In den verschiedensten Formen und Farben gibt es Aufkleber. Sie machen den Alltag bunter und erfüllen dabei oft sogar noch einen Zweck. Die letzten Jahre brachten durch die unglaublichen Möglichkeiten der digitalen Fotografie die mannigfaltigsten Motive hervor. Manche Städte kleben in Parkhäusern seit Neuestem ihre Stadtpläne auf den Boden und in einem Stadtteil von Köln hatte eine Frau die Idee, mit Aufklebern die einheitsgrauen Mülltonnen zur Vermeidung von Verwechslungen individuell zu gestalten. Sie hatte versehentlich die geleerte Tonne des Nachbarn mit auf ihr Grundstück genommen und natürlich prompt Streit mit diesem bekommen. So rief sie das Konzept „Flotte Tonne“ ins Leben und bietet inzwischen mehr als 40 verschiedene Fotoaufkleber für Mülltonnen an. Wer mag, kann auch ein eigenes Foto einreichen und es sich auf seinen Tonnenaufkleber drucken lassen. Bis nach Italien reicht inzwischen der Ruf der findigen Geschäftsfrau. Dabei besteht ihr Angebot erst seit Juni dieses Jahres. Die Aufkleber sind wasserfest und lichtecht. Außerdem lassen sie sich rückstandslos wieder entfernen.
Nicht alle Aufkleber sind Just for fun. Die auffälligen „Notinsel“-Aufkleber zeigen Kids zum Beispiel, wo sie in Notsituationen Hilfe finden. Sie sind an Geschäftseingängen und an öffentlichen Gebäuden zu sehen. Das Gleiche gilt für die allseits bekannten grünen Aufkleber, die Notausgänge kennzeichnen. Recht neu sind dagegen die Symbole, die auf grünem Untergrund ein Herz mit einem Blitz darin und in der oberen rechten Ecke ein Kreuz tragen. Sie sind der Hinweis darauf, dass sich hier ein sogenannter) befindet. Umgangssprachlich ist er auch als Laien-Defibrillator bekannt. Es handelt sich dabei um ein Gerät, welches Laien bei einem Herzstillstand eine Wiederbelebung ermöglicht.
Doch nicht jeder Aufkleber bereitet Freude. Zahlreiche Gemeinden in Deutschland haben mit einem massiven Aufkleberproblem zu kämpfen. Jede freie Stelle wird mit Stickern versehen. Einige von ihnen erhitzen die Gemüter. Sie tragen ausländerfeindliche Parolen oder haben eindeutig einen politisch motivierten Inhalt. Ein aktueller Fall im fränkischen Höchstadt an der Aisch führte zu einem Schaden von rund 1.000 Euro. Hier haben in der Nacht vom 2. zum 3. September bisher noch unbekannte Täter Wahlplakate, Bushäuschen sowie alle Ortseingangs- und –ausgangsschilder mit schwarz-roten Aufklebern versehen. Die eindeutig politisch motivierte Tat wird nun ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Eine Einschaltung der Kriminalpolizei ist bereits erfolgt.
Hauptsächlich werden aber Aufkleber zu positiven Zwecken eingesetzt. Sie sollen den rechten Weg weisen, Helfer in der Not sein oder einfach nur ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. Apropos Lächeln: Es gibt tatsächlich Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter mit Aufklebern an ein Lächeln erinnern, gesehen beispielsweise an Supermarktkassen oder in Büros. Mit einem Lächeln wird alles leichter. Lächelt man sich selbst zu, sind wir mit uns weniger streng. Wir motivieren uns, wenn es mal nicht so gut läuft und wir zeigen uns, dass wir uns mögen. Genau dieselbe Wirkung hat ein Lächeln auf andere. Durch ein Lächeln signalisieren wir Sympathie. Wir verbinden uns mit unserem Gegenüber und bilden eine Einheit. Gute Voraussetzungen, auch schwierige Situationen gemeinschaftlich und mit einem Lächeln zu meistern. Warum sollte uns daher nicht ein Aufkleber darauf hinweisen, öfter mal unsere Laune durch ein freundliches Verziehen unseres Mundes zu bessern? Aufkleber können so viel für uns tun und sind daher aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
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