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Die Ludwiggalerie in Oberhausen steht derzeit ganz im Zeichen von Keith Haring

Keith Haring und seine Strichmännchen sind legendär. Ein jeder kennt sie, vielleicht nicht unbedingt unter Angabe des Namens von dem jeweiligen Kunstwerk, aber der Name des Künstlers ist geläufig und wird auch gerne einmal im alltäglichen Sprachgebrauch benutzt.

In der Ludwig Galerie in Oberhausen läuft bis zum 6. Mai, von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 11 bis 18 Uhr eine Ausstellung, die sich den Schaffenswerken von Keith Haring widmet. Sie trägt den Namen “Keith Haring – Short Messages, Poster und Plakate 1982 bis 1990” und beinhaltet 85 Plakatentwürfe sowie Poster, die in diese Periode fallen.

Hauptsächlich prägte Haring die 1980er Jahre. Darum fühlt man sich als Besucher der Ausstellung gleich nach dem Eintreten in sie versetzt. Für manche ist es ein Rundgang durch ihre eigene Sturm- und Drangzeit. Erinnerungen werden wach und einige Poster lassen einen regelrecht auf Zeitreise gehen. Das erste Plakat des Künstlers hatte im Übrigen keinen kommerziellen Hintergrund. Haring plante die Teilnahme an einer Demonstration gegen Atomkraft im Juni 1982, selbstredend war es damals die bisher größte Demonstration gegen die Atomenergie, welche die USA bis dahin gesehen hatten. Der Veranstaltungsort war New York. Haring entwarf ein Plakat und ließ auf eigene Kosten 20.000 Exemplare davon drucken. Sie verteilte er kostenlos an die anwesenden Demonstranten.

Politische und gesellschaftliche Probleme griff der Künstler gerne auf. Das brachte ihm nicht nur Sympathien ein. Er war ein Kritiker, gleichzeitig nutzte er aber seine Fähigkeiten auch für finanzielle Zwecke. Er kämpfte mit seinen Postern gegen Drogen, gegen die Apartheid in Südafrika und gegen den Ausschluss von Aids-Infizierten aus der Gesellschaft. Ironie des Schicksals: Ein Jahr nach seiner Kampagne wurde bei ihm selbst eine Aids-Infektion festgestellt. Im Februar 1990 verliert er den Kampf gegen sie und stirbt. Sein ganzes Leben lang hatte er mit Schwierigkeiten und Hindernissen gekämpft. Selbst nach seinem Tod rissen diese nicht ab. Als seine Asche in den Hügeln von Pennsylvania verstreut werden soll, gelingt es keinem, die Urne zu öffnen. Als schließlich ein Gast an seinem Taschenmesser einen Dosenöffner findet, wird sie einfach wie eine Konserve aufgehebelt. Das hätte mit Sicherheit die Zustimmung von Haring gefunden.

Selbstwerbung beherrschte Keith Haring im Schlaf. Äußerlich eher unscheinbar mit dicker Hornbrille trat er mit seiner Person eigentlich nie in den Vordergrund. Er drückte sich durch Graffiti aus. Begonnen hatte alles in der New Yorker U-Bahn. Es dauerte nicht lange und Haring war stadtbekannt. Fragte man ihn nach der Bedeutung seines Werkes, forderte er den Frager gern selbst zur Interpretation auf. Er selbst ist nur der Zeichner, äußerte er. Der Betrachter kann darin die Message lesen, die er möchte.

Seine Karriere ist beispiellos. Ein Kunst-Student, der in den U-Bahnen Graffiti sprühte, schaffte es genau mit diesen in die namhaftesten Museen der Welt. Ja, sie rissen sich zum Teil sogar darum, die Poster und Plakate von Keith Haring in ihre Ausstellungsräume zu bekommen. Die Aufmerksamkeit der Kunstwelt war Haring gewiss und es dauerte nicht lang, bis man auf seine Fähigkeiten ebenfalls im kommerziellen Bereich bemerkte. Haring schuf daraufhin Werbeplakate für Absolut Vodka und Swatch, die als einzigartig gelten und natürlich ebenfalls in Oberhausen zu sehen sind.

Bildquelle: © Whatsername / Flickr

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Leinwand

Keith Haring malt Strichmännchen auf eine Leinwand

Keith Haring war einer der Künstler, der den Spagat zwischen Kunst und Subkultur mühelos geschafft hat. Seine Bilder waren, wenn man so will, einfach aber ungemein prägnant. Sie waren kurze, aber eindringliche Botschaften: Short Messages. Und genauso heißt eine Ausstellung, mit der die Stadt Herford den Ausnahmekünstler Keith Haring ehrt, der im Februar 2009 51 Jahre alt geworden wäre.

Wer war Keith Haring? Geboren 1958 in Reading, Pennsylvania, wusste Keith Haring schon sehr früh, dass er Künstler werden wollte. Nach einem mehr oder weniger ernsthaften Studium in seiner Heimat verschlug es ihn nach New York, wo er schnell Anschluss an die Graffiti Szene der Stadt fand. Er begann eine Leinwand mit seinen charakteristischen Strichmännchen zu bemalen und machte die New Yorker U-Bahn zu seiner Galerie.

Praktisch über Nacht wurden seine „Short Messages“, seine Kurznachrichten berühmt. Auf einem einfarbigen Untergrund gemalt, wirkten seine Figuren lebendig. Keith Haring schaffte es, mit einfachen Strichen komplexe Inhalte zu erzählen, etwas was vor ihm nur Walt Disney geschafft hatte. Seine innovative Kunst ging gerade Wege und hatte immer eine ganz klare Aussage. Aber der Künstler Keith Haring rüttelte die Betrachter seiner Bilder auch immer wieder auf, wenn er zum Beispiel mit seinen Strichmännchen auf die Zerstörung der Umwelt, auf das Wettrüsten und nicht zuletzt auf AIDS aufmerksam machte, woran er selbst erkrankt war.

Der Kunstverein der Stadt Herford zeigt noch bis einschließlich Sonntag den 19. Juli 2009 im Daniel-Pöppelmann Haus, am Deichtorwall 2, eine Ausstellung von Keith Haring mit dem

Titel:
Keith Haring: Short Messages. Posters.

Foto: © Pixelio.de