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Picasso meets Fashion – Wie Kunst auf Leinwand einen Modefotografen inspiriert

105307_web_R_K_by_Paul-Georg Meister_pixelio.deWer Mode in Szene setzen will, muss sich heute einiges einfallen lassen. Der Modefotograf Eugenio Recuenco hat dies getan: Er hat sich von seinem Landsmann Pablo Picasso inspirieren lassen und großartige Fashionaufnahmen geschaffen. Sie könnten ohne Zweifel den Originalen den Rang ablaufen. Liebhaber der Fotografie werden sicher nicht achtlos an den Aufnahmen vorbeigehen. Recuenco schuf für seine Models die gleiche Szenerie wie auf den Bildern von Picasso. Dabei geht es dem Künstler nicht vordergründig darum, die Mode zu präsentieren, sondern eher das Lebenswerk Picassos zu würdigen. Es ist seine ganz persönliche Hommage an einen der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts.

Sieht man Fotografie und Kunstwerk nebeneinander, treten die Gemeinsamkeiten deutlich zutage. Die Models tragen Kleidung mit identischen Mustern und Farben, die Haare wurden gleich gestylt, die Kopfbedeckungen ähneln sich. Natürlich passen ebenfalls der Hintergrund und die Requisiten, sofern welche vorhanden sind. Pablo Picasso war Mitbegründer des Kubismus. Das Konzept bildet auch die Basis der Fotografien von Recuenco. Er hat es zudem um einen visuellen Effekt erweitert: Seine zweidimensionalen Bilder erscheinen beim Betrachten dreidimensional.

Die beiden Künstler verbindet allerdings noch mehr als lediglich die Begeisterung für den Kubismus. Wie Picasso ist Recuenco ein Spanier und wurde bereits mehrfach für sein Schaffen geehrt. Zahlreiche Fotos, Kurzfilme und Werbespots haben ihm zu Auszeichnungen verholfen. So inszenierte Recuenco im Jahre 2011 das Musikvideo „Mein Herz brennt“ für die deutsche Musikgruppe Rammstein. Sein filmisches Auge und seine außergewöhnlichen Sets lassen Einzigartiges entstehen. Seine neuesten Kunstwerke sind gleichfalls preisverdächtig. Sie sind kraftvoll gestaltet und scheinen aus einer anderen Welt zu stammen. Ein weiteres, gemeinsames Merkmal der Kunstschöpfer ist ihr Perfektionismus. Nur rundum perfekte Szenen sind es würdig, für die Ewigkeit festgehalten zu werden. Dafür vertraute Recuenco auf aufwändige Kulissen, die von Hand gefertigt wurden und bis ins Detail ausgeklügelt waren. Nichts wurde dem Zufall überlassen, alles musste wie beim großen Meister zu 100 Prozent perfekt sein.

Dem Fotografen gelingt mit seiner Fotoserie eine interessante Kombination von altehrwürdiger und moderner Kunst. Die Kunstwerke Picassos als Vorlage zu nehmen, ist eine große Herausforderung, die Recuenco ohne Zweifel gemeistert hat. Zwar ist er noch nicht auf dem Level, dass ihm zu Ehren bereits zu seinen Lebzeiten zwei Museen eingerichtet werden, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Picasso erging es so. Das Musée Picasso in Antibes und das Museu Picasso in Barcelona ehrte den Künstler schon zu Lebzeiten für sein Schaffenswerk. Im Museu Picasso sind hauptsächlich Jugendwerke zu sehen, die der Maler zwischen 1895 und 1904 schuf. Im Musée Picasso unterhielt der Künstler von Juli bis Dezember 1946 ein eigenes Atelier. Das Museum befindet sich in einem Schloss, dem Chateau Grimaldi, welches nach dem Adelsgeschlecht der Grimaldi benannt wurde. Picasso vermachte der Gemeinde Antibes 23 Bilder und wurde zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. 1990 erhielt das Museum aus dem Nachlass des Künstlers von Jaqueline Picasso weitere Werke. Aber nicht nur Gemälde auf Leinwand sind im Musée Picasso zu sehen. Picasso war zugleich Grafiker und Bildhauer. Daher können auf der Terrasse des Museums weiterhin Plastiken und Skulpturen des Künstlers bestaunt werden.

Bildquelle: © Paul-Georg Meister / Pixelio.de

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Poster

Picasso mag es nackt – Poster an Edinburgher Flughafen sorgt für Aufregung

Die Kunstwerke von Pablo Picasso sind Millionen wert. Wer würde nicht gerne eines der weltberühmten Gemälde des spanischen Künstlers sein Eigen nennen? Bisher war es zumindest so, dass die Bilder derart heiß begehrt waren, dass selbst bei Kunstdieben Picasso hoch im Kurs stand. Von Begeisterung kann am Edinburgher Flughafen derzeit allerdings keine Rede sein. Dort hängt beziehungsweise hing ein Poster, welches eine nackte Frau zeigte. Sicher nicht jedermanns Sache, das muss man zugeben, aber Menschen ohne Bekleidung auf Bildern sind doch längst keine Seltenheit mehr. Man kann fast schon sagen, sie gehören zum Alltag und gerade dann, wenn es sich dabei um ein Kunstwerk des bekannten Pablo Picassos handelt, sollte es doch eine Ehre sein, ein solches Poster aufhängen und anschauen zu dürfen. Aber irgendwie schien es genau diese Konstellation zu sein, die vielen Betrachtern nicht behagt. Picasso und Akt? Das passt für die Meisten nicht zusammen und dennoch genau dieses Poster für eine Ausstellung des großen Malers werben. Sie findet in der Schottischen Nationalgalerie für Moderne Kunst statt und hat die Werke Picassos zum Schwerpunkt.

Um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden, hat man das Bild erst einmal mit einem Tuch verhangen. Ein Flughafensprecher teilte weiterhin mit, dass ein anderes Motiv angefordert worden sei. Das Bild habe man zum Aufhängen im Terminal für internationale Flüge für „angemessen“ gehalten. Allerdings hätte man auch kein Problem damit gehabt, nunmehr bei den Organisatoren der Ausstellung nach einer Alternative zu fragen. Dafür entschied man sich nach Beschwerden von einigen Passagieren.

Von der Nationalgalerie wurde der Vorfall als „bizarr“ betitelt. In der Werbung seien halbnackte und nackte Frauen allgegenwärtig und nun stoße man sich ausgerechnet an einem Bild von einem weltberühmten Künstler. Auf dem Poster ist übrigens nicht irgendeine Frau zu sehen, es ist niemand geringeres als Picassos Geliebte Marie-Thérèse Walter. Er malte das Porträt im Jahre 1932. Die Beziehung zu Marie-Thérèse begann 1927 und dauerte bis 1937 an. Zu Beginn der Affäre war das Mädchen ganz und gar noch minderjährig. Lange Zeit konnte Picasso seine Liebelei gegenüber seiner Frau geheim halten, als diese jedoch erfuhr, dass Picasso mit Marie-Thérèse eine Tochter namens Maya hatte, verlangte sie die Scheidung. Seine Liebesbeziehung zerbrach, ebenso wendete sich seine Frau von ihm ab. Mit letzterer blieb er jedoch bis zu ihrem Ableben im Februar 1955 verheiratet, da er sonst seinen Besitz mit ihr hätte teilen müssen.

Mit Frauen aber hatte der Künstler nie Probleme. Noch während er mit seiner Frau zusammenlebte und außerdem seiner Affäre mit Marie-Thérèse aktiv nachging, lernte er 1936 die französische Fotografin Dora Maar kennen. Maar und Walter wurden zu Rivalinnen, der große Meister hingegen hielt sich raus. Eine Entscheidung für eine der beiden Frauen wollte er nicht treffen, daher sagte er zu ihnen, sie sollten das unter sich ausmachen.

Nichtsdestotrotz werden die Kunstwerke Picassos auf der ganzen Welt geschätzt. Ungefähr 50.000 Gemälde, Keramiken, Zeichnungen, Skizzen und Plastiken umfasst sein Gesamtwerk. Im Nachhinein meldete sich auch noch einmal der Edinburgher Flughafen zu Wort. Nach einiger Überlegung sei man doch überaus froh, dass man das Bild im Terminal ausstellen darf. Man solle die Verwirrung um das angeblich anstößige Poster verzeihen und man möchte sich dafür entschuldigen.

Bildeuelle: Rainer Sturm / Pixelio.de