Die Solarworld AG ist ein Solarunternehmen mit Sitz in Bonn und hat eine Poster-Kampagne gestartet, die der RWE gar nicht gefällt. Mit der Aktion des Plakates versucht der Energiekonzern die Kunden des Großversorgers RWE abzuweben und ruft zu einem Wechsel auf. Der Grund, dass sich das Solarunternehmen ausgerechnet die RWE ausgesucht hat, ist der, dass das Unternehmen das einzige der vier Großkonzerne Deutschlands ist, das den Paradigmenwechsel weg von der Atomkraft und hin zu den erneuerbaren Energien vollständig ignoriert. Das hat der Chef des Fotovoltaik-Unternehmens erklärt. Die drei anderen großen Energiekonzerne in Deutschland sind schon dabei umzudenken. Aber die Poster-Kampagne bleibt nicht ohne Folgen. Das Plakat ist im ganzen RWE-Versorgungsgebiet zu sehen. Die Plakate wurden flächendeckend in Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen aufgehängt. Auf den Postern ist der Werbeslogan „VoRWEggehen“ sowohl in der Gestaltung der Farben als auch des Designs angegriffen worden. Hier ist „(R)Weggehen“ draus gemacht worden. Gleichzeitig wird für die Solarenergie geworben. Auf den Postern ist ein Haus mit Solaranlage und dem Motto „Strom ohne Atom“ zu sehen. Aber das Poster ist nicht das Einzige, das die Kampagne beinhaltet, denn auch auf der Webseite werden die Kunden die Aktion mit einer E-Card unterstützen, die das gleiche Motiv enthält, die das Plakat. Hier ist selbstverständlich auch der Webeslogan zu sehen.
Allerdings lässt, wie erwartet, RWE diese Kampagne nicht einfach auf sich sitzen und hat nun eine einstweilige Verfügung erwirkt. Der Fall ist vor dem Frankfurter Landgericht ausgetragen worden. Hier entschied der Richter, dass der Hersteller der Solarmodule keine Erlaubnis hat, den Firmennamen oder gar die Marke RWE für eigene Webung zu nutzen. Diese Entscheidung hat mit dem Wettbewerbsrecht zutun. Die einstweilige Verfügung wurde von der Solarworld AG akzeptiert und auf das Postermotiv verzichtet. Derzeit ist nicht bekannt, ob das Solarunternehmen eine neue Posteraktion plant, bei der die RWE nicht mit einbezogen wird. Auch wurde die Online-Aktion mit der E-Card mittlerweile offline geschaltet. Eine öffentliche Stellungnahme hat es seitens der RWE allerdings noch nicht gegeben und es sieht auch nicht so aus, als würde es eine solche geben.
Sicherlich möchte jedes Solarunternehmen versuchen, die Kunden der Energieversorger zu gewinnen, die noch mit Atomstrom arbeiten. Denn seit der Katastrophe in Japan gibt es immer mehr Menschen, die gegen Atomstrom sind und sich nach einem Versorger umsehen, der erneuerbare Energien verwendet, um den Kunden Strom liefern zu können. Poster gibt es immer wieder zu sehen, gerade auf den großen Demonstrationen, die es vermehrt gibt. Wie lange die Poster des Solarunternehmens noch zu sehen sind, ist nicht klar, denn diese müssen, wie die Entscheidung des Richters zu verstehen ist, nun wieder abgehängt werden.
Poster kann man sich natürlich auch selber gestalten und drucken lassen, wenn man an einer Demonstration zur Abschaltung der Kraftwerke teilnehmen möchte. Gerade die Poster mit „Atomstrom, nein danke“ sind derzeit sehr beliebt bei den Bürgern. Sie haben erkannt, wie gefährlich der Atomstrom ist und was mit den Kraftwerken passieren kann, wenn es zu einer Katastrophe kommen wird.
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