Es gibt einige Bilder von Gustav Klimt, die Aufsehen erregen und das nicht nur wegen ihrer künstlerischen Aussagekraft. Von Zeit zu Zeit kommt es vor, dass Gemälde von Klimt auf rätselhafte Weise verschwinden und manche von ihnen tauchen auch irgendwann wieder auf. Ein vor 17 Jahren bei Restaurationsarbeiten aus der Galerie von Piacenza gestohlenes Bild von Gustav Klimt ist aber bis heute verschollen. Damals funktionierte die Alarmanlage nicht, die Diebe hatten leichtes Spiel, das kostbare Kunstwerk an sich zu nehmen. Das war am 19. Februar 1997. Wegen seinem hohen Bekanntheitsgrad gilt das Ölgemälde als unverkäuflich, aufgetaucht ist es dennoch nicht wieder.
Kurz nach der Tat wurde gegen einen Galerieaufseher ermittelt. Aus Mangel an Beweisen stellte man die Ermittlungen schließlich ein. Desweiteren gab es Spuren, die ins Ausland führten. Trotzdem wurden die Diebe nicht gefasst und das Bild blieb verschwunden. Nun will die italienische Polizei eine neue Untersuchung des Falls in die Wege leiten. Der technologische Fortschritt auf dem Gebiet der Kriminaltechnik könne möglicherweise neue Erkenntnisse in dem Fall bringen. Die Rede ist von einer Spur, die einst auf dem Rahmen des Bildes entdeckt wurde. Da allerdings zu jener Zeit noch keine Auswertung von DNA-Spuren durchgeführt werden konnte, soll dies nunmehr nachgeholt werden. Eventuell ergebe sich dadurch eine Spur zu den Dieben. Kunstexperten gehen bei dem Diebstahl des Ölbildes aus den Jahren 1916/17 von einem Auftragsdiebstahl aus.
Um zahlreiche Bilder von Klimt ranken sich Mythen. So tauchte im Sommer des Jahres 2012 in einer Garage in Oberösterreich ein Bild auf, das von Experten als „schlechte Dekorationsmalerei“ bezeichnet wurde. Nachdem im Gustav-Klimt-Werkkatalog Studien von Klimts Bruder Ernst zu diesem Gemälde gefunden wurde, ordnete man das Werk Ernst Klimt und Franz Matsch zu. Später aber wurde „Der trompetende Putto“ von Wissenschaftlern der Universität Hannover als „echter“ Gustav Klimt identifiziert.
Ursprünglich war das Kunstwerk, ein Deckenfresko mit einem Durchmesser von 170 Zentimetern, im Wiener Atelier von Gustav Klimt zu sehen. Als in dem Haus ein Lift eingebaut wurde, lagerte man das Kunstwerk ein. Danach kam es nicht wieder zum Vorschein und galt als verschwunden, bis es plötzlich nach einem Vierteljahrhundert in einer Garage gefunden wurde. Die Experten der Uni Hannover untersuchten das Werk naturwissenschaftlich und arbeiteten dabei mit österreichischen Kunsthistorikern zusammen. Im Ergebnis wurde es als eine Arbeit von Gustav Klimt identifiziert. Während der Untersuchung fanden die Wissenschaftler ebenfalls heraus, dass das Gemälde übermalt wurde. Dies erschwerte die rein optische Begutachtung enorm, wodurch wiederum eine naturwissenschaftliche Analyse erforderlich wurde. Sie brachte letztendlich Klarheit über die Echtheit des Gemäldes.
Gustav Klimt war einer der bekanntesten Vertreter des Wiener Jugendstils. Einige seiner Werke wurden zu NS-Raubkunst und nicht alle sind bis heute wieder aufgetaucht beziehungsweise wurden an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben worden. Am 8. November 2006 fand eine Versteigerung von vier Gemälden Klimts statt, die einen Gesamterlös von 327,7 Millionen Dollar – das sind umgerechnet 257,6 Millionen Euro – einbrachte. Die vier Bilder auf Leinwand waren erst kurz zuvor den rechtmäßigen Erben durch einen Schiedsgerichtsspruch übereignet worden. Das Land Österreich hatte auf sein Vorkaufsrecht für 300 Millionen Dollar verzichtet.
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