Die Aufkleber mit der Aufschrift „Notinsel“ sollen den Kindern signalisieren, dass sie in diesen Geschäften Hilfe erhalten werden. In der Stadt Bochum sind immer mehr Aufkleber für Kinder an den Schaufenstern und Eingängen zu sehen. Insgesamt beteiligen sich schon 450 Einrichtungen an dieser Aktion. Darunter sind Cafés, Friseursalons, Bäckereien, Arztpraxen, Apotheken, Banken, Büchereien, Fleischereien, Versicherungsbüros und Lotto-Annahmestellen, alle wollen den Kindern helfen, die sich in Not befinden.
An diesem Projekt beteiligen sich inzwischen bundesweit etwa 120 Städte und Gemeinden. Den Kindern soll mit diesem Aufkleber signalisiert werden, dass sie hier Hilfe erwarten können. Im Jahr 2002 wurde dieses Projekt von der gemeinnützig anerkannten Stiftung „Hänsel und Gretel“ aus Karlsruhe ins Leben gerufen. Die Stiftung setzt sich zum Schutz für Kinder ein, die sexuell missbraucht werden. Viele Städte sind von dem Projekt begeistert und wollen noch mehr Aufkleber mit der „Notinsel“ anbringen.
Da es sich hierbei um einheitliche Aufkleber handelt, erkennen Kinder diese schnell wieder, das war auch der Grundgedanke der Stiftung. Alle Mitarbeiter, die den Aufkleber an den Türen oder Schaufenstern befestigt haben, helfen den Kindern, wenn sie in Not sind. Dabei können die Gründe ganz unterschiedlicher Natur sein, in denen Kinder Hilfe brauchen.
Einigen Kommunen hinterfragen jedoch die Stiftung und ihr Gebaren kritisch. Mit Richtlinien und Kosten ist diese Partnerschaft verbunden, denn es handelt sich hierbei um ein so genanntes Franchise Konzept. Vor allen Dingen ist dieses Prinzip aus dem Bereich der Wirtschaft bekannt. Hierbei werden beträchtliche Gebühren verlangt, damit die Geschäftsidee auch von anderen Unternehmen genutzt werden darf. Aus diesem Grund wollen einige Kommunen ihre eigenen Ideen zum Schutz für Kinder verwirklichen.
Foto: © Katrin Mikat / Pixelio.de