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Die Gamescom ist eröffnet und so mancher bringt sich ein Poster von der Spielemesse mit

Ein Highlight der Videospielszene ist die Gamescom, die gestern endlich wieder einmal ihre Türen für Spieler aus Deutschland und der ganzen Welt öffnete. Nie zuvor gab es so viele Aussteller in Köln wie in diesem Jahr. Über 600 Softwareproduzenten und Hardwarehersteller aus insgesamt 40 Ländern haben ihr diesjähriges Kommen angemeldet, um auf der Messe ihre Neuheiten zu präsentieren. Im Gepäck haben sie auch zahlreiche Poster, denn sie sind begehrt bei den Gamern. Sie hängen sich gerne von ihren Lieblingsspielen Plakate auf. Das ist ähnlich wie bei einem Poster von einem Kinofilm.

Gestartet ist die Gamescom am Mittwoch mit einem Fachpublikumstag. Ab heute können sich weiterhin Privatbesucher an gut 330 neuen Spielen erfreuen und bis einschließlich Sonntag in den Kölner Messehallen ausgiebig testen. Neben einem Ausstellerrekord rechnen die Veranstalter außerdem mit einem Besucherrekord. Im letzten Jahr fanden 275.000 Besucher den Weg zur Gamescom; in diesem Jahr geht man wiederum von mindestens einer Viertelmillion Besucher aus der ganzen Welt aus. Es könnten aber durchaus mehr werden.

Der Schwerpunkt bei der diesjährigen Messe liegt auf dem Partnerland Korea. Es steht stellvertretend für die zunehmende Internationalisierung der Messe: Nach Angaben der Veranstalter stieg die Zahl der ausländischen Unternehmen seit dem Jahr 2010 um mehr als 20 Prozent.

Die Zahlen weisen auf ein weiter ungebremstes Wachstum der Spieleindustrie hin. Dank der umfangreich verfügbaren Spielgeräte spielen tatsächlich in der Gegenwart so viele Menschen wie nie zuvor. Sie nutzen dafür Smartphones, PCs, Konsolen oder Tabletcomputer. Bis zum Jahr 2016 wird nach einer Studie der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers der Weltmarkt ein Volumen von rund 67,6 Milliarden Euro erreichen.

Für den deutschen Markt stehen gemäß den Daten des Branchenverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware knapp 2 Milliarden Euro für das vergangene Jahr zu Buche. Innerhalb der nächsten vier Jahre wird die Branche hierzulande um knapp 50 Prozent auf rund 3 Milliarden Euro wachsen, wenn man den Analysten von Pricewaterhouse Coopers glauben darf. Die Zahl der Spieler in Deutschland wird auf 23 bis 25 Millionen geschätzt.

Aktuell vollzieht sich ein Wandel in der Branche. In diesem Jahr gibt es auf der Gamescom keinen neuen Konsolen, wer aber aufmerksam die Ankündigungen der letzten Monate für die Messe gelesen hat, weiß aber, dass es dafür viele neue Folgen von bereits etablierten Spieletiteln gibt. Für sie sind im Vorfeld ebenfalls Poster erschienen, die bei den Spielefans die Vorfreude enorm schürten. Stellvertretend sind das Actionspiel „Resident Evil 6“ von Capcom und die inzwischen dritte Auflage des Ego-Shooters „Crysis” von Electronic Arts zu nennen. Schon Monate vorher wurden sie im Netz und in einschlägigen Fachzeitschriften angekündigt und manchmal auch ausführlicher vorgestellt.

Zusätzlich zu den hinreichend bekannten Spielevarianten probieren die Hersteller das neue „Free-to-play“-Geschäftsmodell aus. Dabei wird die Grundversion eines Spiels kostenfrei angeboten. Ihr Geld verdienen die Hersteller mit diesen Spielen, indem sie über das Internet virtuelle Zusatzinhalte anbieten, die der User braucht, um im Spiel schneller an sein Ziel zu kommen.

Das Unternehmen Electronic Arts hat Mitte 2011 den ersten Schritt vom Softwarehersteller zum Internetunternehmen durch den Start der Online-Verkaufsplattform Origin getätigt. Über sie findet schon heute die Verbreitung von Spielen statt. Zudem erhalten die Spieler die Gelegenheit, sich ähnlich wie in einem sozialen Netzwerk auszutauschen. Diese zusätzliche Dienstleistung wird von immer mehr Spielern verlangt.

Bildquelle: © Rainer Sturm / Pixelio.de