Categories
Allgemein

50 Jahre Granini – das ist dem Unternehmen personalisierte Etiketten wert

295124_web_R_K_by_knipser5_pixelio.de (2)Im Jahre 1965 begann der Siegeszug der Fruchtsäfte von Granini in Deutschland. Von italienischen Gepflogenheiten inspiriert kam das Produkt „Trinkfrucht“ auf den Markt. Charakteristisches Merkmal neben der Fruchtigkeit ist damals wie heute die Flasche mit den Noppen, an der ein Saft aus dem Hause Granini selbst ohne Etikett erkannt wird. 50 Jahre nach dem ersten Fruchtsaft werden die Granini-Produkte in mehr als 50 Ländern auf der ganzen Welt getrunken. Das Sortiment besteht mittlerweile aus einer umfangreichen Palette aus Fruchtsäften, Nektaren und – seit April 2013 dabei – einer Limo.

Ein halbes Jahrzehnt Erfolg ist ein guter Grund zum Feiern. Deshalb hat sich Granini für sein 50-jähriges Markenjubiläum etwas ausgedacht: Die Verbraucher können ihre Saftflasche mit personalisierten Etiketten ganz persönlich gestalten. Neue Wege geht das Unternehmen damit nicht. Vielmehr schließt es sich einem aktuellen Trend an. Individuell gestaltbare Produktverpackungen sind derzeit der letzte Schrei. Bei Granini wird auf den Retro-Look gesetzt. Mit den Etiketten können sich die Kunden auf eine Zeitreise durch 50 Jahre Granini begeben.

Coca Cola, Heinz Ketchup und Ferrero haben es vorgemacht. Sie haben solche Aktionen bereits durchgeführt beziehungsweise laufen diese teilweise noch. Granini bringt für seine Kampagne zwölf Millionen Sticker in Umlauf. Sie sind auf allen Sorten „Trinkgenuss“ zu finden. Darüber hinaus wird auf Displays für die Aktion, auf einer extra zu diesem Zweck eingerichteten Internetseite sowie über den Unternehmensauftritt bei Facebook geworben. Die Jubiläumsaktion läuft im November und Dezember. Zur Auswahl stehen fünf unterschiedliche Motive, die mit eigenen Texten und Bildern personalisiert werden können.

Im letzten Jahr, ebenfalls kurz vor Weihnachten, startete Ferrero die Aktion „dein Nutella“. Naschkatzen und Schleckermäuler konnten sich ihre „eigene“ Nuss-Nougat-Creme kreieren, in dem sie mit Hilfe von einem Code zwei Etiketten mit individuellen Namen bedrucken lassen konnten. Die Aktion kam gut an. Unter vielen Weihnachtsbäumen und in zahlreichen Nikolausstiefeln waren im vergangenen Jahr personalisierte Nutella-Gläser zu finden, die keinen Zweifel an ihrem Eigentümer aufkommen ließen.

Leider ist jede erfolgreiche Aktion oft auch mit etwas weniger Erfolgreichem behaftet. So geriet beispielsweise Heinz Ketchup in die Schlagzeilen, weil ein Kunde statt auf die Seite zum Selbstgestalten des Etiketts auf einer Erotikseite landete, die nur für Besucher über 18 Jahre vorgesehen war und auf der es um die Bewerbung von eindeutige Dienstleistungen ging. Ferrero musste Kritik über sich ergehen lassen, als Pegida-Chef Lutz Bachmann ein Bild von einem Nutella-Glas mit der Aufschrift „Pegida“ zum Jahrestag des Bündnisses auf Facebook postete.

Dennoch erfreuen sich personalisierte Etiketten einer stetig wachsenden Beliebtheit. Inzwischen kann nahezu alles mit einem solchen versehen werden. Wein, Sekt, Parfum, Pralinen und vieles mehr werden zurzeit wieder vermehrt mit individueller Etikettierung geordert, denn das Weihnachtsfest steht unmittelbar vor der Tür. Sogar Bier und Olivenöl sind mit einem persönlich gestalteten Etikett verfügbar. Es macht eben mehr her, wenn das Geschenk den Namen des Beschenkten trägt und eindeutig erkennbar ist, dass es einzig und allein für diesen vorgesehen wurde. Und sicher wird so kurz vor Weihnachten die eine oder andere Aktion noch gestartet werden. Zudem ist es kein Problem, selbst kreativ zu werden und sich unabhängig von einem Produkthersteller als Etikettenentwerfer zu betätigen.

Bildquelle: © knipser5 / Pixelio.de

Categories
Allgemein

Der Goldene Windbeutel 2013 deckt den Schwindel mit den Etiketten auf

Normalerweise freut man sich über die Verleihung eines Preises. Beim Goldenen Windbeutel ist das aber anders. Wer diesen bekommt, dem halten die Verbraucher die dreisteste Werbelüge vor. Der Goldene Windbeutel ist eine Aktion der Verbraucherorganisation Foodwatch. Zum fünften Mal forderte man die Verbraucher auf, das Lebensmittel zu küren, welches ihrer Meinung nach mit der dreistesten Werbelüge beworben wird. 120.000 Menschen folgten dem Aufruf und kürten mit 42,6 Prozent Capri Sonne zum Sieger. Das sind immerhin 51.00 Stimmen.

Unter anderem wird dem Hersteller Wild/SiSi-Werke eine aggressive Vermarktung an Kinder vorgeworfen. Der Softdrink sei überzuckert, trotzdem werde in Schulen und Sporteinrichtungen intensive Werbung für das Getränk betrieben. Damit ist ebenfalls der Einwand des Unternehmens, die Werbung richte sich vorwiegend an die Eltern und nicht an die Kinder, entkräftet. Oftmals sind im Rahmen von schulischen und sportlichen Veranstaltungen die Eltern nicht anwesend, sodass direkt die eigentliche Zielgruppe beworben werden kann. Zudem werden von Capri Sonne Ferienfreizeiten organisiert, die zwar viel Spaß für die Kinder bringen, dabei aber ein noch gezielteres Zugreifen auf die Zielgruppe möglich machen.

Verliehen wurde der Goldene Windbeutel 2013 am 16. Mai. Eigens dafür suchten Mitarbeiter von Foodwatch die Zentrale der Wild/SiSi-Werke in Eppelheim in der Nähe von Heidelberg auf. Dort war man wenig begeistert. Immerhin zog das inzwischen veröffentlichte Wahlergebnis eine ganze Reihe negativer Publicity nach sich. Auch einige Demonstranten fanden sich ein und taten mit Plakaten ihren Unmut kund. Platz zwei erreichte übrigens der Pudding Paula von Dr. Oetker, Rang drei sicherten sich die Kosmostars von Nestlé mit jeweils 21,9 beziehungsweise 20,6 Prozent der Stimmen. Monsterbacke Knister von Ehrmann kam auf den vierten Platz, die Top 5 beschließt Pom-Bär das Original von Intersnack, ehemals Funny-frisch.

Zur Wahl standen ausschließlich Kinderprodukte. Der Goldene Windbeutel soll den Fokus auf die zum Teil hinter dem Rücken der Eltern eingesetzten Marketing-Strategien zur Anwerbung von Kindern legen. Gleichzeitig werden die Unternehmen dazu aufgefordert, genau jene und ihre Produkte zu überdenken. Um noch einmal auf Capri Sonne zurückzukommen: Eine 200-ml-Packung –  die Menge entspricht etwa einem Glas – enthält umgerechnet sechseinhalb Würfelzuckerstücke. Selbst in einem großen Glas Fanta ist weniger Zucker zu finden. Mit der Verleihung des Goldenen Windbeutels 2013 geht zugleich die Forderung von Foodwatch einher, die gezielt auf Kinder wirkenden Marketingaktivitäten einzustellen.

Im letzten Jahr waren die Instant-Früchtetees ab dem 12. Monat von Hipp die Gewinner. Die aus Zuckergranulat hergestellten Produkte wurden daraufhin im November 2012 aus dem Handel genommen. Welche Maßnahmen die Wild/SiSi-Werke ergreifen, bleibt abzuwarten. Bereits die Nominierung für den Goldenen Windbeutel war auf Kritik beim Unternehmen gestoßen. Der auf dem Etikett angegebene Zuckergehalt von 10 g pro 100 ml läge im Mittel aller Fruchtsaftgetränke. Der Gehalt an Zucker reicht allerdings nah an den von Coca Cola mit 10,6 g pro 100 ml heran. Gerade diese wird immer als besonders ungesund und zuckerhaltig bezeichnet. Jetzt lässt sich ein bisher als vermeintlich gesund geltendes Produkt ebenfalls in diese Kategorie einordnen. Im Übrigen hatte Capri Sonne anlässlich der Nominierung den Schwarzen Peter den Eltern zugeschoben. Schließlich seien sie es – und dazu überwiegend die Mütter -, die zu 90 bis 95 Prozent das Getränk kauften.

Bildquelle: © Rolf Handke / Pixelio.de