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Aufkleber

Die Stadt der Aufkleber – die etwas andere Stadtbesichtigung

Ganz Köln besteht aus Aufklebern. So scheint es zumindest. Sie prangen einfach überall: an Laternenpfählen, an Straßenschildern, an Busfahrplänen, an Schaufenstern. Eigentlich kann man in Köln keinen Schritt machen, ohne auf Aufkleber zu stoßen. Was fällt als Erstes auf, wenn man diese Flut betrachtet? Hinter den meisten Aufklebern versteckt sich eine kommerzielle Botschaft. Sie dienen also der Werbung und sollen zum Kaufen animieren. Kauf mich und dein Leben wird schöner, so lässt sich der Sinn der Werbeaufkleber zusammenfassen. Aber das kann doch nicht alles sein, was man mit einem Aufkleber ausdrücken kann.

Andere Aufkleber fordern auch zu etwas aus. Nicht zum Kaufen, aber dafür zu einem Tun. „Liebe deine Stadt!“ kann man beispielsweise über der Nord-Süd-Fahrt lesen, die als eine der größten Bausünden in Köln gilt. Sie wurde bereits in den 1920er Jahren geplant, aber erst rund 40 Jahre später verwirklicht. Bei der Realisierung wurde auf das Stadtbild keine Rücksicht genommen, weshalb die Nord-Süd-Fahrt viele Kritiker gegen sich hat(te). Der Bau der Straße sorgte nach dem Zweiten Weltkrieg für eine endgültige Zerstörung des historisch gewachsenen Stadtbildes und riss die einstigen Viertel in der Innenstadt unwiederbringlich auseinander.

Doch nun weiter in der Besichtigung der „Aufkleberstadt“. Natürlich ist Köln ebenfalls ein Zentrum des Sports und die Heimat des legendären 1. FC Köln, dem Fußballverein mit dem Geißbock „Hennes als Maskottchen. Selbstverständlich hat der 1. FC Köln eigene Aufkleber am Start, aber was sieht man in der Innenstadt: Sticker mit der Botschaft „Nur der VfL“. Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen. Hier kommt die Erzrivalität zwischen dem VfL Bochum und dem1. FC Köln zum Vorschein. Beide Clubs spielen in der 2. Bundesliga und wollen Lokalmatadoren sein. Schließlich liegen sie nicht weit voneinander getrennt und gehören zum Bundesland Nordrhein-Westfalen. Bochum befindet sich mittendrin im bekannten Ruhrpott und fast in der Mitte von Nordrhein-Westfalen, Köln liegt weiter unten im Süden des Bundeslandes. Sportlich sind beide Vereine schon oft aufeinandergetroffen und jeder war mal erfolgreich. So gewann 1968 der 1. FC Köln im Finale gegen den VfL Bochum mit 4:1 den DFB-Pokal. Sowohl der 1. FC Köln als auch der VfL Bochum haben eine bewegte Geschichte hinter sich, die von mannigfaltigen Auf- und Abstiegen geprägt ist. Der 1. FC Köln ist eng mit der Geschichte der Stadt verbunden, ebenso wie der Karneval, der in Köln sehr intensiv gefeiert wird.

Bei unserer Aufklebertour quer durch die Stadt treffen wir aber auch auf ganz weit entfernte Sportvereine, wie etwa den Eissportfreunden Reutlingen, die mit einem Aufkleber auf einer Rheinbrücke ihren Besuch in Köln für die Ewigkeit festgehalten haben. Als wären die Rheinbrücken nicht ohne Aufkleber schon schön genug.

Wer sich an den vielen Baustellen in Köln stört, der sollte lieber nach den Aufklebern an den Bauzäunen Ausschau halten. Da sind dann solche Botschaften wie „Baggern, Angraben, Rohrverlegen“ zu lesen. Dazu gibt es die Internetadresse des Unternehmens, was mit diesen Aufklebern Kunden auf sich aufmerksam machen möchte. Ob es klappt, hängt wohl von dem gewählten Spruch und den Menschen ab, die diesen lesen. Manche könnten sich auch sinngemäß auf den Schlips getreten fühlen bei solch einer „sexistischen“ Aussage.

Am Kölner Hauptbahnhof angekommen scheint es tatsächlich jemanden zu geben, der gegen die Aufkleberplage in der Stadt etwas machen möchte. Und wie? Mit einem Aufkleber! Sieht man sich genauer um, entdeckt man einen Schaukasten mit der Botschaft „Klebt euch nicht voll“. Eine tolle Idee, um endlich dem Aufkleberwahn Einhalt zu gebieten. Und damit endet unsere Stadtführung durch Köln. Als Fazit bleibt aber zu sagen, dass Aufkleber zum Bild unserer Städte dazugehören und längst eine eigene Kultur bilden.

Bildquelle: © Günther Hommes / Pixelio.de

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Poster

Poster bald wieder vermehrt zu sehen

Die Städte und Gemeinden werden bald sicherlich wieder zahlreich mit vielen Postern geschmückt werden. Ob es so toller Schmuck ist, wird fraglich, aber zumindest wird man wieder viel zu lesen haben, wenn man durch die Straßen geht.

Die ersten Poster, die schon zahlreich hängen, sind die Angebote für den Winterschlussverkauf. Gerade in den Ladengeschäften wird wieder mit viel Posterwerbung für die Waren geworben, die mit vielen Prozenten wesentlich günstiger zu erhalten sind. Die Kunden sollen schließlich die Lager leerräumen, damit Platz für die Frühlings- und Sommerwaren wird.

Aber die Werbeposter sind längst nicht alle, die zu sehen sein werden, denn schließlich haben wird auch wieder Karneval. Und damit die ganzen Vereine auch die Karten für die Karnevalsveranstaltungen alle verkaufen können, werden sie viele Poster aufhängen und Werbung machen.

Einen Zeitpunkt, auf den sich die Städte und Gemeinden auf wieder auf Poster freuen dürfen, sind die Landtagswahlen. Hierfür werden die Politiker wieder mit ihren Wahlversprechen plakatiert und zieren die Stadt auch dann noch, wenn die Wahlen längst vorbei sind. Aber einen wird man zumindest in Hamburg, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt wohl nicht auf Postern sehen werden: Guido Westerwelle. Man will nicht mit jemandem werben, der nicht Kandidat ist, selbst wenn er der Vorsitzende ist. Es wird aber Poster der FDP geben, auf denen Rainer Brüderle (Wirtschaftsminister und Landesparteichef) als eventueller Nachfolger von Westerwelle neben Herbert Martin, dem rheinland-pfälzischen Spitzenkandidat zu sehen sein wird.

Wenn es dann in den Frühling hineingeht, wird man auch wieder viele Poster sehen können, die für Frühlingsfeste werben. Gerade auch auf den Bauernhöfen, auf denen das erste Gemüse geerntet wird, werden viele feste veranstaltet. Schützenfeste wird es ebenfalls geben, für die mit Postern geworben wird. Eigentlich gibt es das ganze Jahr über Poster in den Städten und Gemeinden zu sehen, aber gerade zum Jahresanfang zwischen Februar und April wird immer viel los sein, eben, weil Karneval und Landtagswahlen sind.

Aber diese Art Poster sind nicht für alle interessant, denn schließlich gibt es nicht nur die Poster, die für Dinge werben, sondern auch jene, die man sich in seine Wohnung hängen und die Wände damit schmücken kann. Sei es die Starposter, die in Zeitschriften von den Kids herausgetrennt werden. Oder die Filmposter, die man in den Geschäften kaufen kann.

Wer eine ganz andere Vorstellung für Poster hat, der sollte sich diese einfach umsetzen lassen. Ein eigens gestaltetes Poster von einem Profi gedruckt schmückt eine Wohnung sicherlich deutlich besser, als beispielsweise das Poster eines kandidierenden Politikers. Bei der Wahl eines Motives für den Posterdruck sind natürlich kaum Grenzen gesetzt. Man wird für jedes Zimmer seiner Wohnung ein ganz individuelles Poster drucken lassen können. Solche eine Einzigartigkeit wird man nicht überall finden können. Schon gar nicht, wenn man die Straßen entlang geht und sich die Poster ansieht, die von Ladengeschäften oder Politikern geziert werden, um für eine Sache zu werben.

Foto: pgm / pixelio