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Neue Aufkleber sollen Fahrraddiebe abschrecken

579550_web_R_K_B_by_Peter Fenge_pixelio.deVor einigen Jahren machten sich kluge Köpfe in Syke schon einmal Gedanken darüber, wie man Fahrräder unverwechselbar kennzeichnen und nach einem Diebstahl zurück zu ihrem rechtmäßigen Besitzer bringen kann. Die Wahl fiel damals auf eine Codenummer, die in den Rahmen eingraviert wurde. Auf Gegenliebe bei den Herstellern und Versicherern stieß das nicht. Beide argumentierten mit einer Schwächung des Rahmens durch die Gravur. Das ging sogar soweit, dass die Versicherungen für Rostschäden oder Rahmenbruch nicht aufkommen wollten. Somit wurde die Aktion nach einer gewissen Zeit wieder eingestellt. Jetzt wagt die Syker Polizei einen neuen Vorstoß gegen Fahrraddiebe: mit einem neuartigen Aufkleber. Dieser bringt gleich mehrere Vorteile mit. Einerseits prangt er unübersehbar auf dem Rad, andererseits geht er nach ein bis zwei Tagen eine so feste Verbindung mit dem Lack ein, dass er nicht mehr abgelöst werden kann. Dann bleibt für den Dieb nur noch das Überlackieren oder das Abfräsen des Aufklebers. Beides hinterlässt auffällige Spuren. Bei einer Kontrolle wäre also sofort das Misstrauen geweckt.

Auf den Aufklebern sind eine fortlaufender Nummerierung und ein Balkencode aufgebracht. Bei der Herausgabe des Aufklebers werden Marke, Rahmennummer, Farbe, Größe und Ausstattung des Fahrrads bei der Polizei registriert. Außerdem erfolgt eine Verknüpfung der Daten mit den persönlichen Daten des Eigentümers. Ähnlich wie bei einem Auto über dessen Nummernschild kann dann bei dem Fahrrad anhand des Aufklebers über die Funkzentrale eine Überprüfung durchgeführt werden, ob das Rad und dessen Fahrer tatsächlich zusammengehören.

Aber nicht nur bei einem bereits gestohlenen Fahrrad soll der Aufkleber weiterhelfen. Hauptsächlich soll er zur Vermeidung von Diebstählen beitragen und potentielle Langfinger abschrecken. In Syke werden jährlich 300 bis 400 Fahrräder gestohlen. Die Polizei erhofft sich durch die Kennzeichnung mit den neuen Aufklebern eine Reduzierung dieser Zahl. Dazu soll auch das Design des Aufklebers beitragen. Etwa fünf Zentimeter breit fällt er schon von Weitem mit seinem strahlenden Weiß ins Auge. Das zeigt sofort, dass dieses Rad registriert ist.

Die Stadtverwaltung setzt gleichfalls große Hoffnungen in die Aufkleber. Zwar gehen hier nur selten Meldungen über den Verlust eines Fahrrads ein, dafür füllen aber Fahrräder das Lager des örtlichen Fundbüros. Wird ein Fahrrad künftig aufgefunden und abgegeben, dürfte es kein Problem sein, den rechtmäßigen Eigentümer mit Hilfe des Aufklebers ausfindig zu machen. Der Leiter des Fachbereichs „Ordnung und Soziales“, zu dem auch das Fundbüro zählt, ist immer wieder erstaunt darüber, dass die Menschen scheinbar ihre gestohlenen Fahrräder nicht wiederhaben wollen und es in dem Zusammenhang gar nicht in Betracht ziehen, einmal im Fundbüro danach zu fragen. Schließlich gibt es auch Diebe, die ohne näheres Hinsehen zuschlagen, bei eingehender Betrachtung ihre Beute als „wertlos“ einstufen und diese am Wegesrand entsorgen. Solche Fahrräder landen oft im Fundbüro. Sind sie mit einem Aufkleber gekennzeichnet, kann das Fundbüro in Zukunft zeitnah den Eigentümer ermitteln und ihm seinen geliebten Drahtesel wieder zurückgeben.

Auch in anderen Bundesländern und Gemeinden werden verschiedene Kennzeichnungsmöglichkeiten für Fahrräder von der Polizei angeboten. Welche am eigenen Wohnort aktuell sind, erfährt man bei der zuständigen Polizeidienststelle durch einen Anruf, einen persönlichen Besuch oder im Internet. Die Polizeiinspektion West in Hannover führt beispielsweise am 8. August 2014 in der Zeit von 9 bis 12 Uhr eine Fahrradcodieraktion durch.

Bildquelle: © Peter Fenge / Pixelio.de

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Ein Aufkleber schützt im Kreis Minden-Lübbecke gegen Fahrraddiebstahl

EPSON scanner imageFahrräder sind ein begehrtes Diebesgut. Das Schloss kann noch so sicher sein, es genügen nur fünf Minuten beim Bäcker und der Drahtesel ist auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Die Aufklärungsquote der Polizei ist relativ gering. Häufig werden die einzelnen Teile des Rads verkauft, das Wiederfinden eines kompletten Fahrrads ist selten. Steht der Wiederverkauf desselben im Vordergrund, handeln die Diebe schnell und entkommen dadurch dem Zugriff der Ordnungshüter. Zudem ist ein Fahrrad von einem Außenstehenden längst nicht in der Art wiedererkennbar, wie es bei einem Auto der Fall ist. So bleibt den Betroffenen in der Regel nichts anderes übrig, als eine Neuanschaffung vorzunehmen. Besonders ärgerlich ist der Diebstahl bei einem teuren Rad, welches mehrere hundert oder gar tausende Euros gekostet hat.

Im Kreis Minden-Lübbecke ist seit einiger Zeit ein Präventionsprojekt in Gange, was den Diebstahl von Fahrrädern verhindern soll. Das Projekt trägt den Namen „Kein Fahrrad ohne Nummernschild“ und wurde als Modellprojekt am 8. Juni 2010 von der Kreispolizeibehörde Steinfurt in Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen. Natürlich ist ein starres Nummernschild wie bei einem Auto an einem Fahrrad schlecht anzubringen, dennoch ist es in Form eines Aufklebers möglich.

Ende Juni 2013 ging nun das Projekt in Petershagen an den Start. Der Ort mit seinen rund 25.000 Einwohnern ist die vierte Stadt, die sich an der Aktion beteiligt. Zuvor wurde diese in Porta Westfalica, Minden und Bad Oeynhausen begonnen. Am Rathaus in Lahde wurde am 29. Juni um 10.00 Uhr das erste Rad in Petershagen mit dem schwer ablösbaren Aufkleber ausgestattet. Auf ihm befindet sich ein Code, der das Fahrrad unverwechselbar und im Falle eines Diebstahls besser auffindbar macht. Für die Kennzeichnung mit dem Aufkleber melden sich Interessenten zwecks einer Terminabsprache direkt bei der Polizeiwache. Hier werden nun auf einer Karte die persönlichen Daten des Besitzers sowie die Daten zum Rad erfasst, anschließend wird der Aufkleber aufgebracht. Unter anderem werden auf der Karte das Kennzeichen und die Nummer des Fahrradrahmens vermerkt. Möglich ist die Kennzeichnung von Montag bis Freitag, jeweils von 7.30 bis 16.00 Uhr und am Wochenende von 12.30 bis 21.30 Uhr. Zur Registrierung sind der Personalausweise und die Rechnung des Fahrrads erforderlich. Ist letztere nicht vorhanden, wird über den Polizeicomputer ein Datenabgleich vorgenommen. Sofern kein anderer Eigentümer dabei ermittelt wird, was letztendlich unschöne Konsequenzen für den aktuellen Besitzer nach sich zieht, kann die Registrierung durchgeführt werden.

Die ganze Aktion ist kostenlos.

Der Landrat Dr. Ralf Niermann kann in dieser Beziehung bereits mit konkreten Zahlen aufwarten. Mehr als 2.000 Fahrräder wurden bereits codiert. Aus den drei anderen Städten, wo das Projekt schon vor einiger Zeit startete, ist bereits ein Rückgang bei den Fahrraddiebstählen zu bemerken. Allerdings trifft das nur auf die gekennzeichneten Räder zu. In Minden wurden seit dem 1. September 2012 gerade einmal sieben von den 1.553 registrierten Fahrrädern gestohlen. Jener ist auffällig und macht das Rad für einen Wiederverkauf ungeeignet. Bad Oeynhausen meldete bisher 274 codierte Räder und Porta Westfalica 260. Die Aufkleber sind mit einer speziellen Sicherheitsfolie versehen. Dadurch können sie nur mit äußerster Mühe wieder entfernt werden. Das wirkt auf Diebe abschreckend. Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis zueinander, sofern überhaupt von Nutzen die Rede sein kann. Schließlich ist das mit dem Aufkleber ausgestattete Fahrrad unverkäuflich.

Bildquelle: © I.Rasche / Pixelio.de