Am 4. Juni 2015 kommt der Film „Die Frau in Gold“ in die Kinos. Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Gemälde: die „Goldene Adele“ von Gustav Klimt. Das Porträt im Jugendstil zeigt die Salondame Adele Bloch–Bauer. Klimt hatte einst das Bild gemalt und anschließend der Familie Bloch geschenkt. Die Blochs waren jüdischer Herkunft und lebten in Wien. Als die Nationalsozialisten 1938 in der Stadt einmarschierten, ereilte sie das Schicksal vieler Juden: Gustav Bloch, im Film verkörpert von Allan Corduner, und seine Großfamilie werden enteignet. Die Nazis vereinnahmen die wertvolle Kunstsammlung der Familie und vertreiben sie anschließend aus der Stadt. Blochs Tochter Maria Altmann, gespielt von Helen Mirren, wandert in die USA aus und findet dort eine neue Heimat.
Rund 50 Jahre später beschließt sie, das rechtmäßige Hab und Gut ihrer Familie zurückzuholen. Vor allem das wertvolle Gemälde „Goldene Adele“ will sie wieder in den Besitz ihrer Familie bringen. Dafür tritt sie Ende der 1990er-Jahre die Reise von ihrem jetzigen Wohnort Los Angeles nach Wien an. Lange Zeit hatte es Altmann als Jüdin und Überlebende des Holocaust nicht gewagt, nach Österreich zurückzukehren. Zahlreiche Mitglieder ihrer jüdischen Familie fielen damals dem Holocaust zum Opfer. Nun, als mittlerweile alte Frau, fühlt sie sich stark genug, um ihr Recht und das ihrer Familie zu kämpfen.
Die „Goldene Adele“ befindet sich inzwischen im Besitz des Staates Österreich und wird von ihm im Schloss Belvedere ausgestellt. Gemeinsam mit dem Anwalt Randol Schoenberg, dargestellt von Ryan Reynolds, geht sie gegen die Regierung von Österreich vor, um das Bild endlich wieder seinen rechtmäßigen Eigentümern zuzuführen. Aber nicht nur dieses Kunstwerk findet sie in ihrer früheren Heimat wieder: Auch andere Bilder der Bloch´schen Kunstsammlung haben Österreich nicht verlassen und sind in diversen Galerien des Landes verstreut anzutreffen.
Natürlich ist das Land nicht bereit, freiwillig auf seine wertvollen Kunstschätze zu verzichten. So bleibt Maria Altmann nichts anderes übrig, als den österreichischen Staat mit Hilfe ihres Anwalts zu verklagen. Es beginnt ein zähes Ringen um die Gemälde und es wird ein langwieriger Prozess mit jahrelangen Verhandlungen.
Ein Poster zum Film wurde vor Kurzem veröffentlicht, Anfang Juni läuft es in den Kinos an. Regie führte Simon Curtis. Während Helen Mirren für die Darstellung der gealterten Maria Altmann gewonnen werden konnte, ist Katie Holmes als Maria in jungen Jahren zu sehen. Der Maler Gustav Klimt wird von keinem Geringeren als Moritz Bleibtreu gespielt.
Diese Starbesetzung verspricht einen schauspielerischen Hochgenuss, der ebenfalls in die Tiefe geht. Alle Darsteller haben sich bereits als Charakterdarsteller einen Namen in der Filmszene gemacht. Genau jener ist bei solch einem sensiblen Thema wie Holocaust und NS-Raubkunst unverzichtbar. Dass dieses nach wie vor aktuell ist, beweist der Fall des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt einmal mehr. Vielen Menschen ist unter dem Regime der Nazis unermessliches Leid zugefügt wurden. Als wäre dies nicht schon genug, wurden sie auch noch ihres Eigentums beraubt und müssen Jahrzehnte nach dem Unrecht um den ihnen zustehenden Besitz kämpfen.
Der Film „Die Frau in Gold“ basiert auf einer wahren Geschichte. Die „Goldene Adele“ gilt als eines der bedeutendsten Werke des Wiener Jugendstils. Zu sehen ist es in der New Yorker „Neuen Galerie“.
Bildquelle: © Vivito Art / Pixelio.de