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Poster zur Neuverfilmung von Anne Franks Tagebuch veröffentlicht

561428_web_R_K_B_by_Petra Bork_pixelio.de (2)Das Schicksal des jüdischen Mädchens Anne Frank bewegte Menschen auf der ganzen Welt. Viele haben ihr Tagebuch gelesen, andere wiederum haben sich die Verfilmungen desselben angeschaut. Für den 3. März 2016 ist eine weitere angekündigt. Regie führte Hans Steinbichler. Das Drehbuch, basierend auf dem Original-Tagebuch der jungen Jüdin und persönlichen Aufzeichnungen ihrer Familie, stammt aus der Feder von Fred Breinersdorfer. Jener lieferte bereits die Vorlage zu „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ und ist daher bestens mit dem sensiblen Thema Nationalsozialismus und seine Opfer vertraut. Einen ersten Einblick in die Neuverfilmung mit dem altbekannten Titel „Das Tagebuch der Anne Frank“ gewähren ein gerade erschienenes Poster und einige zeitgleich veröffentlichte Szenen-Bilder.

In die Rolle der Anne Frank schlüpfte Lea van Acken, die im letzten Jahr die Hauptrolle in dem Drama „Kreuzweg“ spielte. Van Acken ist ebenfalls auf dem aktuellen Poster zu sehen. Der 2016 in den Kinos anlaufende Film soll neue, bisher unbekannte Eindrücke aus dem Leben der Familie Frank in ihrem Versteck vermitteln. Anne Frank wurde 1929 in Frankfurt am Main geboren. Ihr Vater Otto Heinrich Frank war Kaufmann, ihre Mutter Edith Frank-Holländer entstammte ebenfalls einer Kaufmannsfamilie. Auf der Flucht vor den Nazis begibt sich die Familie ins Exil nach Amsterdam und wägt sich dort in Sicherheit. Doch diese Annahme erweist sich bald als trügerisch.

Als die Deutschen die Niederlande besetzen, verstecken sich die Franks mit Hilfe einer Freundin im Hinterhaus des Familienunternehmens. Anne feiert ihren 13. Geburtstag und bekommt ein Tagebuch geschenkt. Es ist der Anfang des legendären „Tagebuchs der Anne Frank“. Fortan hält das Mädchen alles darin fest und schafft damit ein einmaliges Zeitzeugnis, das schonungslos über die Verfolgung der Juden durch die Nazis berichtet. Offen und ehrlich schreibt Anne Frank über ihre Angst vor dem Entdecktwerden, über den Versuch, ein alltägliches Leben im Versteck zu führen, über die Bombenangriffe in der Nacht und über den Moment, als das Unfassbare wahr wird und die Deutschen zur Tür hereinkommen. Zugleich ist das Buch aber auch ein Bericht über das Erwachsenwerden, über den Teenageralltag während des Zweiten Weltkriegs und über das erste Verliebtsein.

Mehr als zwei Jahre gelang es den Franks, sich vor den Nazis zu verbergen. Im Laufe der Zeit kamen die Familie Pels und der Zahnarzt Fritz Pfeffer hinzu. Die acht Personen lebten auf engstem Raum zusammen, bis sie am 4. August 1944 verraten und von der Gestapo abgeholt wurden. Am 2. September 1944 wurden die Familie Frank und die Familie Pels mit einem Sammeltransport ins Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Die beiden Mädchen Anne und Margot kamen anschließend ins Konzentrationslager Bergen-Belsen, wo sie Anfang März 1945 – nur wenige Wochen vor der Befreiung des Lagers durch die Briten am 15. April 1945 – starben. Anne war zu diesem Zeitpunkt 15 Jahre alt. Nur ein einziger überlebte das Martyrium der Konzentrationslager. Es war Otto Frank, der nach Amsterdam zurückkehrte und dort das Tagebuch seiner Tochter fand.

Neben Lea van Acken als Anne sind Ulrich Noethen als Vater Otto, Martina Gedeck als Mutter Edith, Stella Kunkat als Annes Schwester Margot sowie Gerti Drassl als Familienfreundin und Helferin Miep Gies in der Neuverfilmung zu sehen.

Bildquelle: © Petra Bork / Pixelio.de

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Ein Poster gab es schon 2010 – jetzt endlich im Fernsehen: „Nackt unter Wölfen“

327817_web_R_K_by_Paul Marx_pixelio.deDie DEFA-Verfilmung „Nackt unter Wölfen“ nach der gleichnamigen Romanvorlage von Bruno Apitz aus dem Jahre 1963 ist bis heute ein Klassiker der Filmgeschichte. Der Roman war das erste Buch des 1979 gestorbenen Schriftstellers und sogleich sein erfolgreichstes. Es wurde in 30 Sprachen übersetzt und verhalf ihm zu weltweitem Ruhm. Lange Jahre gehörte das Buch zur Pflichtlektüre an deutschen Schulen. Es stellt einen Teil deutscher Geschichte dar, der zwar immer weiter zurückliegt, dennoch aber bei den neuen Generationen nie in Vergessenheit geraten darf. Für den Film war Bruno Apitz nicht nur als Drehbuchautor tätig, er stellte auch sein schauspielerisches Talent unter Beweis.

Inhalt des Buches und des Films ist das wohl größte Verbrechen, was jemals an der Menschheit verübt wurde: die Judenverfolgung durch die Nazis. Apitz war selbst davon betroffen. Er war von 1936 bis 1945 Häftling im berüchtigten Konzentrationslager Buchenwald. Sein Buch greift die Geschichte eines dreijährigen Jungen auf, der in einem Koffer in das KZ geschmuggelt wird. Sie spielt vom Februar bis April 1945, also in einem Zeitraum, wo vom Westen her die Hoffnung auf Frieden und Freiheit nahte. Dies war vielleicht der Grund dafür, dass einige der Häftlinge sich zusammentaten, um den Jungen vor dem sicheren Tod zu bewahren. Unter den damaligen, widrigen Umständen im Konzentrationslager ein einzigartiges Beispiel für Zusammenhalt und Freundschaft. Denn die Entscheidung, den Jungen zu schützen, bringt auch die Häftlinge in große Gefahr. Es droht nicht nur dem Kind der Tod, sondern auch allen, die sich um dessen Wohlergehen kümmern.

Der Roman orientiert sich am Leben vom Stefan Jerzy Zweig. Er war es, der im Alter von drei Jahren in das KZ Buchenwald kam. Für die Häftlinge wird der kleine Junge zum Sinnbild für das Überleben. Er führt ihnen vor Augen, wofür es sich lohnt zu leben, Kraft zu schöpfen und niemals aufzugeben. „Nackt unter Wölfen“ ist ein Film, in dem die Menschlichkeit über allem triumphiert. Es ist aber auch ein Film, der schonungslos über die Zustände in den von den Nazis aufgebauten Lagern berichtet.

Mitte April 2014 begannen die Dreharbeiten für die Neuverfilmung. Schon im Frühjahr 2010 war diesbezüglich ein Poster erschienen. Nun hat das Warten endlich ein Ende. Gedreht wurde unter anderem auf dem Boden des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald. Im Film wurden viele Szenen originalgetreu nachgestellt. Sie sind erschreckend authentisch und bringen die Gräueltaten der Deutschen im Zweiten Weltkrieg wieder in frische Erinnerung. Regie führte Philipp Kadelbach. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Stefan Kolditz. Er nutzte den Originalroman von Bruno Apitz als Vorlage. Kadelbach erklärt über seine Motivation, diesen Film in Angriff zu nehmen: “Gereizt hat mich das Projekt, weil das exzellente, differenzierte Drehbuch von Stefan Kolditz die Geschichte aus einem neuen Blickwinkel erzählt. Der Film erlaubt dem Betrachter nur wenige kurze Augenblicke des Glücks, welche den Schmerz noch unerträglicher machen.” Zudem unterstützten Zeitzeugen und umfangreiche geschichtliche Recherche die Entstehung des Films.

Bis Juni 2014 wurde in Tschechien und Mitteldeutschland gedreht. Am 1. April 2015 feiert die Neuauflage von „Nackt unter Wölfen“ um 20:15 Uhr im Ersten ihre Premiere. Die Zuschauer dürfen sich auf eine hochkarätige Besetzung freuen. Beispielsweise sind Florian Stetter als „Pippig“, Peter Schneider als „Höfel“ und Robert Gallinowski als „Kluttig“ zu sehen. Das Einschalten dürfte sich auf jeden Fall lohnen.

Bildquelle: © Paul Marx / Pixelio.de