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Kunst auf Leinwand aus Gotha bald in den USA zu sehen

475706_web_R_K_by_SonneDo_pixelio.de (2)Im kommenden Jahr wird es einen regen Verkehr zwischen dem Schloss Friedenstein im thüringischen Gotha und den USA geben. Etliche Spezialtransporter werden vor dem Museum Schlange stehen, um die wertvollen Kunstschätze des Schlosses über den großen Teich zu transportieren. Sie werden die Highlights der dortigen Luther-Ausstellungen sein.

Der weltberühmte Reformator begeht 2017 seinen 500. Geburtstag und die ganze Welt feiert mit. Schon jetzt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Schließlich ist es ein enormer logistischer Aufwand, die verschiedensten Exponate in alle Herrenländer zu verschicken. Die von der Stiftung Schloss Friedenstein zur Verfügung gestellten Kunstwerke sind für gleich drei Ausstellungen in den USA vorgesehen. Diese werden unter dem Titel „Here I stand…“ in New York, Atlanta und Minneapolis gezeigt.

Die dafür ausgewählten Stücke sind besonders hochkarätig. Ihre Präsentationen sind ein weiterer Höhepunkt zum Auftakt des Lutherjahres. Eins der Bilder ist zum Beispiel das Werk „Gesetz und Gnade“, welches von Lucas Cranach dem Älteren 1529 gemalt wurde. Ein anderes zeigt „Christus und Maria“ und entstand in den Jahren 1515/20.

Lucas Cranach der Ältere pflegte eine enge Beziehung zu Martin Luther. Er war dessen Trauzeuge bei der Eheschließung mit Katharina von Bora. Später wurde er zudem Taufpate von Luthers Sohn Johannes. Cranach der Ältere war ebenfalls mit Philipp Melanchthon befreundet. Die Freundschaften mit den beiden Männern ließen den Künstler zum Maler der deutschen Reformation werden. Außerdem stammten die Grafiken in den seinerzeit landesweit herausgegebenen, reformatorischen Schriften von ihm. Wessen Meisterwerke würden also besser zum 500. Jahrestage Luthers passen als die von Lucas Cranach dem Älteren!?

Die Stadt Wittenberg, in der die Reformation 1517 durch den Anschlag von Luthers 95 Thesen an der Schlosskirche ihren Anfang nahm, war viele Jahrzehnte die Heimat von Cranach dem Älteren. Bereits Ende 1504 stellte ihn Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen als Hofmaler im Wittenberger Schloss ein. Selbst über dessen Tode hinaus hatte er diese Stellung inne. Erst als sein mittlerweile dritter Dienstherr nach einer verlorenen Schlacht in Gefangenschaft nach Augsburg kam, verließ er die Stadt.

Doch nicht allein die Stiftung Schloss Friedenstein betätigt sich als Ausstatter der US-amerikanischen Ausstellungen. Und es werden auch nicht nur Gemälde gezeigt. Ein anderes Bundesland leiht einen Brief Luthers an Karl V. aus, der allerdings nie in die Hände des Kaisers gelangte. Des Weiteren werden eine Kutte des Reformators, ein Stiefel des Kurfürsten Johann Friedrich des Großmütigen, ein von Luther signiertes und von ihm übersetztes Exemplar der Bibel sowie ein Erlass des vorgenannten Herrschers, der die Reichsacht über den Reformator verhängte, präsentiert.

Aufmerksamkeit wird gewiss auch der Gothaer Tafelaltar erregen. Vorab muss das aus 160 Einzelbildern bestehende Werk aber erst einmal die Reise nach Amerika unbeschadet überstehen. Es ist übrigens der bilderreichste Wandaltar Deutschlands und entstammt der Werkstatt von Heinrich Füllmaurer.

Um die Ausstellungen zu besuchen, müssen Interessenten nicht unbedingt in die USA aufbrechen. Zeitgleich mit der Eröffnung wird es ab Oktober 2016 unter #hereistand eine Präsentation im Internet geben. Die digitale Version ist downloadbar und beinhaltet neben den vor Ort in den Museen vorhandenen Exponaten 3D-Scans, Infografiken über das Leben und Schaffen Luthers sowie Informationen über die Reformation im Allgemeinen.

Vordergründig sollen mit der Onlinepräsentation Kirchgemeinden, Schulen und Universitäten angesprochen werden. Privatpersonen sind aber ebenso herzlich willkommen und können sich Poster herunterladen oder einige der Ausstellungsobjekte in 3D ausdrucken.

Bildquelle: © SonneDo / Pixelio.de

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Kunst auf Leinwand gibt es dauerhaft in der Gemäldegalerie Berlin zu sehen

Die Gemäldegalerie in Berlin ist jedem Kunstliebhaber wohlbekannt. Sie ist ein Teil vom Kulturforum Berlin, worin ebenfalls die Neue Nationalgalerie, das Kupferstichkabinett und das Kunstgewerbemuseum beheimatet sind.

In der Gemäldegalerie Berlin lassen sich zurückreichend bis in das 13. Jahrhundert Werke von bekannten und weniger bekannten Künstlern besuchen. Neben dem eigenen Bestand, der etwa 2.900 Bilder umfasst und ständig in der Galerie befindlich ist, sind zahlreiche Leihgaben vorübergehend oder auf Dauer zu sehen.

Der eigene Bestand umfasst Objekte aus zehn bedeutenden Kunstepochen. Die erste Ära ist die Deutsche Malerei des 13. bis 16. Jahrhunderts. Hier bietet die Gemäldegalerie Berlin eine der bekanntesten Sammlungen der Welt. Stellvertretend seien hier Werke von Albrecht Dürer und Lucas Cranach der Ältere genannt. Letzterer widmete sich bevorzugt der Porträtmalerei. Er fertigte etwa Porträts vom bekannten Reformator Martin Luther, von denen eins in der Gemäldegalerie vorhanden ist. Am häufigsten zu sehen sind seine jeweiligen Dienstherren. In der Gemäldegalerie Berlin ist weiterhin ein Ehegattenbildnis von Dr. Stephan Reuss und seiner Ehefrau aus dem Jahre 1503 zu sehen. Ein weiteres Werk von Lucas Cranach dem Älteren ist die „Heilige Familie in Landschaft“, auch als „Ruhe auf der Flucht“ bekannt, aus dem Jahre 1504.

Ein anderes Werk von Lucas Cranach dem Älteren ging früher täglich durch die Hände der Deutschen: Es handelt sich dabei um das „Bildnis eines jungen Mannes“, welches auf dem Zehnmarkschein abgebildet. Fälschlicherweise schrieb man dieses immer Albrecht Dürer zu, doch inzwischen weiß man, dass es eines der Frühwerke von Cranach dem Älteren ist, das vor 1500 entstand.

Jedes Bild in der Gemäldegalerie Berlin hat seine eigene Geschichte. Nach der Deutschen Malerei des 13. bis 16. Jahrhunderts geht es weiter mit der Deutschen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts. Hier trifft man auf Künstler wie Anton Graff, Johann Rottenhammer und Christian Wilhelm Ernst Dietrich. Anschließend spielt die Niederländische Malerei vom 14. bis 16. Jahrhundert eine Rolle. Den Mittelpunkt der Flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts bildet Peter Paul Rubens. Von ihm allein sind 17 Bilder im nach ihm benannten Rubenssaal ausgestellt.

Wo Rubens ist, kann Rembrandt nicht weit sein. Beide Künstler werden oft gemeinsam genannt. Rembrandt jedoch gehört der Holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts an. Ein Nachfolger Rembrandts war der weiter oben genannte Christian Wilhelm Ernst Dietrich. Er lebte im 18. Jahrhundert und ließ sich von Rembrandt inspirieren. Allerdings interpretierte Dietrich Rembrandt auf eine völlig andere Art. Stellvertretend für die in der Gemäldegalerie Berlin ausgestellten Werke von Rembrandt seien „Susanne und die beiden Alten“ aus dem Jahre 1647 und „Ein Christus aus dem Leben“ von 1648 genannt.

Auch die Italienische Malerei des 13. bis 16. Jahrhunderts sowie des 17. und 18. Jahrhunderts hinterließen in der Kunst einen bleibenden Eindruck. Europa ist künstlerisch der weltweite Vorreiter. Die bedeutendsten Künstler der Menschheit kamen allesamt von diesem Kontinent und in der Gemäldegalerie Berlin sind sie alle mit mehr oder weniger vielen Werken vertreten.

Ihre Anfänge nahm die Galerie bereits im 17. Jahrhundert. Die ersten Bilder stammten aus der Sammlung von Friedrich Wilhelm III. Der König von Preußen stellte 650 Werke zur Verfügung. Später wurden noch einmal 155 Bilder aus der Sammlung Giustiniani, die hauptsächlich auf Leinwand waren, hinzugekauft.

Bildquelle: © Marja Tojagic / Pixelio.de