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Aufkleber im Bus gegen Kriminalität in Herne

619417_web_R_K_B_by_Susanne Schmich_pixelio.deSeit Jahren steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche. Scheinbar sind die Menschen dafür immer noch nicht sensibilisiert genug. Deshalb hat das Polizeipräsidium in Bochum, welches zugleich für die Stadt Herne zuständig ist, eine neue Kampagne gestartet. Die Einbruchdiebstähle im Ort beschäftigen die Ordnungshüter mittlerweile überaus intensiv. Leider wird aber nur jeder zehnte Einbruch aufgeklärt. Sozusagen viel Wirbel um Nichts bei der geringen Aufklärungsquote. Dabei wäre es ein Leichtes, dem Tun der Langfinger einen Riegel vorzuschieben, wären die Bürger aufmerksamer. Daher wollen die Ermittlungsbehörden nun mit Aufklebern in den Bussen die Sinne der Menschen schärfen.

Das Ruhrgebiet hat in den letzten Jahren mit einem deutlichen Anstieg von Wohnungseinbrüchen zu kämpfen. Die „bösen Buben“ scheinen sich auf das systematische „Abklappern“ der Städte verlegt zu haben. Organisierte Banden aus Rumänien und Bulgarien haben zwischen Duisburg und Dortmund bewährte Routen, die in regelmäßigen Abständen auf dem Programm stehen. Fast immer tun sich währenddessen einfache Einbruchsmöglichkeiten auf. Das gezielte Vorgehen könnte ein Grund für die geringe Aufklärung sein. Von ehemals 700 gemeldeten Einbrüchen ist die Zahl bei der letzten Erfassung inzwischen auf 2.500 angewachsen. Die Polizei hat aufgrund dessen zum einen ihre Ermittlungen intensiviert, zum Anderen wird zukünftig stärker auf Prävention gesetzt, um derartige Fälle zu vermeiden.

Im Zuge der Präventionsmaßnahmen fährt ab sofort die gesamte Busflotte der HRC mit unübersehbaren Aufklebern durch das Stadtgebiet von Herne. Damit soll auf das bestehende Problem aufmerksam gemacht werden. Zwei unterschiedliche Motive sind dafür im Einsatz. Das Erste fordert dazu auf – wie oben bereits gesagt-, den Verbrechern buchstäblich einen Riegel vorzuschieben, also seine Wohnungstür mit einem Sicherheitsriegel zusätzlich zu sichern. Denn umso schwerer es den Einbrechern gemacht wird, umso weniger haben sie Interesse daran, in die Wohnung einzudringen. Der zweite Aufkleber appelliert an Nachbarschaftshilfe und Zivilcourage. Eine Aquarellzeichnung stellt eine Einbruchsszene im Blickwinkel einer Beobachterin dar. Diese Zeugin greift letztendlich zum Telefon und informiert die Polizei. In der Gegenwart, wo lieber weggeschaut, statt die Initiative ergriffen wird, ein wahrlich selten gewordener Anblick. Es gibt immer wieder Berichte, dass die Notrufnummern missbraucht werden. Kommt es jedoch darauf an, wirklich einen Notruf abzusetzen, scheuen sich die Menschen davor.

Auch zu mehr Wachsamkeit im Alltag appelliert die Polizei. Auffällige Personen oder Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen sollten gemeldet werden. So könnten viele Straftaten von vornherein vermieden und vielleicht sogar in einigen Fällen andere Einbrüche aufgeklärt werden. In Herne werden die Bürger künftig bei jeder Busbenutzung daran erinnert, ihr Hab und Gut bessern zu sichern sowie mit einem Blick für sich und andere durchs Leben zu gehen. Ein nachahmungswürdiges Projekt! Immerhin ist man nirgendwo vor einem Einbruch gefeit, ob im eigenen Zuhause oder in einer Ferienwohnung. Und gerade jetzt zur Urlaubszeit haben Einbrecher in zahlreichen Häusern und Wohnungen alle Zeit der Welt, diese in Ruhe auszuräumen. Daran schließt sich fast nahtlos die zweite Hoch-Zeit der Kriminellen an. Herbst und Winter sind wegen dem frühen Einbruch der Dunkelheit äußerst beliebt. Bei schlechtem Wetter sind weniger Menschen auf den Straßen, viele kommen erst im Dunkeln nach Hause und die Einbrecher selbst sind durch das fehlende Licht gut getarnt.

Bildquelle: © Susanne Schmich / Pixelio.de