Beim Etikettenschwindel steht das Wort Etikett für einen bestimmten Sachverhalt in seiner Gesamtheit. Sehr gut lässt sich das am Thema Wahl erklären. Im Vorfeld der Bundestagswahl werben die verschiedenen Parteien monatelang mit Versprechen, die sie in die Realität umsetzen wollen, sofern sie gewählt werden. Ist die Wahl vorüber und die entsprechende Partei ist in den Bundestag eingezogen, bleibt von den vorab gegebenen Versprechen wenig übrig. Es wurde Etikettenschwindel betrieben.
Heute gehört der Schwindel mit den Etiketten zu unserem Leben dazu wie die Luft zum Atmen. Es scheint fast so, als könnte der moderne Mensch ohne den Etikettenschwindel gar nicht mehr existieren. In unserer Überflussgesellschaft muss man durch abweichende Angaben zu anderen Herstellern auf sich aufmerksam machen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Wahrheit gesagt wird oder nicht. Warum kaufen wir beispielsweise ein bestimmtes Nahrungsmittel oder Getränk? Weil auf dem Etikett ein Versprechen gegeben wird, dass genau dieses Produkt gut für uns ist. Oftmals kann der Konsument gar nicht beurteilen, ob die Aussage auf dem Etikett wahr ist oder nicht. So bleibt er ein Leben lang im Etikettenschwindel gefangen oder bekommt irgendwann einmal von einem anderen Menschen oder den Medien die Augen geöffnet, dass er jahrelang ein bedenkliches Produkt gekauft hat.
Die Industrie und der Handel kennen drei Arten von Etikettenschwindel. Die Lüge ist die bewusste Falschinformation des Verbrauchers. So geschehen in den Jahren 2005 und 2006, wo der Gammelfleisch-Skandal in Deutschland aufgedeckt wurde. Die zweite Form ist die Verzerrung. Informationen werden in dem Falle abgeschwächt oder überbetont, um das Negative in den Hintergrund zu stellen beziehungsweise das Positive deutlich in den Vordergrund zu bringen. Die letzte Variante ist die Blendung. Inhaltsangaben werden mit Werbung vermischt, um das Produkt als übermäßig positiv gelten zu lassen.
Natürlich sind Etiketten nicht grundsätzlich schlecht. Im Gegenteil: Es gibt auch sehr erfreuliche Etiketten wie beispielsweise personalisierte Etiketten, die man auf einem Geschenk findet oder mit denen man sein persönliches Eigentum kennzeichnet. Auch dafür gibt es heute zahlreiche Möglichkeiten und es kann von Etikettenschwindel keine Rede sein. Ein personalisiertes Etikett kommt in der Gegenwart zu unzähligen Gelegenheiten zum Einsatz.
In der Küche sind Etiketten unter anderem auf Marmeladengläsern zu sehen. Vorgefertigte Etiketten zur Kennzeichnung derselben gibt es im Handel, man kann sich allerdings auch für ein eigenes Motiv entscheiden und seine individuellen Etiketten drucken lassen. Das Gleiche gilt für Schul- oder Bürounterlagen. Hübsche Etiketten mit dem eigenen Namen und eventuell der Adresse machen viel mehr her als profane Aufkleber, wo man handschriftlich die persönlichen Daten vermerkt hat. Etiketten für Schulhefte und –bücher sind übrigens eine hübsche Geschenkidee für den Schulanfang. Der Fantasie sind bei der Gestaltung derselben keine Grenzen gesetzt. So macht man dem Schulanfänger garantiert eine große Freude. Mit personalisierten Etiketten werden die Schulutensilien unverwechselbar.
Neben den personalisierten Etiketten und den Etiketten mit Werbeversprechen gibt es noch eine dritte Variante von Etiketten. Sie sind beispielsweise auf Lebensmitteln vorgeschrieben und geben Auskunft über die Inhaltsstoffe in dem jeweiligen Produkt. Diese Angaben müssen den Tatsachen entsprechen. Der Gesetzgeber schreibt genau vor, was auf einem Etikett bei einem Nahrungsmittel stehen muss. Hier sind weiterhin Angaben zu den Nährwerten und eventuelle Warnhinweise für Allergiker abgedruckt.
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