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Landesfeuerwehrverband Sachsen hat „Kinderfinder“ – Aufkleber herausgebracht

743672_web_R_K_B_by_I-vista_pixelio.de (2)Das Prinzip dahinter ist einfach: Ein neongelber Aufkleber zeigt den Rettungskräften, wo sich das Kinderzimmer und demzufolge möglicherweise auch die Kinder befinden. So kann die Rettung wesentlich beschleunigt werden. Neu ist die Idee mit dem Kinderfinder nicht. In der Vergangenheit haben andere Rettungskräfteinstitutionen ähnliche Sticker herausgebracht. Flächendeckend haben sie sich leider noch nicht durchgesetzt. Fakt ist aber, dass die Verwendung von derartigen Aufklebern ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Die „Kinderfinder“ des Landesfeuerwehrverbands Sachsen werden derzeit an die Feuerwehrverbände in den Landkreisen und Städten verteilt. Sie sollen bei Veranstaltungen wie Feuerwehrfesten oder Tagen der offenen Tür kostenlos an die Besucher verteilt werden. Die Realisierung der Sticker wurde durch die Beteiligung einer großen Reihe von Fördermitgliedern möglich, die sich an den Kosten beteiligten beziehungsweise jene übernahmen.

Die reflektierenden Aufkleber werden ebenfalls von den Wehrleuten befürwortet. Sie sind auch in Wohnungen voller Rauch noch gut zu sehen, sofern sie an einer geeigneten Stelle angebracht wurden. Wo das ist, darüber informiert die Faltbroschüre, in der der Sticker untergebracht ist. Da der Rauch bei einem Brand stets nach oben steigt, ist eine Anbringung im unteren Drittel der Kinderzimmertür empfehlenswert. Hier fällt er den Feuerwehrleuten, die sich in gebückter Haltung durch die Wohnung oder das Haus bewegen, sofort ins Auge. Sie können nun gezielt diesen Raum aufsuchen und nach Kindern auf die Suche gehen.

In Extremsituationen wie eben bei einem Wohnungsbrand sind Kinder häufig verwirrt und extrem verängstigend. Eine logische Reaktion ist nicht einmal von jedem Erwachsenen zu erwarten, wie soll es dann erst einem besonders schutzbedürftigem Kind gehen? Ein solches neigt dazu anstatt einen Weg nach draußen zu suchen oder sich bemerkbar zu machen sich vor der Gefahr zu verstecken. Es kriecht unter den Tisch oder das Bett, hält sich die Ohren zu und verschließt die Augen in der Hoffnung, dass das Grauen bald vorbei ist. Das kann fatal sein und im schlimmsten Falle tödlich enden! Die Feuerwehrleute müssen aufgrund des kindlichen „Fehlverhaltens“ oft eine intensive Suche durchführen, die viel Zeit kostet und eben jene ist im Brandfalle äußerst knapp. Der „Kinderfinder“ zeigt wenigstens schon einmal an, wo das Kinderzimmer ist.

Die Aufkleber allein sind allerdings keine ausreichende Schutzmaßnahme, um bei einem Brand auf der sicheren Seite zu sein. Die Feuerwehren empfehlen sie in Kombination mit Rauchmeldern, die bereits in vielen Bundesländern Pflicht sind. Diese erkennen frühzeitig eine Rauchentwicklung in den Räumen und warnen die Bewohner vor, sodass sie meist noch genug Zeit haben, um sich selbst aus der Gefahrenzone zu bringen.

Neben den örtlichen Feuerwehren, die die „Kinderfinder“ zu verschiedentlichen Veranstaltungen ausgeben werden, plant der Landesfeuerwehrverband Sachsen eigene Aktivitäten zum Verteilen derselben. Beispielsweise wird man zum Tag der Sachsen vom 2. bis 4. September 2016 in Limbach-Oberfrohna vor Ort sein und auf der eigens eingerichteten „Blaulichtmeile“ Informationen zum Aufkleber und zu Rauchmeldern geben. Zudem werden mehrere Kinder- und Jugendfeuerwehren zugegen sein, die das Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen mit interessanten Aktionen zum Mitmachen und Lernen für die Gefahr von Bränden schärfen werden. Wer sich für den „Kinderfinder“ interessiert, kann sich aber auch außerhalb von derartigen Events beim Landesfeuerwehrverband melden und Infos einholen.

Bildquelle: © l-vista / Pixelio.de

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Tierliebe Schweiz: Aufkleber sollen Haustiere retten

162404_web_R_K_by_Hans-Dieter Buchmann_pixelio.de (2)Im vergangenen Jahr bereicherten 31 Millionen Haustiere das Leben der Deutschen. Davon waren 11,8 Millionen Katzen, 6,8 Millionen Hunde und 2,38 Millionen Vögel. Ihre Besitzer bescherten dem Tierbedarfs- und Futtermittelhandel einen Umsatz von 4,44 Milliarden Euro. In der Schweiz und Österreich das gleiche Bild. Im Jahr 2007 gaben ¼ der Schweizer Haushalte einer Katze ein Zuhause. Die Hunde waren mit „nur“ 12 Prozent auf Platz 2. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig Haustiere in der heutigen Zeit sind.

Ob nun Partner-, Kindersatz oder geliebtes Familienmitglied, welches die ganze Familie beglückt, in den letzten Jahrzehnten hat sich die Rolle von Hund, Katze und Co enorm gewandelt. Vom Nutztier, das sich sein Futter als Bewacher und Ungeziefervernichter auf dem Hof hart verdienen musste, zum verwöhnten Liebling, der mit erlesenen Leckerbissen, Spielzeug und sonstigen Annehmlichkeiten nahezu überschüttet wird.

Umso schöner, dass die Schweiz nun auch im Brandfall an die Rettung der Vierbeiner denkt: In Genf wurden 30.000 Aufkleber an Tierbesitzer verteilt, die auf ein Tier oder mehrere Tiere in der Wohnung hinweisen sollen. Die Aufkleber wurden von der in Genf ansässigen Tierschutzorganisation Société genevoise pour la protection des animaux (SGPA) entwickelt. Auf das Engagement wurde die Genfer Regierung aufmerksam und gab den Druck der oben genannten Anzahl in Auftrag. Anschließend erfolgte die Verteilung der Sticker.

Der Feuerwehrverband zeigt ebenfalls bereits Interesse an der Aktion. Rückt die Feuerwehr zu einem Brand aus, seien so viele Informationen wie möglich für eine erfolgreiche Lebensrettung und Brandbekämpfung vonnöten. Dazu gehört auch die Mitteilung, wie viele Lebewesen sich im Gebäude befinden. Der Aufkleber wird an der Wohnungstür angebracht und informiert darüber, dass hier Haustiere leben.

Tiere zu retten erfordert eine andere Vorgehensweise als die Rettung von Menschen. Haben sie die Möglichkeit zur Flucht ins Freie, dann werden sie diese wahrnehmen. Gibt es allerdings kein Entrinnen, dann verkriechen sich die Tiere oft unter einem Bett oder der Couch. Damit verhalten sie sich erst einmal instinktiv richtig. Weil sie sich tief auf den Boden drücken, sind sie vor den entstehenden giftigen Gasen vorerst in Sicherheit. Jene ziehen nämlich nach oben. Gerettet werden müssen die Tiere trotzdem, denn es handelt sich lediglich um eine Überlebensstrategie für eine kurze Zeit. Sie schaffen sich damit aber ein Zeitfenster, mit welchem sie ihre Überlebenschancen deutlich erhöhen.

Bei der Feuerwehr steht der Mensch natürlich an erster Stelle. Dann richtet sich das Augenmerk auf Haustiere und zu guter Letzt erfolgt die Bergung von Sachwerten. Leider machen es die Tiere den Feuerwehrleuten oft nicht leicht. Sie sind verstört und ängstlich, statt aktiv zu werden und sich zu zeigen, bleiben sie lieber passiv und unsichtbar. Der Aufkleber an der Wohnungstür zeigt den Einsatzkräften, dass sich Tiere in der Wohnung befinden. Sie werden nun auch an solchen Stellen suchen, wo sich Tiere bevorzugt verstecken.

Ob sich der Aufkleber durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Als größtes Problem sieht Robert Schmidli, der Direktor des Schweizerischen Feuerwehrverbandes, die Finanzierung an. Nichtsdestotrotz will er den Aufkleber bei der nächsten Sitzung der Geschäftsleitung vorstellen. Der Schweizer Tierschutz STS äußerte sich zu der Idee ferner positiv. In Basel gibt es ein ähnliches Projekt in Form einer Notfall-Karte für Tierhalter. Stößt derartigen Personen etwas zu, gibt die Karte bekannt, dass ein Tier in der Wohnung wartet.

Bildquelle: © Hans-Dieter Buchmann / Pixelio.de