Mit manchen Dingen ist es einfach zum Verzweifeln, sie wollen uns einfach nicht im Gedächtnis bleiben. Vieles kann man sich aber durch den kombinierten Einsatz der Sinne merken. Viele Menschen schreiben beispielsweise vor dem Einkauf einen Einkaufszettel. Durch das Schreiben und gleichzeitige Sehen fallen ihnen im Supermarkt dann die meisten Sachen wieder ein, die sie kaufen wollten.
Unsere Sinne werden beim Lernen besonders gefordert. Kinder nutzen all ihre Sinne, um etwas zu lernen und für den Rest des Lebens im Kopf zu behalten. Wer selber Kinder hat und schon einmal in deren Klassenzimmer oder in der Kita war, dem wird aufgefallen sein, dass die Wände mit Postern verziert waren. Poster sind ein wichtiges Hilfsmittel beim Lernen. Zahlreiche Zeitschriftenhersteller setzen auf Poster und fügen jeder Ausgabe ein Poster zu einem bestimmten Thema bei.
Poster sprechen den Sehsinn an. Je nachdem, wie sie aufgebaut sind, betrachtet man sich ein Bild oder mehrere Bilder und liest eventuell dazu einen erklärenden Text. Während dem Lesen des Textes prägen wir uns das Bild ein. Später kommt uns bei bestimmten Wörtern oder bestimmten Sätzen dieses Bild wieder in den Sinn. Wir haben also etwas gelernt, indem wir Bild und Text in unserem Gehirn miteinander verknüpft haben. Poster sind dementsprechend für das Lernen unersetzlich und werden gerne verwendet.
Zum Lernen gibt es die verschiedensten Poster. Auch Erwachsene greifen gerne auf Poster zurück. Ein Poster wird in der Regel an der Wand aufgehängt. Es hat eine auffällige Größe. Betritt man den Raum, in welchem das Poster hängt, wird man immer wieder zum Hinschauen animiert. Irgendwann kennt man das Poster sozusagen „in- und auswendig“. Man könnte es sofort aus dem Kopf zeichnen, weil es inzwischen fest im Gedächtnis eingebrannt ist. Während diesen stets wiederkehrenden fotografischen Aufnahmen im Kopf wird das Langzeitgedächtnis trainiert. An manches Poster, das wir als Kind an der Wand hängen hatten, können wir uns sogar noch im Rentenalter erinnern.
Warum ausgerechnet die Poster eine so positive Wirkung auf unser Gehirn haben, ist nicht bis ins letzte Detail erforscht. Die Größe könnte hier vielleicht eine wichtige Rolle spielen. Ferner ist das darauf abgebildete Motiv nicht unerheblich. Es sollte uns schon in irgendeiner Weise interessieren. Poster von den eigenen Kindern oder dem geliebten Partner sind ebenfalls Motive, die uns für alle Ewigkeit im Kopf erhalten bleiben. Diese lassen sich heute dank digitaler Fotografie in großen Mengen herstellen. Einige Menschen sind inzwischen dazu übergegangen, ihre Wohnung mit Postern von selbstgemachten Motiven zu dekorieren. Sie schaffen sich damit ihre ganz persönliche Wohlfühloase.
Poster können zudem auch Sicherheit vermitteln. Kinder lieben Poster von ihren Helden aus dem Fernsehen. Wacht Winnie Puuh auf einem Poster über dem Bett oder die Prinzessinnen von Disney, fühlt man sich gleich nicht mehr so allein und kann beruhigt schlafen. Schulkinder lassen sich mit Postern beim Lernen unterstützen. So gibt es beispielsweise das kleine 1 x 1 als Poster. Hat das Kind damit Probleme, hängt man ein solches über den Schreibtisch. Selbstverständlich wird das Kind anfangs davon abschreiben, aber die Blicke zum Poster werden mit der Zeit immer weniger. Warum? Weil das Kind inzwischen die Zahlen auf dem Poster auswendig kennt und richtig zuordnen kann. Das ist auch eine Art des Lernens.
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