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Für das Spiel mit falschen Etiketten gibt es eine eigene Ermittlungseinheit

90767_web_R_K_by_Karin Schmidt_pixelio.deAls Ermittler bei der Landeszentralstelle für Wein- und Lebensmittelstrafsachen braucht man starke Nerven. Nicht deshalb, weil man tagtäglich Leichen begegnet oder sich mit wild um sich schießenden Ganoven auseinandersetzen muss, sondern weil man sich dort mit Dingen beschäftigt, die eigentlich jeden betreffen und häufig ganz weit unter der Ekelgrenze liegen. Vor allem die Kontrolleure als Kämpfer an vorderster Front müssen hartgesotten sein. Sie sehen die unglaublichsten Dinge und das Schlimme daran ist, es handelt sich in der Regel um Lebensmittel, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind.

Die Lebensmittelkontrolleure kennen sich bestens aus mit den einzelnen Stadien, die Nahrungsmittel während Fäulnis und Verfall durchlaufen. Kein schöner Anblick, wobei dieser nicht einmal das Unangenehmste ist. Der Geruch, der über der jeweiligen Szene hängt, ist wesentlich unangenehmer. Die Staatsanwälte, die anschließend die Fälle bearbeiten und vor das zuständige Gericht bringen, haben es da besser. Sie sehen das Szenario nur und riechen nichts. Aber auch ihnen gehen manche Bilder nicht mehr aus dem Kopf.

Wer bei der Landeszentralstelle für Wein- und Lebensmittelstrafsachen arbeitet, wird stets mit gemischten Gefühlen ein Restaurant betreten oder im Urlaub an das Büffet gehen. Er weiß, dass vergammelte und schimmelige Lebensmittel nicht nur bei einer bestimmten Gruppe von Etablissements anzutreffen sind. Selbst in Küchen von 5-Sterne-Hotels können schimmelige Abflüsse vorhanden sein oder Essen im Kühlraum vor sich hin gammeln. Der Verbraucher selbst bemerkt selten etwas davon. Die Verfahren verlaufen im Sande. Die Betroffenen warten nicht bis zur Eröffnung des Gerichtsverfahrens, sie zahlen lieber gleich, um Konsequenzen zu vermeiden. Große Lebensmittelskandale sind eher die Ausnahme, viele Vergehen kommen zudem überhaupt nicht ans Licht. Sind die Verstöße gegen die geltenden Vorschriften derart schwerwiegend, dass der betroffene Betrieb gleich komplett geschlossen wird, dann bekommt auch die Öffentlichkeit etwas mit, ansonsten aber arbeitet die Ermittlungsbehörde im Verborgenen.

Trotzdem braucht man sich keine Sorgen um seine Gesundheit machen. Eine Gesundheitsgefährdung ist kaum gegeben. In den meisten Fällen geht es um Betrug, wie eben mit Etiketten. Alles, was beim Kunden gut ankommt und mit einem Etikett versehen ist, lässt sich fälschen, ob es nun Käse, Wurst oder Wein ist. Gerade Winzer überschreiten gerne einmal die vom Gesetz gezogenen Grenzen. Für eine gute Flasche Wein sind viele bereit, ein paar Euros mehr zu zahlen. Kann der Bedarf aus eigenen Beständen nicht gedeckt werden, wird von anderen Winzern zugekauft, die Erteilung der Prüfnummer selbst vorgenommen oder Weißwein zu Rotwein umgefärbt. Da gibt es die verschiedensten Möglichkeiten.

Doch nicht nur die Winzer selbst betrügen, sie gehören häufig auch zur Gruppe der Betrogenen. So geschehen bei einem angeblichen Weinhändler aus Koblenz, der den seltenen und dementsprechend teuren Châteauneuf-du-Pape aus dem südlichen Rhônetal an den Mann bringen wollte. Er hatte einfach einen billigen Wein gekauft und die Etiketten für „seine“ Ware am heimischen PC entworfen. Offensichtlich waren die Kunden mit dem „edlen Tropfen“ zufrieden, denn der Schwindler flog nicht etwa auf, weil sich seine Käufer über die Qualität des Weines beschwerten, sondern weil er mit einem nicht zugelassenen Motorrad im Koblenzer Straßenverkehr die Aufmerksamkeit der Ordnungshüter erregte. Die Polizei folgte dem Mann bis zu seiner Wohnung und war erstaunt darüber, welche Mengen an Wein und ausgedruckten Etiketten hier lagerten. Ein klassischer Fall von dumm gelaufen.

Bildquelle: © Karin Schmidt / Pixelio.de

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Der große Schwindel mit den Etiketten – und es ist kein Ende in Sicht

502074_web_R_K_B_by_Reina_pixelio.deEin Bummel durch einen Supermarkt ist wie ein Bummel durch eine kleine heile Welt. Überall springen uns Etiketten ins Auge, die uns hochwertige und gesunde Lebensmittel anpreisen. Hier steht „ohne Zucker“, dort taucht der Zusatz „Bio“ auf, an anderer Stelle wird mit dem Begriff „regional“ geworben. Der Verbraucher soll sich in Sicherheit wiegen und viele von ihnen tun dies auch. Sie gehen zum Beispiel davon aus, dass regional für ein von Anfang bis Ende in der Region hergestelltes Produkt steht. Beim Schwarzwälder Schinken etwa. Da ist ein Großteil der Kunden der Meinung, dass das für die Herstellung genutzte Schwein auch aus dem Schwarzwald stammt. Es ist allerdings absolut ausreichend, wurde der größte Teil des für den Schinken verwendeten Fleisches dort verarbeitet. Mittlerweile versucht man, wenigstens eine Eingrenzung vorzunehmen und hat 2014 das sogenannte „Regionalfenster“, ein blau-weißes Gütezeichen, eingeführt. Damit möchte man den Kunden zeigen, dass das jeweilige Produkt tatsächlich aus der Region stammt und zwar so, wie der Kunde den Begriff „regional“ für sich definiert.

Wer aber denkt, das „Regionalfenster“ sei gleichzeitig ein Beweis für eine artgerechte Tierhaltung, der liegt schon wieder falsch. Dies ist ein weiterer Gedanke, mit dem der Begriff „regional“ verbunden wird. Der Verbraucher sieht beim Lesen vor seinem geistigen Auge einen Bauernhof im näheren Umkreis mit glücklichen Tieren. Zwischen einem Bauernhof aus Verbrauchersicht und einem Bauernhof aus Herstellersicht liegen aber oft Welten. „Bauer“, „Bauernhof“ und „Land“ sind gern genutzte Begriffe, um dem Verbraucher in die Irre zu führen. So ist es beispielsweise den Herstellern erlaubt, Produkte mit Aufdrucken wie „Bauernhof Landglück“ zu versehen, obwohl der Bauernhof gar nicht existiert. Das geltende Recht lässt ausreichend Raum für geschickte Wortspielereien, die dem Kunden ein glückliches Leben der Tiere suggerieren.

Vor nicht allzu langer Zeit wurde diesbezüglich ein Fall beim Discounter Lidl bekannt, wo Hühnchen aus regionaler Zucht verkauft wurde. Die meisten Verbraucher gingen davon aus, dass jene vom Bauernhof „um die Ecke“ stammten, also die oben bereits aus Verbrauchersicht näher erläuterten Kriterien zum Begriff „regional“ erfüllten. Tatsächlich aber kamen die Tiere von der PHW-Gruppe, vielen besser bekannt als Wiesenhof. Das Unternehmen ist Deutschlands größter Geflügelproduzent und geriet bereits häufiger in die Schlagzeilen. Die Haltung von Hühnern auf engstem Raum und das Finden von auf den Müll geworfenen Küken sind nur zwei von zahlreichen Vorwürfen, die gegen die Firma in den letzten Monaten laut wurden.

Bei all diesen „Wahrheiten“ stellt sich die Frage, wie sich der Verbraucher vor einem derartigen Etikettenschwindel schützen soll. Da helfen wirklich nur der Gang zum Bauern im Ort und ein genaues Hinschauen auf dessen Hof. Es stimmt nicht, dass hier die Produkte um einiges teurer sind als im Supermarkt oder Discounter. Manches Mal mag das zutreffen, aber erst das Erkundigen über die Preise verschafft Klarheit. Sucht man nach Obst und Gemüse aus regionalem Anbau, kommen weiterhin Garten- und Landschaftsbauunternehmen in Betracht. Einige von ihnen widmen sich im kleinen Stil dem Anbau landwirtschaftlicher Produkte, verkaufen beispielsweise im Sommer und Herbst Obst von durch sie bewirtschafteten Streuobstwiesen. Nachfragen bei den Betrieben in der Umgebung kann sich also lohnen.

Bildquelle: © Reina / Pixelio.de

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Über mehr als 6.600 Etiketten auf Lebensmitteln beschwerten sich Verbraucher im Internet

Derzeit ist die Grüne Woche in Berlin in vollem Gange. Die international bedeutendste Messe für Gartenbau, Ernährungs- und Landwirtschaft fand erstmalig im Jahre 1926 statt. Aktuell läuft die 78. Veranstaltung dieser Art. Noch bis zum 27. Januar können sich interessierte Besucher über landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der ganzen Welt informieren. Dazu gehört die Verkostung von Spezialitäten ebenso wie die Vorstellung vom Urlaub auf dem Bauernhof und die Präsentation von verschiedenen Nutztierarten.

Angesichts der Bekanntheit der Grünen Woche zieht sie gleichfalls namhafte Politiker und Prominente an. Zu Beginn der Messe war der Etikettenschwindel bei Lebensmitteln ein Thema. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) nannte bei der Auftaktveranstaltung eine erschreckende Zahl an Beschwerden, die in den letzten 18 Monaten von Verbrauchern eingereicht wurden: Sie beschwerten sich über mehr als 6.650 Etiketten auf Lebensmitteln per Internet. Anlass dazu gab ihnen das Gefühl, dass sie durch die Kennzeichnung und die Aufmachung der Produkte getäuscht werden sollten.

Eigens zu diesem Thema wurde die Webseite www.lebensmittelklarheit.de vom vzbv ins Leben gerufen. Gerd Billen als Vorstand desselben gab an, dass man bei etwa jeder dritten Kritik eine Verbesserung des beanstandeten Lebensmittels erreicht habe. Eine weitere Förderung des Portals sei nach Angaben des Bundesverbraucherministeriums durchführbar.

Seit Juli 2011 besteht die Internetseite. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Verbraucherzentralen und wurde zudem vom Ministerium gefördert. Ziel war es, den Verbrauchern eine Anlaufstelle zu schaffen, wo der vielfach angeprangerte Schwindel mit den Etiketten auf den Lebensmitteln endlich einmal gezielt angesprochen werden konnte. In Anbetracht der veröffentlichten Zahlen scheint dies ein voller Erfolg zu sein. Beschwerden gab es beispielsweise über “Kalbswiener“, in denen gerade einmal 15 Prozent Kalbfleisch enthalten waren. Auch Joghurts, die nach ihrer Aufmachung mit zahlreichen leckeren Früchten versehen sein müssten, im Endeffekt aber nur durch Aromen ihren Geschmack erhalten haben, waren auf der Beschwerdeliste zu finden.

Billen regte unter diesem Hintergrund zu einem Klarheitsgebot betreffend der Kennzeichnung von Fleisch und Wurst an. Zudem sollte für den Verbraucher problemlos erkennbar sein, ob die Tiere artgerecht gehalten wurden. Zutaten dürften nicht versteckt werden. Noch einmal zurückkommend auf den Früchtejoghurt müsste bereits auf der Vorderseite unübersehbar vermerkt sein, dass keine Früchte, sondern Fruchtaroma zum Erreichen des gewünschten Geschmacks eingesetzt werde. Drei einfache Regeln seien laut Billen für den Lebensmittelmarkt ausreichend: Es müsse tatsächlich das enthalten sein, was auf dem Etikett steht. Im Gegenzug dazu müsse auch wirklich alles, was an Zutaten zum Einsatz kam, auf der Verpackung vermerkt sein und das auf eine verständliche Art.

Für Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner von der CSU ist das oben genannte Internetportal ein Schritt in die richtige Richtung. Der große Erfolg beweise das und daher möchte man das Projekt auch in der Zukunft weiter fördern. Mittlerweile ist vielen Unternehmen bewusstgeworden, dass die Wünsche und Anregungen der Verbraucher ernst zu nehmen seien und man auf diese eingehen sollte. Aigner sprach der Wirtschaft die Empfehlung aus, die Chance zu einer intensiveren Kommunikation mit dem Kunden zu nutzen. Letztendlich entscheidet nämlich der Kunde darüber, ob ein Produkt auf Dauer am Markt verbleibt oder nicht. Der Schwindel mit den Etiketten ist für eine dauerhafte Etablierung eine denkbar schlechte Basis.

Bildquelle: Egon Häbich / Pixelio

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Warum wir den Etiketten im Supermarkt nicht unbedingt glauben sollten

Geht es um Werbung, sind viele Dinge legal, die uns Verbraucher ärgern. Das beste Beispiel sind die Etiketten auf den Lebensmitteln. Natürlich gibt es darauf eine Zutatenliste, wo man alles findet, was in dem Produkt enthalten ist, aber diese Liste nimmt meist nur wenig Platz ein, wohingegen die Werbesprüche, die uns zum Kaufen überreden sollen, übergroß auf dem Etikett prangen. Da stehen dann beispielsweise solch vertrauenserweckende Formulierungen wie „aus besten und erlesenen Zutaten“. Als Verbraucher verbindet man damit qualitativ hochwertige Zutaten, die sorgfältig ausgewählt und auch ebenso verarbeitet wurden. Also sozusagen genauso, wie man selbst das Produkt herstellen würde, wenn man die Zeit dazu hätte. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat aber herausgefunden, dass sich hinter diesen wohlklingenden Worten häufig etwas ganz anderes verbirgt. Um den Ganzen die Krone aufzusetzen, sind diese Mogelpackungen auch noch legal.

Wo uns „Luxus“ im Glas vorgegaukelt wird („höchste Qualität“ oder der „kleine Luxus im Alltag“), sind lediglich die Preise luxuriös. Foodwatch fand unter anderem heraus, dass sich hinter der sogenannten “Königin der Erdbeere” eine Standardmarmeladensorte verbirgt. Unter dem Stichwort „Legale Täuschung“ werden von der Organisation zahlreiche Webseiten mit ähnlichen Wertungen gefüllt. Eine Strafe haben die Hersteller allerdings nicht zu erwarten. Sie können höchsten durch einen Boykott durch die Verbraucher bestraft werden.

Angesichts dieser Tatsachen kommt einem sogleich der Ausspruch “Die Welt will betrogen werden” in den Sinn. Er stammt aus der Satire Das Narrenschiff von Sebastian Brant (1457-1521). Schon damals kannte man eine solche Art der Täuschung, sollte sich dabei aber keinesfalls erwischen lassen. Wer etwa im Mittelalter als Weinpanscher überführt wurde, konnte im schlimmsten Falle mit der Todesstrafe rechnen. Die Ergänzung zum obigen Spruch – “… also wird sie betrogen” – wurde später passenderweise hinzugedichtet.

Aktuell dazu macht gerade eine bekannte schwedische Möbelkette vorweihnachtliche Werbung. Da heißt es wortwörtlich: “Wer sagt, dass selbst gemachte Marmelade selbst gemacht sein muss?“. Was bedeutet das im Einzelnen? Na ganz einfach: Im hauseigenen Schwedenshop gibt es fünf leckere Konfitürensorten. Davon wählt man eine aus, füllt sie in ein Einmachglas um und klebt ein selbstgestaltetes Etikett darauf. Vielleicht noch ein hübsches Bändchen darum gebunden und fertig ist das persönliche Geschenk. Die beste Idee daran dürfte das selbstgestaltete Etikett sein. Aber im Ernst. Sind wir wirklich schon so tief gesunken, dass wir solche Mogelgeschenke machen und sogar mit unseren Liebsten einen derartigen Etikettenschwindel betreiben? Das sollten wir doch lieber der Lebensmittelindustrie überlassen und selbst „aus erlesenen und besten Zutaten“ etwas schönes zaubern. Anregungen zum Marmelade selber machen gibt es zahlreich im Internet und einen großen Aufwand muss man dafür auch nicht unbedingt betreiben. Außerdem gibt es viele schöne andere Dinge, die man selbst herstellen und verschenken kann. Es muss ja nicht unbedingt etwas zu essen sein.

Die selbstgestalteten Etiketten allerdings sollten auf keinem Weihnachtsgeschenk fehlen. Sie lassen sich heute ganz einfach im Netz nach Wunsch bestellen. Spezialisten dafür sind Anbieter, die sich dem Aufkleberdruck widmen. Zugleich bieten sie meist auch den Druck von Postern, Leinwänden und T-Shirts an. Durch die in der Gegenwart verfügbaren Drucktechniken sind die verschiedensten Drucksachen auch in Einzelherstellung möglich. Somit ist die persönliche Gestaltung heute eine simple Angelegenheit und für jeden durchführbar.

Bildquelle: © J. Scholz / Pixelio.de

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Woher kommt eigentlich der Ausdruck Etikettenschwindel?

Beim Etikettenschwindel steht das Wort Etikett für einen bestimmten Sachverhalt in seiner Gesamtheit. Sehr gut lässt sich das am Thema Wahl erklären. Im Vorfeld der Bundestagswahl werben die verschiedenen Parteien monatelang mit Versprechen, die sie in die Realität umsetzen wollen, sofern sie gewählt werden. Ist die Wahl vorüber und die entsprechende Partei ist in den Bundestag eingezogen, bleibt von den vorab gegebenen Versprechen wenig übrig. Es wurde Etikettenschwindel betrieben.

Heute gehört der Schwindel mit den Etiketten zu unserem Leben dazu wie die Luft zum Atmen. Es scheint fast so, als könnte der moderne Mensch ohne den Etikettenschwindel gar nicht mehr existieren. In unserer Überflussgesellschaft muss man durch abweichende Angaben zu anderen Herstellern auf sich aufmerksam machen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Wahrheit gesagt wird oder nicht. Warum kaufen wir beispielsweise ein bestimmtes Nahrungsmittel oder Getränk? Weil auf dem Etikett ein Versprechen gegeben wird, dass genau dieses Produkt gut für uns ist. Oftmals kann der Konsument gar nicht beurteilen, ob die Aussage auf dem Etikett wahr ist oder nicht. So bleibt er ein Leben lang im Etikettenschwindel gefangen oder bekommt irgendwann einmal von einem anderen Menschen oder den Medien die Augen geöffnet, dass er jahrelang ein bedenkliches Produkt gekauft hat.

Die Industrie und der Handel kennen drei Arten von Etikettenschwindel. Die Lüge ist die bewusste Falschinformation des Verbrauchers. So geschehen in den Jahren 2005 und 2006, wo der Gammelfleisch-Skandal in Deutschland aufgedeckt wurde. Die zweite Form ist die Verzerrung. Informationen werden in dem Falle abgeschwächt oder überbetont, um das Negative in den Hintergrund zu stellen beziehungsweise das Positive deutlich in den Vordergrund zu bringen. Die letzte Variante ist die Blendung. Inhaltsangaben werden mit Werbung vermischt, um das Produkt als übermäßig positiv gelten zu lassen.

Natürlich sind Etiketten nicht grundsätzlich schlecht. Im Gegenteil: Es gibt auch sehr erfreuliche Etiketten wie beispielsweise personalisierte Etiketten, die man auf einem Geschenk findet oder mit denen man sein persönliches Eigentum kennzeichnet. Auch dafür gibt es heute zahlreiche Möglichkeiten und es kann von Etikettenschwindel keine Rede sein. Ein personalisiertes Etikett kommt in der Gegenwart zu unzähligen Gelegenheiten zum Einsatz.

In der Küche sind Etiketten unter anderem auf Marmeladengläsern zu sehen. Vorgefertigte Etiketten zur Kennzeichnung derselben gibt es im Handel, man kann sich allerdings auch für ein eigenes Motiv entscheiden und seine individuellen Etiketten drucken lassen. Das Gleiche gilt für Schul- oder Bürounterlagen. Hübsche Etiketten mit dem eigenen Namen und eventuell der Adresse machen viel mehr her als profane Aufkleber, wo man handschriftlich die persönlichen Daten vermerkt hat. Etiketten für Schulhefte und –bücher sind übrigens eine hübsche Geschenkidee für den Schulanfang. Der Fantasie sind bei der Gestaltung derselben keine Grenzen gesetzt. So macht man dem Schulanfänger garantiert eine große Freude. Mit personalisierten Etiketten werden die Schulutensilien unverwechselbar.

Neben den personalisierten Etiketten und den Etiketten mit Werbeversprechen gibt es noch eine dritte Variante von Etiketten. Sie sind beispielsweise auf Lebensmitteln vorgeschrieben und geben Auskunft über die Inhaltsstoffe in dem jeweiligen Produkt. Diese Angaben müssen den Tatsachen entsprechen. Der Gesetzgeber schreibt genau vor, was auf einem Etikett bei einem Nahrungsmittel stehen muss. Hier sind weiterhin Angaben zu den Nährwerten und eventuelle Warnhinweise für Allergiker abgedruckt.

Bildquelle: © Claudia Hautumm / Pixelio.de