Die diesjährige Leipziger Jahresausstellung im „Westwerk“ steht unter dem Motto „immer & ewig“. Seit 23 Jahren erfreut sich die Kunstausstellung großer Beliebtheit. Ein Highlight 2016 ist Julius Hofmanns „Dreimal tausend Jahre“, ein 290 x 190 cm großes Acrylkunstwerk auf Leinwand.
Bei der Jahresausstellung präsentieren sich ausschließlich Angehörige der Leipziger Kunstszene beziehungsweise Künstler, die eine enge Verbindung zur Stadt haben. Verantwortlich zeichnet der Verein Leipziger Jahressausstellung e. V., kurz LIA genannt.
Die Kuratoren der aktuellen Ausstellung Thomas Möcker und Sebastian Gögel sind Vereinsmitglieder und Künstler zugleich. Sie haben die diesjährige Ausstellung entwickelt und konzipiert. Jene bringt Werke aus verschiedenen Genres zusammen. Die Künstler kommen aus allen Altersgruppen. Sie bringen ihre eigenen und ganz unterschiedlichen Stile in die Ausstellung ein.
Die Vorbereitungen begannen bereits im September 2015. Es wurde ein Vielzahl von Künstlerinnen und Künstlern kontaktiert. Am Ende fiel die Entscheidung auf 27, die sich und ihre Werke auf der Ausstellung präsentieren dürfen. Im Fokus stehen die Vielfalt der Kunst und natürlich die Verbundenheit mit Leipzig. So wird es zahlreiche Exponate von älteren Künstlern zu sehen geben. Dazu gesellen sich Werke junger und manchmal sogar noch neuer, nahezu unbekannter Künstler.
Die Ausstellung ist schon lange zu einer festen Institution im Terminkalender der Stadt geworden. Bislang ist es allerdings nie gelungen, so viele Künstler mit unterschiedlichen Stilen zusammenzubringen. Unter den Künstlern und Künstlerinnen finden sich neben dem eingangs bereits erwähnten Julius Hofmann Namen wie Laura Bieleau, Johannes Eckhardt, Sighard Gille, Christian Herzig, Jule Hoffmann, Corinne von Lebusa, Marian Luft, Holger Mandel, Gudrun Petersdorff, Annette Schröter, Kristina Schuldt oder Sopie von Stillfried.
Die Schirmherrschaft für die Ausstellung wurde wiederum von Burkhard Jung, dem Leipziger Oberbürgermeister, übernommen. Gestiftet wird der Preis der Leipziger Jahresausstellung von der Elke und Thomas Loest Stiftung, der Doris–Günther–Stiftung sowie der Sparkasse Leipzig. Zu den Förderern zählen unter anderem die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und das Kulturamt der Stadt Leipzig. Die feierliche Eröffnung der „immer & ewig“ ist für den 2. Juni vorgesehen. Vom 3. bis 26. Juni ist die Ausstellung dann für die Öffentlichkeit zugänglich.
Im letzten Jahr war Thomas Taube der glückliche Gewinner des ausgeschriebenen Preises. Er war mit seiner Videoinstallation „DARK MATTERS“ an den Start gegangen. Gewidmet war der Preis dem deutsch-jüdischen Bankier Hans Kroch, der am 3. März 1887 in Leipzig geboren wurde. Kroch war Gründer der Privatbank Kroch jr. KG a. A. sowie Mitgründer der Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG, wo er ebenfalls im Aufsichtsrat saß. Nach der von den Nationalsozialisten initiierten Progromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde er ins KZ Buchenwald verschleppt und kam später ins KZ Sachsenhausen. Nur der Verzicht auf sein Gesellschaftsvermögen an der Bank rettete ihm und seinen Kindern das Leben. Kroch flüchtete mit seinen Kindern aus Deutschland. Seine Frau Ella blieb zur Vertuschung der Flucht zurück und wurde später bei ihrer eigenen Flucht verhaftet. Sie wurde 1942 im KZ Ravensbrück ermordet. Kroch starb am 7. Februar 1970 in Jerusalem.
Das „Westwerk“ befindet sich in der Karl–Heine–Straße 93 in Leipzig. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag jeweils von 15 bis 20 Uhr, an den Wochenenden und Feiertagen jeweils von 13 bis 18 Uhr. Montags bleibt die Ausstellung geschlossen.
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