Noch bis zum 15. Februar befindet sich die Hauptstadt im Ausnahmezustand. Staralarm an allen Ecken und Enden. Wenn die Berlinale ihre Pforten öffnet, lassen sich die Stars nicht lange bitten. Bereits zum 65. Male ist dies nun der Fall. Der Jury steht in diesem Jahr der US-amerikanische Produzent, Drehbuchautor und Regisseur Darren Aronofsky vor. Er arbeitete unter anderem schon mit Mickey Rourke, Russell Crowe und Hugh Jackman zusammen. Eines seiner bekanntesten Werke ist der Psychothriller „Black Swan“, wofür Aronofsky sogar für einen Oscar nominiert wurde. Aktuell stehen allerdings andere Filme mit hochkarätiger Besetzung im Fokus.
Am vergangenen Sonntag waren sogar gleich zwei Oscar-Preisträger anwesend, um ihren neuen Film vorzustellen. Natalie Portman und Christian Bale spielen die Hauptrollen in „Knight of Cups“. In dem Film geht es um einen Hollywoodschauspieler, der auf der Suche nach seiner Identität ist. Handlungsort ist Los Angeles, das ideale Pflaster für einen gekonnten Spagat zwischen Schauspielerei und dem realen Leben. Regie führte Starregisseur Terrence Malick, der 2011 mit „Tree of life“ von sich reden machte. Sowohl Darsteller als auch Regisseur hoffen natürlich, mit ihrem Streifen einen der begehrten Preise abzusahnen.
Zwar gibt es genug Trophäen in Berlin abzustauben, aber es gibt auch zahlreiche Bewerber dafür. Der begehrteste Preis ist natürlich der „Goldene Bär“. Er ist seit 1951 die wichtigste Auszeichnung der Berlinale. Bewerben können sich dafür nur Filme, die in den letzten zwölf Monaten vor Beginn der Internationalen Filmfestspiele produziert wurden. Diese dürfen zudem weder außerhalb ihres Produktionslandes, noch auf einem anderen Festival aufgeführt worden sein. „Knight of Cups“ gehört ebenso dazu wie „Love and Mercy“ mit Elizabeth Banks, die in einem eleganten, roten Abendkleid über den Teppich schwebte. Mit dem Streifen wurde das Leben von Beach Boy Brian Wilson verfilmt. Jener fand sich anlässlich der Filmpremiere sogar höchstpersönlich mit seiner Gattin Melinda Ledbetter in Berlin ein. Anwesend war auch Schauspieler Paul Dano, der den jungen Wilson verkörpert. Banks übernahm an dessen Seite die Rolle von Melinda Ledbetter.
Eine der ersten Auszeichnungen in diesem Jahr bekam die britische Schauspielerin Maisie Williams überreicht. Sie ist in der Serie „Game of Thrones“ als Arya Stark zu sehen und wurde in Berlin zu einem der „European Shooting Stars 2015“ gewählt. Der fünfte und sechste Tag der Berlinale, der 9. und 10. Februar, standen allgemein ganz im Zeichen der Serien. Hier ging Branchenprimus Netflix keine Kompromisse ein und brachte gleich mehrere neue Produktionen an den Start.
Das Rennen um den Bären findet in diesem Jahr sogar mit deutscher Beteiligung statt. Andreas Dresen hofft mit seiner Verfilmung „Als wir träumten“ auf die Verleihung der begehrten Trophäe. Aber die Konkurrenz schläft nicht: Weitere Anwärter in dieser Kategorie sind die schwarze Komödie „Body“ vom polnischen Produzenten Malgorzata Szumowska sowie das in Chile produzierte, kirchenkritische Drama „The Club”.„Als wir träumten“ ist übrigens eine chaotische Geschichte aus der Wendezeit, die zugleich einen düsteren, aber auch poetischen Touch hat.
Direkt vom Poster scheint Robert Pattinson nach Berlin geeilt zu sein. Er stellt diesmal eine äußerst reale Figur dar. Pattinson verkörpert im Film „Life“ von Regisseur Anton Corbijn den Fotografen Dennis Stock. Jener lernte 1955 den legendären James Dean (gespielt von Dane DeHaan) kennen. Corbiijn lässt mit seinem Film Dean noch einmal lebendig werden und macht sich damit zu Recht Hoffnung auf eine Auszeichnung.
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