Es gibt kaum einen Bereich, in welchen Fälschungen noch keinen Einlass gefunden haben. Ob es Kleidungsstücke oder Lebensmittel sind, jedes Jahr entsteht den Unternehmen durch Produktpiraterie ein Schaden in Millionen-, wenn nicht gar in Milliardenhöhe. Sogar Autos und Flugzeugteile werden mittlerweile nachgebaut. Dahinter steckt nicht nur eine Verletzung einer Vielzahl von rechtlichen Vorschriften, im schlimmsten Falle sind die Gesundheit und das Leben der Menschen in Gefahr. Die gefälschten Produkte entsprechen keinerlei Sicherheitsrichtlinien und werden dahingehend auch nicht geprüft, wie man es von einem in Deutschland vertriebenen Produkt in der Regel erwarten kann. Stellenweise wird die Gesundheitsgefahr von den Verbrauchern aus Kostengründen toleriert, stellenweise ist dem Verbraucher gar nicht bewusst, in welche Gefahr er sich aufgrund der Entscheidung für ein Plagiat begibt.
Der Kampf gegen Plagiate erscheint wie der Kampf gegen Windmühlen, zumal die Nachahmer nicht zwangsläufig im Verborgenen tätig sind. Wo kein Kläger, da kein Richter. Nach diesem Motto gehen Produktpiraten zu Werke. Obwohl Unternehmen und Behörden ständig wachsam sind, scheuen die Fälscher nicht den Auftritt in der Öffentlichkeit, sind selbst auf Messen anzutreffen, wo sie offiziell an Ständen ihre Waren feilbieten. Das bedingt ein umfangreiches Paket an Maßnahmen, an dem sowohl Hersteller als auch die Behörden beteiligt sind.
Die bisher durchgeführten Handlungen lassen sich in vier Kategorien einteilen. Es gibt technische Schutzmaßnahmen, die Beschlagnahme durch die Zollbehörde nach Antrag, den Piraterieschutz von Ersatzteilen sowie die gezielte Suche und Beschlagnahme von Plagiaten beispielsweise auf Messen, in Häfen oder auf Flughäfen. Zu den technischen Schutzmaßnahmen gehört die Verwendung von Etiketten. Vor allem selbstklebende Etiketten kommen hier zum Einsatz. Sie können die verschiedensten Informationen enthalten und auf den unterschiedlichsten Technologien basieren. Vor allem die Möglichkeit zum Hinterlegen von verdeckten beziehungsweise unsichtbaren Funktionen, die nur durch spezielle Geräte ausgelesen werden können, ist für die Unternehmen interessant. Eine lückenlos nachvollziehbare Liefer- und Vertriebskette sowie weiterführende Technologien zur Bekämpfung von Fälschungen, zumeist durch nur schwer oder überhaupt nicht kopierbare maßgeschneiderte Lösungen gewährleistet, erhöhen die Sicherheit des jeweiligen Produkts nochmals.
Die Produktkennzeichnung mit Sicherheitsetiketten eröffnet ungeahnte Möglichkeiten und ist in allen Branchen einsetzbar. Verschreibungspflichtige Medikamente, Ersatzteile, Rechtsdokumente, Designermode, Software, Spielzeug, die Liste der kennzeichnungsfähigen Produkte ließe sich unendlich fortführen. Ebenso vielfältig präsentieren sich die Informationen, die in das Etikett, genauer gesagt in das sogenannte Etikettensubstrat, eingebracht werden können. Angefangen vom Sicherheitswasserzeichen über chemische Markierungsstoffe und Data Matrix-Codes bis hin zu DNA reicht die Palette der integrierbaren Informationen.
Die versteckten Funktionen sind eine hervorragende Ergänzung zu sichtbaren Schutzfunktionen wie Sicherheitssiegeln. Interessant ist ferner die Integration von Track & Trace-Funktionen, die die Nachvollziehbarkeit der Liefer- und Vertriebskette sicherstellt.
Die modernen Sicherheitsetiketten vereinen mehrere Schutzmaßnahmen in einer einzigen Maßnahme. Angesichts der Bedeutung der Produktpiraterie, die laut Schätzungen einen jährlichen Umsatz von rund 650 Milliarden US-Dollar einbringt, sind entsprechende Schutzmaßnahmen und deren stetige Weiterentwicklung unerlässlich. Schließlich konzentrieren sich die Fälscher nicht nur ausschließlich darauf, ihre Produkte zu perfektionieren, sie wollen dabei auch unerkannt bleiben. Das bedeutet, dass sie sich ebenfalls mit den getroffenen Schutzmaßnahmen der Hersteller auseinandersetzen und Wege suchen, um sie zu umgehen. Es ist also ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel, bei dem nicht selten die Hersteller das Nachsehen haben.
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