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Das Motiv für das Poster des diesjährigen Oktoberfestes steht fest

Gewonnen hat die Ausschreibung das Münchner Kindl. Es wurde von der Jury einstimmig gewählt. Seit über 40 Jahren war es nicht mehr auf einem Wiesnplakat zu sehen. Nun feiert es seine Rückkehr. Der Wiesnchefin Gabriele Weishäupl wurde die Ehre zuteil, das diesjährige Poster vorzustellen. Für sie war es ein besonderes Erlebnis, denn ab April diesen Jahres ist sie im Ruhestand. Die Vorstellung des Wiesnposters war sozusagen eine ihrer letzten offiziellen Amtshandlungen.

Die Einstimmigkeit bei der Jury-Entscheidung für ein Motiv ist nicht selbstverständlich. Vor genau fünf Jahren war ein einstimmiges Ergebnis für ein Poster letztmalig der Fall. Damals stammte das Motiv von Ursula Kölle und Alexander Heininger. Es zeigte eine sich drehende Bedienung, welche die gesamte Lebensfreude des Oktoberfestes ausstrahlte. In diesem Jahr ist es nun ein Kind, welches für Wiesnglück steht. Neben dem Kind, das alle Besucher des Festes mit seinen ausgebreiteten Armen persönlich willkommen zu heißen scheint, sind die charakteristischen Symbole der Wiesn auf dem Poster zu sehen. Im Einzelnen handelt es sich um eine Rose, eine Brezn, ein Herz, ein Radi und natürlich einer Maß Bier. Mit diesen fünf Dingen jongliert das Kindl.

Der Entwurf stammt von Björn Maier. Er wurde 1970 geboren. Seine Karriere begann er als Schriftsetzer. Anschließend besuchte Maier den Studiengang Kommunikationsdesign an der Fachhochschule München. Heute arbeitet er als selbstständiger Designer und Illustrator mit seinem eigenen Label Björnson. Der Entwurf seines Wiesnplakates wird mit einer Siegprämie von 2.750 Euro belohnt. Insgesamt werden davon 10.000 Poster und 100.000 Prospekte gedruckt. Weiterhin wird das Motiv den offiziellen Wiesnkrug der Stadt und sämtliche Wiesnsouvenirs, wie Hüte und T-Shirts zieren.

Kurioserweise wurde der zweite Platz nicht vergeben. Die Jury fand zu keiner Übereinstimmung. Dafür gibt es aber zwei dritte Plätze, die sich jeweils über ein Preisgeld von 750 Euro freuen dürfen. Zum einen ist es Mattea Stahl, die Absolventin der Designschule ist, zum anderen Daniela Kohl. Sie entwarf ein einfaches, aber enorm ausdrucksstarkes Poster. Zu sehen ist vor einem knallig-roten Hintergrund ein angebissenes Lebkuchenherz, das an einem Band baumelt. Dieses ist in den Farben der Stadt – gelb und schwarz – gehalten.

Zur Auswahl standen insgesamt 18 Entwürfe. Sie wurden von neun Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet gestaltet. Zur Jury gehörten Mario Schmidbauer von der CSU als Vorsitzender sowie drei Stadträte und sechs Preisrichter aus dem Fachgebiet der Werbung. Der Wettbewerb zur Auswahl des Wiesnmotivs findet seit 2000 geschlossen statt. Bestehen tut er allerdings bereits seit 1952. Ab 1978 war das jeweilige Siegermotiv auf dem Wiesnkrug zu sehen. Er ist auf Initiative des damaligen Wirtesprechers Richard Süßmeier entstanden. Im Jahre 1957 war das Münchner Kindl zum ersten Mal auf einem Werbeplakat für die Wiesn zu sehen. Darauffolgend wählten die Künstler immer wieder dieses beliebte Motiv. Letztmalig griff Roman Sprio 1970 die Idee auf. Danach wurde es still um das Münchner Kindl. Jetzt wurde es dank Björn Maier wieder zum Leben erweckt. Das Oktoberfest findet in diesem Jahr vom 22. September bis 7. Oktober statt. Schon lange vorher wird man das Münchner Kindl als Werbung auf Postern und Prospekten sehen können.

Bildquelle: © Anton Funzel / Pixelio.de