Categories
Allgemein

US-amerikanische Polizei schummelte mit einem Sticker von Google

632432_web_R_K_by_Dieter Schütz_pixelio.de (2)Es ist zum Haare raufen! Wie ist es nur möglich, dass selbst von der Polizei genutzte Zivilfahrzeuge immer als Polizeiautos auffallen? Im US-amerikanischen Philadelphia hatte einige Polizisten nun eine scheinbar gute Idee, um ihr Fahrzeug perfekt zu tarnen: Sie klebten einfach einen Sticker an die hintere Scheibe, der das Auto als Street-View-Wagen von Google ausweisen sollte. Dumm nur, dass jene Fahrzeuge etwas anders aussehen. Zwar hatte das Polizeifahrzeug auch außen angebrachte Kameras, der Unterschied war dennoch kaum zu übersehen.

Es dauerte demzufolge auch nicht lange, bis ein Passant darauf aufmerksam wurde, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Darüber konnte auch der Sticker mit dem Google-Logo nicht hinwegtäuschen. Den Vorübergehenden machte bereits der Anblick des Wagens stutzig. Ein Blick auf die Zulassung im anderen Fenster brachte ihn noch mehr ins Grübeln. Darauf war die Stadt Philadelphia als Zulassungsinhaber ausgewiesen. Das passte schon gar nicht zu Google. Umgehend erschien ein Bild des bewussten Fahrzeugs auf Twitter. Somit war die Tarnung aufgeflogen.

Nachfragen bei den Behörden ergaben, dass der Wagen weder zur Pennsylvania State Police gehörte, noch einer anderen derartigen Institution zugeordnet werden konnte. Google distanzierte sich gleichfalls davon, dass das Auto zu seiner Street-View-Flotte zählt. Schließlich wurde die städtische Polizei als Besitzer des Fahrzeugs ausgemacht. Diese erklärte, dass der Sticker von der Fahrzeugbesatzung eigenmächtig und ohne Wissen der Vorgesetzten an der Seitenscheibe aufgeklebt wurde. Selbstverständlich wurde der Aufkleber sofort entfernt. Welche Strafe die betreffenden Ordnungshüter erwartet, wurde nicht bekannt.

Es handelte sich übrigens um ein Überwachungsfahrzeug, welches die Kennzeichen vorbeifahrender Autos zu Analysezwecken scannt. Die Technik erfasst mehrere tausend Nummernschilder in einer Minute. Die gesammelten Daten dürfen in den USA ein Jahr lang gespeichert werden. Die Kameras halten neben dem Kennzeichen weiterhin das Datum, die GPS-Koordinaten sowie die Zeit fest. Außerdem wird ein Bild des Fahrzeugs und dessen Umgebung aufgenommen. Die Nutzung der gesammelten Daten ist dementsprechend auf vielfältige Weise möglich.

Dass auch ein rechtmäßig angebrachter Sticker von Google kein Freifahrtschein ist, die Erfahrung mussten in der Vergangenheit schon mehrere Menschen machen. So beging etwa im Jahre 2013 der Fahrer eines offiziellen Google-Street-View-Fahrzeugs mit demselben in Indonesien nach einem Unfall Fahrerflucht und lieferte sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der dortigen Polizei. Dabei beschädigte er weitere Autos. Auslöser war ein minimal beschädigter Minivan, dessen Reparatur umgerechnet etwa 13 Euro gekostet hätte. Der auf der Flucht entstandene Schaden dürfte um einiges höher gewesen sein.

Das Projekt „Street View“ stößt weltweit auf geteilte Meinungen. Einerseits ist von Datenklau und totaler Überwachung die Rede, andererseits hat es einige Erfolge zu feiern, für die es eigentlich gar nicht ins Leben gerufen wurde. In Großbritannien konnte die Polizei 2010 einen Autodieb dank Googles Street View dingfest machen. Just als dieser einen Wohnwagen stahl, fuhr ein Google-Street-View-Fahrzeug vorbei und machte ein Foto von ihm. Aufgeklärt werden konnte der Diebstahl allerdings erst ein Jahr später, als der Eigentümer des Wohnwagens sein Fahrzeug und den Dieb daneben bei Street View am Tatort entdeckte. Dank des gut erkennbaren Bildes des Mannes konnte die Fahndung nach dem Täter nun endlich schnell abgeschlossen werden. Ein Jahr zuvor verliefen die Nachforschungen erfolglos.

Bildquelle: © Dieter Schütz / Pixelio.de

Categories
Leinwand

Rembrandt, der Meister der Leinwand, erhält eine besondere Ehrung von Google

Eigentlich hieß Rembrandt mit bürgerlichem Namen Rembrandt Harmenszoon van Rijn, allerdings ging er nur mit seinem Vornamen in die Geschichte ein. Stets und ständig ist von Rembrandt die Rede. Jedes Kind weiß, dass es sich dabei um einen Maler handelt. Rembrandt wurde am 15. Juli 1606 im niederländischen Leiden geboren. Verstorben ist er am 4. Oktober 1669 in Amsterdam. Damit fiel seine Lebenszeit genau in das sogenannte Goldene Zeitalter. Die Niederlande waren in dieser Zeit politisch, wirtschaftlich und ebenfalls künstlerisch auf ihrem Höhepunkt. Rembrandt dagegen erlebte Höhen und Tiefen in seinem Leben. Oft hatte er mit erheblichen finanziellen Problemen zu kämpfen. Im Jahre 1656 musste er sogar Konkurs anmelden. Als er starb, war er völlig verarmt.

Heute wäre der Künstler mit seinen Werken Millionär, wenn nicht gar Milliardär. Wie bei vielen anderen seiner Zunft wurde der wahre Wert seines Schaffens erst nach seinem Tod erkannt. Ohne Zweifel gehören Rembrandts Werke zu den wertvollsten der Welt. Das bisher teuerste Gemälde von ihm ist das aus dem Jahre 1658 stammende Porträt „Ein Mann mit den Armen in der Hüfte“. Es wurde am 8. Dezember 2009 für unglaubliche 20.201.250 Pfund bei Christie´s in London versteigert. Umgerechnet sind das 33.210.855 Dollar.

Wie umfassend sein Schaffenswerk ist, darüber streiten die Experten. In den 1920er Jahren ging man von mehr als 700 Werken aus. In der Gegenwart spricht man ihm etwa 100 Gemälde auf Leinwand, rund 300 Radierungen und ungefähr 1.000 Zeichnungen zu. Seine Motive waren dabei vielfältig. Historiengemälde waren ebenso dabei wie Gruppenbildnisse und Porträts. Landschaften inspirierten ihn gleichfalls. Außerdem gibt es mehrere Selbstporträts von ihm. Ein solches wurde von Google auserkoren, um den Meister zu seinem 407. Geburtstag zu ehren.

Das „Selbstbildnis mit roter Mütze“ ist relativ unbekannt. Es entstand um 1660, also etwa neun Jahre vor seinem Tod. Der Künstler ist deutlich gealtert, die Sorgen und Nöte der Vergangenheit stehen ihm ins Gesicht geschrieben. Die Alterung Rembrandts lässt sich gut verfolgen, hat er doch unzählige Selbstporträts von sich gefertigt. Auf einem Großteil von ihnen ist Rembrandt verkleidet zu sehen. Bekannt ist beispielsweise das „Selbstporträt als Apostel von Paulus“, dessen Entstehung auf rund ein Jahr nach dem oben genannten Bild datiert wird. Vermutlich im Jahr 1663 malte Rembrandt sein wohl berühmtestes Selbstporträt: das „Selbstporträt als Zeuxis“. Die Einordnung des Bildes wird sogar von Experten als schwierig erachtet. Häufig wird es als Bildnis der Selbstironie betrachtet. Da es nur wenige Jahre vor dem Tode Rembrandts von diesem geschaffen wurde, sieht man es als Selbstreflexion über die Erkenntnis der eigenen Sterblichkeit und Arroganz. Die Deutung ist angesichts des Lebens von Rembrandt am wahrscheinlichsten.

Ein Klick auf das Selbstporträt, welches Google in ein sogenanntes Doodle umwandelte, führte direkt zu den Ergebnissen zum Suchwort „Rembrandt“. Das Google Doodle ist das veränderte und auf ein bestimmtes Thema angepasste Google-Logo. Es ist zu besonderen Anlässen auf der Startseite zu sehen. 2011 hat sich Google seine Doodles in den USA patentieren lassen. Geben tut es die kleinen Spielereien bereits seit 1998. Bis Mitte Mai diesen Jahres sind mehr als 1.600 Doodles erschienen. Das Rembrandt-Doodle ist in der Zahl noch nicht enthalten. Anfangs wurden die Doodles weltweit geschaltet. Inzwischen sind sie auf bestimmte Länder zugeschnitten. Nur globale Ereignisse wie Weltmeisterschaften oder die Olympischen Spiele werden in weltweiten Doodles gewürdigt.

Link zum Bild: http://www.pixelio.de/media/145457