Categories
Allgemein

Plakate sind ein Ausdruck von Protest

Mit Plakaten kann man vieles ausdrücken. Das wissen die Meisten nur zu gut. Schließlich begegnen uns Plakate heute überall. In der Regel werden sie zu Werbezwecken genutzt. Uns wird damit etwas in besonderer Größe empfohlen, damit es uns interessant erscheint. Aber Plakate sind auch Ausdruck des Protestes. Derzeit ist dies aktuell sehr schön in Griechenland zu sehen. Tagtäglich wird in diesem Land gegen die Sparpläne der Regierung demonstriert. Plakate spielen dafür eine wesentliche Rolle. Sie sind mit Sprüchen oder Zeichnungen versehen und drücken überaus deutlich den Unmut ihrer Träger aus.

Nimmt man es genau, dann sind Plakate Poster. Für Demonstrationen werden diese oft mit der Hand gestaltet. Vielfach dienen Bettlaken als Grundlage. Für Werbezwecke muss natürlich ein Fachmann ran. Hier wird nichts dem Zufall überlassen und alles muss perfekt sein. Bei Protestplakaten ist Perfektion Nebensache. Man möchte nur einfach zeigen, dass einem etwas „gewaltig stinkt“ und da kommt es weder auf eine ausgefeilte Werbebotschaft noch auf eine tolle Grafik an. Wer natürlich kreativ ist und eine künstlerische Ader hat, kann sich auf seinem Plakat trotzdem austoben. Da spricht nichts dagegen. Solche Plakate bleiben vielleicht sogar noch mehr in den Köpfen der Menschen hängen. Ist es absehbar, dass man in der nächsten Zeit ebenfalls auf die Straße zu einem Protest gehen wird, sollte man sich Gedanken darüber machen, wie man seine Meinung am besten zum Ausdruck bringt. Schließlich sollte man eine Meinung schon konsequent vertreten und nicht nur halbherzig dahinter stehen.

Die Protestwelle greift mittlerweile immer mehr um sich. Inzwischen sind es nicht mehr nur die finanziellen Verhältnisse Griechenlands, die zu Widerstand führen. Auf der ganzen Welt gehen die Menschen auf die Straße, um gegen finanzielle oder politische Missstände zu demonstrieren. Ihr treuer Begleiter dabei sind Plakate. Ob nun in New York vor den Banken gegen die Finanzpolitik der Regierung der USA, in Libyen gegen den ehemaligen Machthaber Gaddafi und für mehr Demokratie oder eben in Griechenland gegen Entlassungen und Einsparungen, Plakate müssen sein.

Seit jeher nutzen die Menschen nicht nur ihre Stimme zum Kundtun ihres Protestes, sondern ebenfalls die visuelle Wahrnehmung. Das ist instinktiv genau die richtige Methode, um im Kopf des Menschen etwas zu bewegen. Hat man etwas gehört und gleichzeitig etwas dazu gesehen, wird es besser im Gedächtnis gespeichert. Das ist sogar wissenschaftlich belegt. Selbst in der Schule wird nach diesem Prinzip gearbeitet. Hier wird das Schriftliche zusammen mit Bildern in den Lehrbüchern verständlich gemacht und außerdem erklärt es der Lehrer noch einmal. Somit werden beim Lernen zahlreiche Sinneszellen angeregt. Im Ergebnis bleiben uns viele Dinge bis an unser Lebensende im Gedächtnis. Vielleicht verfolgen die Plakate bei den Protestbewegungen nicht unbedingt den Zweck, dass sie ein Leben lang im Gedächtnis bleiben sollen, aber für die Zeit, des Protestes und solange bis die Missstände abgeschafft wurden, werden sie es mit Sicherheit tun. Viele behalten zudem nach der Teilnahme an einer Demonstration ihre selbst gestalteten Plakate. Sie erinnern den Teilnehmer immer an das gemeinschaftliche Gefühl und die Zusammengehörigkeit während dieser Veranstaltung. Und wenn man dann wirklich etwas mit seinem Protest erreicht hat, ist das nicht nur ein persönlicher Sieg, sondern ein Sieg der gesamten Gemeinschaft.

Bildquelle: © Stephanie Hofschlaeger/ Pixelio.de

Categories
Aufkleber

Aufkleber sorgt für Ärger

Es ist verwirrend, aber es lässt sich ja alles glücklicherweise auch auf einfachste Art und Weise erklären. Es geht um Gießen, den Seltersweg, einen Aufkleber, Nazis und Demonstrationen. Soweit alles gut, aber wieso kann ein Aufkleber für Ärger sorgen? Die Geschichte fängt eigentlich vor dem 16. Juli an. Hier haben Gegner von Neonazi-Demontrationen die Fußgängerzone mit Aufklebern bestückt, eigentlich kann man sagen, mit Aufklebern überflutet. Sie wurden auf Blumenkübel geklebt, die vom BID aufgestellt worden. Außerdem prangen sie auch auf Stromkästen, die vom Verein gestaltet wurden, auf Mülleimern und auch auf den Lichtstelen, die noch neu sind. Der Geschäftsführer vom BID, Markus Pfeffer, sagte hierzu: „Die Beseitigung wird und über 1000 Euro kosten“. Sicherlich werden sich nun viele Fragen, was an den Aufklebern so schlimm ist. Es handelt sich um ein Aktionsbündnis und die Aufschrift „Gießen bleibt nazifrei“.

Das Ärgernis ist aus dem Grund so groß, dass die Aufkleber ausgerechnet auf das neue Stadtmobiliar gepappt worden sind. Zwar ist es eine politische Werbung mit einem moralischen Anspruch, aber dennoch handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, wie Pfeffer sagte. Er hat auch hinzugefügt:“Man muss sich an die Regeln, die für alle gelten, halten“.

Es geht dem BID-Geschäftsführer wohl auch nicht darum, dass er seine „Hausmeister-Mentalität“ ausleben kann, sondern vielmehr ist er immer im Einsatz, um die Verwahrlosung des Wohn- und Geschäftsquartieres, das ihm anvertraut wurde, zu verhindern. Pfeffer hat betont, dass er schon so einige Aufkleber entfernen musste. Es muss vor allem schnell passieren, denn seine Erfahrungen haben gezeigt, dass bald nach dem der erste Aufkleber oder auch einem Graffiti, weitere folgen. Der BID-Manager hat erklärt: „Das wird dann von anderen wie eine Plattform verstanden“. Die Beseitigung der Aufkleber ist kostenträchtig und bei den Stromkästen sei es zudem auch sicherlich notwendig, dass Folien komplett erneuert werden.

Es lässt sich natürlich nicht feststellen, wer mit dem Kleben angefangen hat, aber es animiert nun mal dazu, dass andere nachziehen. Es handelt sich auch nicht nur um Aufkleber mit Parolen, die gegen den Aufmarsch von der NPD oder die Versammlung vom Dachverband sind, denn es werden dann auch politikfremde Sprüche auf das Stadtmobiliar geklebt. Hier sind auch Aufkleber der „Ultras“, der Fangruppe vom Eintracht Frankfurt mit dabei.

Sicherlich wollen die Gießener keine Nazis unter sich, aber es lässt sich auch mit solchen Aktionen nicht verhindern. Aus diesem Grund ist ein Appell an die Gegner gerichtet. Dieses bittet sie im Grunde, die Klebeaktionen zu unterlassen. Es wird schließlich nicht nur das Stadtbild dadurch verschlechtert, sondern animiert vielleicht auch die NPD-Mitglieder zu weiteren Handlungen. Je weniger sie verärgert werden, um so weniger wird man auch von ihnen ihren. Sicherlich mag niemand so recht eine Partei, die als verfassungsfeindlich und rassistisch gilt, in seinen Rängen, aber durch solche Aufkleber wird man sie nicht vertreiben können.

Bildquelle: © memephoto / Pixelio.de