die Leinwände. Mit äußerster Präzision lässt Kirmse den Betrachter Horizonte und Dünungen erleben, lässt Licht und Schattierungen zu einem Kunstwerk werden.

Viele ihrer Werke sind vor Ort entstanden, entweder direkt am Ufer oder auf einer hohen Klippe. Sie schafft es so, den Betrachter durch eine Unmittelbarkeit und eine atmosphärische Dichte auf sich zu konzentrieren, wie es kaum ein anderer kann. Ihre Arbeitsorte liegen am Atlantik ebenso wie an den nördlichen Küsten unseres Kontinents.

Kirmse arbeitet mit kraftvollem Strich und sehr intensiver Farbigkeit. Sie versteht es, das Wasser mit all seiner Wucht und Kraft, mit seinen Gezeiten und seiner ungestümen Art derart in Szene zu setzen, dass der Betrachter den Eindruck hat, selbst vor Ort zu sein und den festgehaltenen Moment live mitzuerleben. Das gibt jedem Besucher die einzigartige Gelegenheit, durch die Augen der Künstlerin in die Wasserwelt unseres Planeten einzutauchen und dennoch von einem trockenen Standort aus zu betrachten.

Constanze Kirmse lebt in Laim. Sie hat in ihrer Heimatstadt München Kunstgeschichte studiert, dazu noch in den USA Malerei. Dies ist bereits ihre dritte Einzelausstellung. Die Besucher dürfen sich auf weitschweifende Blicke über die See freuen. Sie dürfen sich entführen lassen auf das weite Meer bei Wind und Wetter. Mit diesen „Aussichten“ mutet die Ausstellung ein bisschen wie Urlaub vom Alltag an. Und genau das ist es, was sich jeder Künstler wünscht. Er möchte den Betrachter seiner Kunstwerke mit auf eine Reise nehmen und ihn einladen, die Welt durch seine Augen zu sehen.

Die Ausstellungsräume „Schmuck & Anderes“ befinden sich in der Gollierstraße 17 in München. Die Ausstellung von Constanze Kirmse ist bis zum 23. Juli zu sehen. Sie hat an den Tagen Mittwoch, Donnerstag und Freitag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Am Wochenende können Besucher ausschließlich am Samstag zwischen 11 und 13 Uhr vorbeischauen. Am vorletzten Tag, den 22. Juli, ist für 18.30 Uhr eine Finissage geplant. Sie wird unter dem Motto „Meeresrauschen“ stehen.

Bildquelle: © twinlili / Pixelio.de

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Leinwand

Kunst auf Leinwand bietet nicht nur zur Saisoneröffnung das Pahl-Museum

487282_web_R_K_B_by_Dieter Schütz_pixelio.de (2)Wäre es nach dem Gemeinderat des Ortes gegangen, wäre das Pahl-Museum in Mainhardt-Gailsbach längst abgerissen. Dem Freundeskreis des Museums ist es zu verdanken, dass das Museumsgebäude im neuen Glanz erstrahlt. Seit dem 1. Mai hat es wieder geöffnet und zeigt bis zum 1. Oktober Kunst auf Leinwand.

Zur Eröffnung gab es ein zünftiges Weißwurstessen im Freien. Davor oder danach hatten die zahlreich erschienenen Besucher die Möglichkeit, sich in den frisch renovierten Ausstellungsräumen umzusehen. Präsentiert werden vornehmlich Werke von in der Region ansässigen Künstlern und Künstlerinnen beziehungsweise solchen, die es werden wollen. So gesellen sich zur Gemälde-Dauerausstellung des namensgebenden Ehepaares Manfred und Aenne Pahl aktuell einige von Schülern der Realschule Mainhardt gestaltete Arbeiten. In einem anderen Raum begegnen sich die Mitglieder der Mainhardter Kunst AG und des Arbeitskreises Kunst der Sozialeinrichtung Erlacher Höhe auf künstlerischer Ebene.

Besonders die Arbeiten der Schüler sind interessant, zeigen sie doch, dass sich auch junge Menschen in der heutigen Zeit intensiv mit der Malerei beschäftigen können. Ein Schuljahr lang wurde sich im Fach Kunst dieser gewidmet. Die Schüler sollten einen Künstler oder eine Künstlerin wählen und sich mit deren Arbeitsweise näher auseinandersetzen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Viele haben sich für das Abmalen der Gemälde entschieden. Manche haben eigene Ideen umgesetzt und diesen lediglich den Stil ihres ausgewählten Künstlers beziehungsweise ihrer ausgewählten Künstlerin zugrunde gelegt.

Dass sich alle ausführlich mit dem Thema beschäftigt haben, beweisen die ebenfalls öffentlich ausgestellten Arbeitsmappen. Hier haben die Schüler ihre Recherchearbeiten zusammengestellt und ihre eigenen Gedanken zu den Kunstwerken festgehalten. Im Kontext mit den dazugehörigen Bildern ergibt sich eine eigene, erfrischend junge Sicht auf die mitunter recht „angestaubten“ Gemälde und die zum Teil jahrhundertealten Kunststile.

Die Sammlung des Ehepaares Pahl umfasst etwa 300 Ölgemälde sowie ungefähr 3.000 Grafiken. Letztere stehen teilweise zum Verkauf, sodass ebenfalls Kaufinteressenten in den Museumsräumen herzlich willkommen sind. Der 1994 verstorbene Manfred Pahl hatte sich dem Expressiven Realismus verschrieben. Seine Werke und die seiner Ehefrau Aenne vermachte er einst seiner Stiftung. Die Museumsgebäude standen gleichfalls im Eigentum der Pahls. Manfred Pahl hatte sie Mitte der 70er-Jahre nach seinen selbst entworfenen Plänen erbauen lassen. Nach seinem Tode wurde die Gemeinde Mainhardt Eigentümer derselben.

Die Verwaltung der Kunstsammlung liegt in den Händen von Adam Matheis. Er war es auch, der nach der Renovierung vorwiegend Künstlern der Region Räume zum Ausstellen ihrer Werke zur Verfügung stellen wollte beziehungsweise will.

Die Präsentation der Schülerarbeiten wird noch etwa einen Monat zu sehen sein. Ab 12. Juni weichen jene den Werken von Siegmund Piontek. Der heute 95-Jährige ist einer der letzten noch lebenden Schüler Manfred Pahls. Die neue Ausstellung hat das Schaffen von Künstlern aus dem Raum Hall zum Mittelpunkt. Neben Piontek werden Arbeiten von Friedrich Karl Fürst zu Hohenlohe-Waldenburg, Johannes Seibt, George Finley, Christa Schmid-Ehrlinger und Werner Jost gezeigt. Zur feierlichen Eröffnung wird weiterhin der ortsansässige Klarinettist Hans Kumpf zugegen sein und für eine passende musikalische Umrahmung sorgen.

Das Pahl-Museum hat Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen jeweils von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Zu finden ist es im Mainhardter Ortsteil Gailsbach, Hauptstraße 6.

Bildquelle: © Dieter Schütz / Pixelio.de

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Allgemein

Deutsches Historisches Museum hat Aufkleber als Propagandamittel zum Thema

433510_web_R_K_by_Helga Ewert_pixelio.de (2)Es gibt viele Arten, um Menschen in ihrer Meinungsbildung zu beeinflussen: Flugblätter, öffentliche Auftritte, bei denen große Reden geschwungen werden, Zeitungsartikel und dergleichen mehr. An Aufkleber denkt dabei kaum jemand. Sie stehen für Kindsein, Sammelspaß und Humor.

Eine neue Ausstellung im Deutschen Historischen Museum in Berlin zeigt Aufkleber von einer anderen Seite, nämlich als Propagandamittel. Bei einigen Exponaten können durchaus solche Begriffe wie „Volksverhetzung“ und „Rassenhass“ Verwendung finden. In der Gegenwart werden Aufkleber vor allem mit Sammelbildern wie beispielsweise zur im Juni stattfindenden Fußball-Europameisterschaft in Verbindung gebracht. Selbstklebende Bildchen gab es aber bereits ab Ende des 19. Jahrhunderts und da erfüllten sie häufig einen völlig anderen Zweck.

Bezeichnend bereits der Titel der Ausstellung: “Angezettelt. Antisemitische und rassistische Aufkleber von 1880 bis heute”. Er lässt keinen Zweifel daran offen, was für Arten von Stickern in den Berliner Museumsräumen zu sehen sind. Hier ging beziehungsweise geht es nicht um die schönen Dinge des Lebens, sondern darum, bestimmte Gruppen von Menschen zu diskriminieren. Ein Thema, was zurzeit aktueller denn je ist.

Vergleiche zwischen damals und heute können gleich am Anfang der Ausstellung angestrebt werden. Da ist beispielsweise ein Aufkleber aus der Kolonialzeit, welches hintereinander hergehende Sklaven zeigt. Der unmittelbar daneben angebrachte Aufkleber wird noch deutlicher. “Refugees not welcome” ist darauf zu lesen. Ein Motiv, das auch in der heutigen Zeit zu sehen sein könnte oder gar zu sehen ist. Zum Nachdenken regen ebenfalls die direkt nebeneinander hängenden „Hetzaufkleber“ der Nationalsozialisten aus dem Jahre 1933 und die von der NPD in den letzten Jahren in Umlauf gebrachten Sticker an.

Aufkleber sind hervorragend dazu geeignet, um anonym Botschaften zu überbringen. Überall treffen wir auf sie, wer mit ihnen seine Meinung kundtun wollte, bleibt allerdings in der Regel im Dunkeln. Dennoch nehmen wir die Mitteilung darauf wahr. Wir bilden uns ebenfalls eine Meinung dazu, die entweder dafür oder eben dagegen ist.

Im Vorfeld der Ausstellung gab es von den Initiatoren Bedenken, ob überhaupt Aufkleber mit derartigen Aussagen ausgestellt werden dürfen und dann auch noch in einer solch großen Zahl. Doch es wurde eine Lösung in Form von gegenpoligen Aufklebern gefunden. So gelingt es immer wieder, die „Macht“ der meist recht radikalen Aussagen zu brechen. Wie im Falle des Aufklebers, der sich gegen Flüchtlinge richtet. Unweit von diesem können Sticker betrachtet werden, die Flüchtlinge willkommen heißen und sich eindeutig gegen Fremdenhass aussprechen.

Bis Ende Juli kann die Ausstellung noch besucht werden. Die gezeigten Ausstellungsstücke stammen unter anderem aus der privaten Sammlung von Wolfgang Haney. Er hat hauptsächlich antisemitische Aufkleber der Nazis zusammengetragen, weil seine Familie selbst von der Verfolgung derselben betroffen war. Haney möchte mit seiner Sammlung die Menschen der Gegenwart mahnen und um erhöhte Aufmerksamkeit bei diesem Thema bitten. Ein weiterer Teil der Exponate stammt von einer Frau, die Aufklebern mit rechten Parolen mit einem Spachtel zu Leibe rückt und diese anschließend in Ordnern aufbewahrt. Sie stellte dem Museum einige ihrer prallgefüllten Aktenordner zur Verfügung.

Museumsdirektor Alexander Koch freut sich sehr darüber, dass die Ausstellung an Aktualität kaum zu übertreffen sein dürfte. Und Friederike Tappe-Hornbostel von der Bundeskulturstiftung ist sich sicher, dass jeder Besucher zukünftig Aufkleber in der Öffentlichkeit mit anderen Augen sehen und die Botschaft dahinter aufmerksamer betrachten wird.

Bildquelle: © Helga Ewert / Pixelio.de

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Leinwand

Düsseldorfer Nacht der Museen zeigte nicht nur Kunst auf Leinwand

8287_web_R_K_B_by_Dietmar Meinert_pixelio.de (2)Wie facettenreich Kunst sein kann, bekamen rund 20.000 Interessenten in der Nacht vom 9. zum 10. April in Düsseldorf zu sehen. Mehr als 50 Kunstinstitutionen der Stadt hatten bis zwei Uhr morgens ihre Türen geöffnet, um den zahlreichen Gästen die unterschiedlichsten Ausprägungen von Kunst zu nahezubringen. Werke von großen Meistern waren ebenso darunter wie Exponate von hoffnungsvollen Nachwuchskünstlern. Außerdem gab es ein buntes Rahmenprogram mit Musik, Tanz und Lesungen. Eine große Zahl der Künstler war darüber hinaus anwesend und stand für ein persönliches Gespräch bereit.

Ob Laie oder Profi: Jeder, der sich in irgendeiner Weise mit Kunst verbunden fühlt, kam in der Museumsnacht auf seine Kosten. Es war bereits das 16. Mal, dass diese stattfand. Der rege Zuspruch gab den Organisatoren Recht, dass Kunst zeitlos und stets präsent ist. Wie sie interpretiert wird, ist Ansichtssache und der Fantasie eines jeden selbst überlassen. Dementsprechend konnten neben Gemälden auf Leinwand beispielsweise auch futuristisch anmutende Installationen aus Metall und ausdrucksstarke Fotografien betrachtet werden.

Über 40 Museen, Galerien und andere Orte, an denen Kunst eine wichtige Rolle spielt, standen für einen Besuch in den späten Abend- und Nachtstunden offen. Dabei war nicht nur ein Gang durch die Ausstellungsräume, sondern auch ein Blick hinter die Kulissen möglich. Zu den beteiligten Örtlichkeiten zählten etwa das Stadtmuseum, das NRW-Forum und die Kunsthalle. Eher ungewöhnlich muteten dagegen Kirchen, der Hafen und U-Bahnhöfe als Standorte für eine Kunstausstellung an. Dennoch nahmen sie an der „Nacht der Museen“ teil und konnten sich über einen nicht abreißenden Besucherstrom freuen. Damit jener ungehindert fließen konnte, wurde ein Shuttle-Bus eingesetzt, dessen Nutzung im Eintrittspreis von 14 Euro inklusive war.

Eins der Highlights war die erst seit Kurzem in der Kunstsammlung NRW gezeigte Gemäldeausstellung vom ehemaligen Henkel-Konzernchef Konrad Henkel. Seine Witwe Gabriele Henkel stellte einige Werke aus der umfangreichen Sammlung ihres verstorbenen Mannes dafür zur Verfügung. Bislang konnten diese nur in der Konzernzentrale bewundert werden. Dort schmückten sie die Flure, Treppenhäuser und Büros. Jetzt werden sie erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Henkel war vor allem ein Liebhaber der abstrakten Kunst, wie die von Imi Knoebel, Günther Uecker und Gerhard Richter gefertigten Gemälde auf Leinwand beweisen.

Was wäre Düsseldorf ohne Karneval? Jacques Tilly, der für seine bissig-satirischen Rosenmontagswagen zum Thema Politik deutschlandweit bekannt ist, beteiligte sich gleichfalls aktiv an der „Nacht der Museen“. Er nahm die Besucher mit in sein Allerheiligstes: In seinem Atelier konnten diese der Entstehung eines solchen Karnevalswagens von der Idee dazu über die Auswahl der geeigneten Materialien bis hin zur Fertigstellung beiwohnen.

Wer zwischendurch eine Pause benötigte und „den Kopf ein bisschen frei bekommen wollte“, konnte im Plenarsaal des Landtages einem spanischen Gitarristen lauschen oder in der Basilika St. Lambertus mit einem 15-köpfigen Kammerchor auf eine Reise durch sieben Jahrhunderte Musik gehen. Stand einem der Sinn dagegen nach einem Tänzchen, war das Benrather Schloss ein empfehlenswertes Ziel. Dort wurde unter der Leitung von Profitänzerin Isabell Edvardson Walzer getanzt.

So bot die Düsseldorfer Museumsnacht für jeden etwas und man kann sich sicher sein, dass es nicht die letzte Veranstaltung dieser Art in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt war.

Bildquelle: © Dietmar Meinert / Pixelio.de

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Eine Bibliothek für Kunst: Die Artothek verleiht Bilder auf Leinwand

487244_web_R_K_B_by_Rosel Eckstein_pixelio.de (2)„Kunst für Jedermann“ ist das Motto in der Artothek, die kürzlich im Seevetaler Ortsteil Meckelfeld eröffnet hat. Die Idee dahinter ist angelehnt an eine Bibliothek: Man kann etwas ausleihen. Allerdings stehen in der Artothek keine Bücher dafür bereit, sondern Kunst auf Leinwand. Wer sich für eins der Bilder interessiert, kann dieses mitnehmen und bei sich Zuhause oder an einem anderen Ort aufhängen.

Aufgebaut ist das Ganze wie eine Ausstellung. Sie steht unter der Leitung von Gabriele Maidorn, die gleichzeitig die Leiterin der Zentralbücherei Meckelfeld ist. Ein Jahr lang werden 55 Werke von drei aus der Region kommenden Künstlern gezeigt. Die Geesthachterin Jutta Gehrke-Freund machte 1999 die Malerei nach 40 Jahren im Büro zu ihrem Lebensinhalt. Sie nahm an mehreren Seminaren teil und erhält ihre Inspiration aus den Werken der Meister des Kubismus und Impressionismus.

Yvonne Lautenschläger ist 1964 in Bielefeld geboren, wuchs im Rheinland auf und zog schließlich nach Hamburg, wo sie seit 1998 lebt. Sie bezeichnet ihre Arbeiten als subversiv, die auf den ersten Blick äußerst dekorativ erscheinen, auf den zweiten Blick aber auch eine Botschaft vermitteln. Der einzige Herr in der Runde ist der in Seevetal lebende Rentner Peter H. Nissen. Der ehemalige Gymnasiallehrer, der unter anderem von 1978 bis 1994 am Gymnasium in Meckelfeld unterrichtete, hat 2011 die Liebe zur Acrylmalerei entdeckt.

Die zwei Künstlerinnen und der Künstler stell(t)en der Artothek Werke zur Verfügung, die eine enorme Bandbreite an Kunststilen abdeckt. Die Motive auf den Leinwänden reichen von Blumen über maritime Ansichten bis hin zu Landschaften, die der Fantasie entsprungen sind. Schon die Vernissage am 3. April ließ einige Hoffnung für eine erfolgreiche Zukunft aufkommen. Erschienen waren etwa 50 Gäste, die nicht nur die Kunstwerke auf Leinwand bewunderten, sondern auch Gespräche führen und Musik lauschen konnten. In der wohligen Atmosphäre konnte dann auch ein Bild verkauft werden, für sieben weitere haben sich bereits interessierte Entleiher registrieren lassen.

Bis Ende März 2017 können die Ausstellung besucht und Bilder geliehen werden. Das Angebot richtet sich nicht nur an Privatpersonen, auch Firmen sind herzlich willkommen. Der Ausleihzeitraum beträgt jeweils drei Monate. Dafür wird eine geringe Gebühr fällig, die sich an dem Wert des Bildes bemisst und gestaffelt berechnet wird. Die Leihgebühren betragen demnach 5, 10 oder 15 Euro. Weiterhin wird ein Jahresabonnement angeboten, das die Ausleihe von vier Bildern beinhaltet. Außerdem ist der Kauf von Bildern möglich. Eine eventuell entrichtete Leihgebühr wird dabei auf den Kaufpreis angerechnet.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind analog zu denen der Zentralbücherei Meckelfeld und zwar am Montag von 10 bis 13 sowie von 15 bis 18 Uhr, am Dienstag von 15 bis 19 Uhr, am Mittwoch von 15 bis 18 Uhr, am Donnerstag von 10 bis 13 sowie von 15 bis 19 Uhr und am Freitag von 10 bis 18 Uhr. In den Schulferien können jene abweichen. Die Ausstellungsräume sind in den Räumen der Meckelfelder Bücherei unter der Adresse Am Schulteich 1 zu finden. Parkplätze sind direkt vor der Bücherei vorhanden. Darüber hinaus ist die Artothek gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Der Zugang zur Bibliothek ist barrierefrei.

Bildquelle: © Rosel Eckstein / Pixelio.de

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Leinwand

Manierismus auf Leinwand noch bis Juni im Frankfurter Städel zu sehen

Der Manierismus war eine Kunstrichtung, die sich innerhalb der Spätrenaissance in Italien herausbildete. Es war eine Zeit des Aufruhrs, der Krankheiten und der Gewalt. Der „Schwarze Tod“ raffte 36.000 Menschen dahin, Florenz befand sich in der Belagerung, in Rom wurde geplündert. Und dennoch gab es Menschen, die sich der Kunst widmeten. Sie fertigten Gemälde und Skulpturen. Einige von ihnen sind nun im Städel-Museum in Frankfurt am Main zu sehen.

Von den Widrigkeiten dieser Ära ist in der Kunst nicht unbedingt etwas zu bemerken. Im Gegenteil: Der Manierismus gilt als übertrieben gekünstelt. Typisch sind Heiligenbilder und Porträts von Herrschern. Insgesamt 130 Kunstwerke zeigen Museumsdirektor Max Hollein und seine Mitarbeiter in der Ausstellung mit dem Titel “Maniera. Pontormo, Bronzino und das Florenz der Medici” dem interessierten Publikum noch bis zum 5. Juni. 120 davon stammen direkt aus Florenz. Das Städel ist das erste Museum, welches außerhalb Italiens eine derartig umfangreiche Präsentation zum Thema Manierismus in Europa auf die Beine gestellt hat.

Hollein zeigt sich von der Kunstrichtung besonders angetan. Er bezeichnet die Maler als Angehörige einer herausragenden Generation und bescheinigt ihnen einen modernen und kühnen Ideenreichtum, mit dem nach eigenwilligen und bisweilen auch radikalen Lösungen gestrebt wurde. Die Kunst ist für Hollein mit einer außergewöhnlichen Intensität behaftet, von der er sich wünscht, dass sie auch den Betrachter erfasst.

Jenen wird vor allem auffallen, dass mit einigen Tabus gebrochen wurde. Die Entstehungszeit der Gemälde auf Leinwand liegt zwischen 1512 bis 1568. Gott war allgegenwärtig und der Glaube an ihn nahm einen hohen Stellenwert im Leben der Menschen ein. Da wundert es nicht, dass die sich dem Manierismus zuwendenden Künstler als „die jungen Wilden von Florenz“ bezeichnet wurden. Schließlich ließen sie forsch aus dem Gewand der Gottesmutter eine Brustwarze hervorblitzen und das Jesuskind ähnelte mehr einer Karikatur anstatt wohlgenährt in den Armen seiner Mutter zu liegen. Die Grenzen zur Gotteslästerung dürften mit derartigen Darstellungen zur damaligen Zeit bei Weitem überschritten worden sein. Allerdings scheint dies in den Hintergrund zu rücken. Immerhin fiel in diese Phase eine ganze Reihe von historischen Ereignissen, die einschneidende Veränderungen brachten. Die von Deutschland ausgehende Reformation gestaltete das westliche Christentum komplett um, Spanien wurde zur Weltmacht und in Italien strebten die Medici nach der Herrschaft, während die Republiken der Vergangenheit angehörten.

Bei der Städel-Ausstellung steht nicht ein einzelner Künstler im Mittelpunkt, sondern derer viele. Es geht vordergründig darum, die Beziehungen untereinander näher zu beleuchten. Wer arbeitete zusammen, wer wollte überhaupt nichts miteinander zu tun haben und wer lernte von wem. Den meisten Vertretern des Manierismus blieb der große Durchbruch ohnehin verwehrt. Sie mussten sich bereits zu Lebzeiten gegen weltbekannte Künstler wie Leonardo da Vinci durchsetzen. Die Vertreter des Manierismus sind so etwas wie die stillen Helden der Kunst. Für Kurator Bastian Eclercy waren sie diejenigen, die dem Individualismus in der Kunst die Tür öffneten.

Die Ausstellung umfasst neben Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen weiterhin Baukunst. Die Architektur des Manierismus hat es im Gegensatz zu den anderen Kunststilen zu einem wesentlich höheren Bekanntheitsgrad gebracht. Im ersten Stock des Museums kann der Besucher einen fünf Meter hohen Nachbau bestaunen von einer Bibliotheksfassade bestaunen. Sie entwarf einst Michelangelo für die Medici.

Bildquelle: © S. Hofschlaeger / Pixelio.de

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Poster

Poster von bekannten Rockbands ab Mitte Februar in Essen zu sehen

533625_web_R_K_by_Dieter Poschmann_pixelio.de (2)In Ausstellungen kann man vieles zeigen: Gemälde, Skulpturen, Dinge aus dem Alltag, Postkarten oder auch Poster. Liebhaber von letzteren kommen ab 13. Februar im „Soul Hellcafé“ im Essener Stadtteil Rüttenscheid auf ihre Kosten. Zugleich ist die „Rock-Poster-Art-Show“ für Fans diverser Rockgruppen ein Geheimtipp.

Initiator ist Olli Rose, seines Zeichens Künstler und Tätowierer. Er ist bereits im ganzen Ruhrgebiet für seine nicht alltäglichen Kunstveranstaltungen bekannt. Die „Rock-Poster-Art-Show“ ist allerdings die erste dieser Art in der Region. Rose hofft oder ist sich sicher, damit an den Erfolg vorangegangener Ausstellungen anknüpfen zu können. Aktuell läuft sogar noch eine von ihm im „Soul Hellcafé“. In der „Tattoo-Art-Labor“ widmet er sich seinem zweiten Standbein, dem Tätowieren. Sie kann noch bis zum 30. Januar besucht werden.

Trotzdem findet Rose ausreichend Zeit, seine nächste Vernissage vorzubereiten. Einige Leckerbissen hat er schon zusammengetragen. In der „1st Rock-Poster-Art-Show im Ruhrgebiet“ stellen Künstler aus ganz Deutschland ihre in oft nur geringer Auflage und besonders hochwertiger Qualität angefertigten Gig-Poster vor. Dabei handelt es sich keinesfalls um einfache Werbeposter, sondern um im Siebdruck hergestellte Kunstposter.

Wie der Name verrät werden Gig-Poster in der Regel nur für ein einziges Konzert, also einen Gig, angefertigt. Sie unterscheiden sich wesentlich von den Tourpostern und das vor allem in der Gestaltung. Die Motive setzen sich aktiv mit der jeweiligen Band und ihren Songtexten auseinander. Sie sind an individueller Ausdrucksstärke und Ausdruckskraft kaum zu übertreffen.

Zur Ausstellungseröffnung am Samstag, den 13. Februar um 15 Uhr erwarten die Besucher nicht nur seltene Poster, es haben sich auch einige Künstler angekündigt. Darunter beispielsweise Grace Helly aus Hamburg, Michael Hacker aus Wien, Antighost aus Mannheim und der ortsansässige Jan Meininghaus.

Ein weiteres Highlight dürfte ohne Zweifel die Möglichkeit zum Erwerb der Ausstellungsstücke sein. Die Preise dafür beginnen bei 20 Euro. Unter den gezeigten Postern befinden sich limitierte Exemplare von den Beatsteaks, Deichkind, Green Day, Sonics und Radio Birdman. Für Fans und Sammler ist der Besuch der Ausstellung somit ein absolutes Muss. Natürlich ist aber auch jeder andere herzlich willkommen. Eile besteht nicht. Bis zum 2. April 2016 können die Poster in der dazu passenden Atmosphäre besichtigt werden.

Das „Soul Hellcafé“ befindet sich in der Friederikenstraße 49-51 und hat Dienstag bis Donnerstag von 18 bis 0 Uhr sowie Freitag und Samstag von 18 bis 5 Uhr geöffnet. Geboten werden in „Essens Rock Bar No.1“ 30 verschiedene Whiskeys, 15 Sorten Rum, 40 Gins und acht Tonics. Die richtige Grundlage zum Probieren dieser wird mit den frischen Schnitzeln aus der Pfanne von Koch Richie Rau gelegt. Die Schnitzel werden auf Bestellung zurechtgeschnitten und mit selbstgemachten Soßen nach Art des Hauses gereicht.

Seine Ergänzung findet das hervorragende Angebot für das leibliche Wohl in einem ebensolchen Unterhaltungsprogramm, das von Konzerten über Partys bis hin zu Ausstellungen reicht. Bedient wird nicht nur das Rocksegment, die unterschiedlichsten Musikrichtungen haben im „Soul Hellcafé“ ein Zuhause gefunden. Zur Rockparty wurde ebenso schon geladen wie zur Rock´n´Roll-Party, Punkrock ist ebenso zu hören wie Irish Folk gemischt mit einer Brise Rockabilly. Genau der richtige Rahmen also für eine Ausstellung über Gig-Poster von bekannten Rockgrößen.

Bildquelle: © Dieter Poschmann / Pixelio.de

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Leinwand

Die schönsten Plätze Weilburgs sind nun auf Leinwand zu sehen

373667_web_R_K_by_Ulrich Velten_pixelio.de (2)Das hessische Weilburg ist ein anerkannter Luftkurort und hat als ehemalige Residenzstadt zahlreiche prunkvolle Bauten zu bieten. Darüber hinaus laden viele weitere schöne Plätze in der Stadt zum Verweilen ein. Genau diese hat der Maler Waldemar Kreis in den vergangenen Jahren auf Leinwand gebannt. Derzeit sind seine Ölgemälde im Löhnberger Mehrgenerationenhaus zu sehen und das noch bis Anfang Januar.

Der Ausstellungsort wurde nicht zufällig gewählt. Im Mehrgenerationenhaus haben alle Generationen die Möglichkeit, Zugang zur Kunst zu finden. So jedenfalls die Meinung von Bürgermeister Frank Schmidt (SPD) anlässlich der Ausstellungseröffnung bezüglich der Standortwahl. Täglich kommen hier alte und junge Menschen zusammen. Besonders Kinder zeigten sich der Kunst gegenüber offen und völlig vorurteilsfrei. Sie ließen sich gern von Bildern verzaubern und zu Fantasiereisen anregen.

Aber auch die Erwachsenen erfreuen sich an den Bildern des ortsansässigen Künstlers. Schließlich zeigen sie Orte, an denen jeder Weilburger schon einmal war: den Schlossgarten, die Oberlahnbrücke und das Landtor zum Beispiel. Alten und neuen Bauwerke hat Kreis seine Aufmerksamkeit geschenkt und sie zu unterschiedlichen Jahreszeiten gemalt. Wer etwa noch nie die vor rund 300 Jahren erbaute Schlosskirche in der Abenddämmerung gesehen hat, kann dieses Erlebnis bei der Betrachtung des entsprechenden Motivs von Kreis nachholen.

Schmidt war einer der ersten, der die Ausstellung besucht hat. Er freue sich schon auf die vielen Kommentare und bescheinigte dem Künstler eine große Professionalität. Der Chef des Rathauses lobte vor allem dessen Detailtreue und den enormen technischen Sachverstand, die die Werke von Kreis auszeichnen. Jener war 32 Jahre lang als Maler tätig und dachte gar nicht daran, in seinem wohlverdienten Ruhestand damit aufzuhören.

Der heute fast 80-Jährige ist Wolgadeutscher und musste sich einst der zwangsweisen Übersiedlung nach Sibirien fügen. Nach dem Abschluss der Schule wurde er Schlosser, arbeitete als Sportleiter in Krasnojarsk und dann als Theatermaler. Später war er mehr als zwei Jahrzehnte als Hauptmaler für ein in Minussinsk ansässiges Textilunternehmen tätig. Als sich ihm 1995 die Chance zur Umsiedlung nach Deutschland bot, nutzte er sie und schlug für zehn Jahre seine Zelte in Weyer auf. Anschließend zog er nach Ahausen, einem Ortsteil von Weilburg. Kreis liebt die Stadt und bringt das mit seinen Bildern deutlich zum Ausdruck. Insgesamt sind 28 davon im Mehrgenerationenhaus zu sehen.

Ein Besuch lohnt sich. Kreis versteht es meisterhaft, Stimmungen einzufangen und auf die Leinwand zu transportieren. Wer sich auf seine Bilder einlässt, wird mitgenommen auf eine Reise durch Weilburg und Löhnberg. Obwohl die Weilburger Motive in der Überzahl sind, hat der Künstler nicht vergessen, ebenfalls einige Sehenswürdigkeiten von Löhnberg in Szene zu setzen. Da wäre beispielsweise die Schleuse oder der Blick von Löhnberg aus über die Lahn hinüber nach Selters.

Weilburg sei nach wie vor ein Thema seiner Kunst, sagte Kreis. So ist es also durchaus möglich, dass er irgendwann noch einmal Bilder der Stadt ausstellt. Aktuell können sich Weilburger und Nicht- Weilburger erst einmal an der laufenden Präsentation erfreuen. Sie ist von Montag bis Freitag von 9.30 bis 15 Uhr und am Donnerstag bis 17 Uhr – analog zu den Öffnungszeiten des Mehrgenerationenhauses – geöffnet. Dieses befindet sich in Löhnberg, Am Berg 3a.

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