Zum Bestaunen von exotischen Tieren geht man in den Zoo, zum Betrachten von Gemälden und anderen Kunstwerken ins Museum. Kinder begeistern sich eher für das Erstere, viele Erwachsene wählen lieber das Letztere. An diesem Pfingstwochenende lässt sich im Karlsruher Zoo beides vereinen. Man kann entspannt mit seinen Kindern einen Ausflug unternehmen und gleichzeitig seinen kulturellen Horizont erweitern. Eine Kunstausstellung im Raubtierhaus macht es möglich. Daran beteiligt sind fünf Künstler, die sich unterschiedlichen Richtungen widmen. Allerdings behandeln die Kunstwerke alle die Themen Tiere und Artenschutz.
Den Anfang macht Antje Michael mit ihren ausdrucksstarken Tierskulpturen. Sie zeigen die charakteristischen Merkmale der verschiedensten Tiere in harmonischen Formen. In typischen Posen präsentieren sich Nashorn, Känguru, Gorilla und Co. Die Plastiken wurden aus Bronze und Ton geschaffen. Ihr Anblick verzaubert den großen und kleinen Betrachter. Die Figuren erscheinen ihnen liebenswert und arglos. Trotzdem sind sie jede für sich authentisch und würdevoll, wie es den lebendigen Vertretern der jeweiligen Art eigen ist. Die Künstlerin Antje Michael ist eine gebürtige Österreicherin. Heute lebt sie in Großfelden in der Nähe von Marburg als freischaffende Bildhauerin, die sich auf Menschen- und Tierskulpturen spezialisiert hat.
Buntstifte, Pastell- und Acrylfarben sowie die Leinwand sind dagegen das Fachgebiet von Liane Becht. Sie lässt sich immer wieder von der Natur inspirieren und holt mit ihren Kunstwerken diese in die Stadt. In ihrem Atelier Lichtblick in Bad Wildbad ist sie nicht nur als Naturmalerin tätig, als gelernte Goldschmiedin fertigt sie außerdem filigrane Goldschmiedearbeiten. Im Karlsruher Zoo wird sie aber hauptsächlich ihre gemalten Kunstwerke dem interessierten Publikum vorstellen. Dabei reicht die Palette ihrer Bilder von detailgetreuen Blüten über außergewöhnliche Landschaftsinterpretationen bis hin zu Tieren in ihrem natürlichen Lebensraum.
Artenschutz hoch drei ist die Motivation der drei Künstler André Tempel, Andreas Schildhauer und Anne Schulz. Sie sind in Dresden beheimatet und stellen ihr künstlerisches Schaffen in den Dienst der bedrohten Tierwelt. Sie fertigten ihre limitierten Grafik-Editionsmotive mit dem Titel “Artenschutz” zugunsten zweier Naturschutzorganisationen, die sich für den Schutz von Delphinen und Orang-Utans engagieren. Ein Teil der Verkaufserlöse wird ihnen zugutekommen. Ferner sind die betroffenen Spezies teilweise auf den ausgestellten und überaus eindrucksvollen Grafiken der Künstler zu sehen.
Der Karlsruher Zoo, der eigentlich richtig Zoologischer Garten Karlsruhe heißt, besteht seit 1865 und ist damit eine der ältesten Zooanlagen Deutschlands. Auf etwa 22 Hektar Fläche sind rund 800 Tiere, zugehörig zu 150 Tierarten, zuhause. So sind hier etwa Eisbären und Schneeleoparden untergebracht, aber auch Robben oder beliebte Haustiere wie Ziegen, Hühner und Schafe. Sie sind der Liebling der Kinder. Derzeit ist jede Menge Nachwuchs im Streichelzoo von ihnen zum Knuddeln und Liebhaben vorhanden. Außerdem warten junge Kattas im Affenhaus, die Ostern geboren wurden, und zwei kleine Giraffen im Alter von wenigen Wochen auf viele Besucher. Der Zoo ist perfekt für einen Tagesausflug für die ganze Familie geeignet und durch die Ausstellung am Pfingstwochenende wird er ebenfalls Kunstliebhaber in seinen Bann ziehen. Er hat täglich von 8 Uhr (Kassenöffnung der Kasse am Hauptbahnhof) bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Weitere Kassen befinden sich am Festplatz, am Rosengarten und in der Augartenstraße. Die Öffnungszeiten der Kassen variieren.
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