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Junge Union (JU) kritisiert heftig Aufkleber der Grünen Jugend

Schauen Angehörige der Jungen Union (JU) derzeit zufällig im Online-Shop der Grünen Jugend vorbei, dann sind sie schier empört über einen dort erhältlichen Anti-Patriotismus-Aufkleber. Wahre Deutschland-Anhänger werden damit vor dem Kopf gestoßen, so ist zumindest die Meinung der JU-Chefs. In der Geschäftsstelle habe der Aufkleber bereits zu zahlreichen Hass-Mails geführt, weiß eine Sprecherin in Berlin.

Kritik übt die Junge Union vor allem daran, dass die Grüne Jugend mitten im Fieber der Fußball – EM gegen Heimatliebe und Nationalgefühl mobil mache. Auf dem Sticker ist eine durchgestrichene Deutschland-Fahne und die Aufschrift “Patriotismus? Nein danke!” zu sehen. Neu ist der Aufkleber allerdings nicht und aufgrund dieser Tatsache kommt die Aufregung eigentlich etwas zu spät: Bereits zur Weltmeisterschaft 2010 wurden nämlich die streitigen Sticker gedruckt.

Lediglich acht Zentimeter im Durchmesser misst der gelbe Aufkleber. Vom Stil her erinnert er an die Anti-Atomkraft-Aufkleber von den Grünen. Der Sticker steht im Online-Shop der Grünen Jugend zu einem Preis von acht Cent pro Stück zum Bestellen bereit. Angesichts des Preises steht die immense Aufregung dazu in keinem Verhältnis. Im Internet trifft man auf enorm viele kritische Beiträge. Ein Großteil davon ist eindeutig rechts orientiert. Doch eine gewisse Irritation bleibt auch bei den demokratischen Organisationen wie der Jungen Union nicht aus.

Junge Union – Chef Philipp Mißfelder und seine Stellvertreterin Dorothee Bär – beide Abgeordnete im Bundestag, sie für die CSU, er für die CDU – gaben unisono bekannt, dass sich die Grüne Jugend durch den Vertrieb dieser Anti-Patriotismus-Aufkleber zur Fußball-EM wiederholt der Lächerlichkeit preisgebe.

Der im Online-Shop als neu beworbene Sticker ist mindestens schon zwei Jahre alt. Wie oben erwähnt, erfolgte die Erstauflage zur Fußball-WM 2010, wie eine Sprecherin mitteilte. Die Grüne Jugend hätte im Übrigen von der ganzen Aufregung um das Klebebildchen die Nase voll. So erschien denn auch eine Stellungnahme auf der Internetseite. Bei Mails oder Anrufen werden eventuelle Kritiker nun darauf verwiesen.

Nach Ansicht von Mißfelder und Bär ist die deutsche Flagge ein Symbol der nationalen Identität. Die Beflaggung von privaten und öffentlichen Räumen drücke gerade zur Fußball-EM die Verbundenheit zum Vaterland aus. Ziel der Jungen Union ist ein aufgeklärter Patriotismus in Deutschland. Eine Abgrenzung von nationalistischem Gedankengut erfolgt dabei bewusst und ausdrücklich.

Für Mißfelder und Bär gibt es viele Gründe, um stolz auf das Vaterland zu sein. Musikfans dürften bei diesem Ausspruch der jungen Politiker gleich an den Song der Toten Hosen mit dem Titel “Es gibt 1000 gute Gründe, auf dieses Land stolz zu sein. Warum fällt uns jetzt auf einmal kein einziger mehr ein?” erinnert werden. Die jungen Christdemokraten aber können sofort den Beweis für ihre These antreten. Sie wissen, dass Deutschland aus aller Welt bewundert wird für seine Errungenschaften. Dabei spielt es keine Rolle, ob das die Wirtschaft, die Kultur, den sozialen oder politischen Bereich betreffe. Die Autos mit schwarz-rot-gelber Beflaggung und die Fähnchenschwinger können sich deshalb der Sympathie von Mißfelder und Bär gewiss sein. Man begrüße ausdrücklich die Bereitschaft der Deutschen, ihr Nationalgefühl auszudrücken und das besonders im Hinblick auf die Unterstützung der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft. Die Verwendung der Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold gehöre da einfach dazu.

Bildquelle: © Daniel Gast / Pixelio.de