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Die Sprache der Aufkleber

Hier ein Smiley, dort ein Aufkleber mit einem frechen Spruch. Auf Schritt und Tritt verfolgen uns die kleinen Sticker. Im Bus, am Papierkorb an der Bushaltestelle, im Büro, auf den Autos und an vielen anderen Stellen, die wir im Alltag passieren. Manchmal zählen wir sogar selber zu den Liebhabern der Klebebildchen und bringen uns beispielsweise aus dem Urlaub eins mit. Auch Kinder können sich dem Bann der Sticker nicht entziehen. Sie bekommen hierfür eigens Sammelalben geboten, in denen Aufkleber zu einem bestimmten Thema eingeklebt werden. Die Kinder sind dabei sehr eifrig bei der Sache und so ganz nebenbei lernen sie noch etwas. Das Sammeln und Tauschen von Stickern ist bei Kindern und Jugendlichen äußerst beliebt. Es gibt sogar spezielle Sammelbörsen, wo die Sammler ihre Kollektionen vervollständigen und mehrfach vorhandene Exemplare eingetauscht werden können.

Sammelalben gibt es bereits seit mehr als 100 Jahren. Um 1840 entstanden die ersten Sammelbilder. Damals waren diese allerdings noch nicht zum Aufkleben. Es handelte sich um sogenannte Stollwerck-Bilder. Sie waren eine Entwicklung von Franz Stollwerck, der damit den Absatz seiner Produkte in die Höhe treiben wollte. Er produzierte Schokoladenerzeugnisse. Der Trend mit den Sammelbildern wurde von Franz Stollwercks Sohn Ludwig Stollwerck aufgegriffen und verfeinert. Stollwerck Junior ging soweit, dass er bekannte Künstler für die Motive auf seinen Sammelbildern anheuerte. Dazu zählte beispielsweise Max Liebermann, der als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Impressionismus gilt. Aufgrund der zahlreich beteiligten Maler präsentierten sich die Stollwerck-Bilder vielfältig. Von Themen wie Märchen, Sport und Zirkus über Pflanzen und Tiere bis hin zu fernen Ländern und Landschaften war alles dabei.

Um 1900 kam die große Zeit der Zigarettenbilder, die vielen noch ein Begriff sind. Ihre Ära ging bis etwa 1942, als die Folgen des Krieges zum Sparen zwangen und somit auch die Produktion der beliebten Sammelbildchen ein Ende hatte. Ein Herausgeber von Sammelalben sowie Zigarettenbildern war die Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH, die bis heute ihren Sitz in Hamburg hat.

In den frühen 1950er Jahren wurden die Sammelbilder zur Kundenbindung von verschiedenen Unternehmen wiederentdeckt. Seit den 1970er Jahren ist der Panini Verlag mit seinen Sammelbildern auf dem Markt vertreten. Er wurde 1961 gegründet und hat seinen Sitz im italienischen Modena. Der Verlag war der erste, der Aufkleber und Sammelalben zu bestimmten Themen anbot. Im Jahre 1979 erschien das erste Bundesliga-Album von Panini.

Seitdem hat sich das Bild der Aufkleber extrem gewandelt. Während Sammler ihrer Leidenschaft eher im privaten Bereich nachgehen und sich sogar mit Formeln beschäftigen, die die Wahrscheinlichkeit berechnen, das Album vollzubekommen, nutzten andere die Sticker zum Ausdruck ihres Protestes und klebten die gesamten Innenstädte zu. Das wiederum erregt den Unwillen der Gemeinden, die viel Zeit und Geld in die Entfernung der Sticker investieren müssen. Die Nutzung von Aufklebern ist in der Gegenwart auch politisch motiviert. Der Kampf gegen Gewalt wird oft mit Aufklebern geführt. Andererseits können Aufkleber ebenfalls Leben retten, indem sie zum Beispiel Notausgänge kennzeichnen oder Kindern eine sogenannte Notinsel aufzeigen. Die Botschaften der Aufkleber haben mannigfaltige Hintergründe. Deshalb darf man ruhig einmal genauer hinschauen und beim Warten auf den Bus die bunten Bildchen intensiver studieren.

Bildquelle: © sofie ort / Pixelio.de

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Aufkleber erfreuen sich bei Kindern großer Beliebtheit und manchmal sind sie sogar nützlich

Wo man hinschaut, hängen die bunten Klebebildchen. Ob am Schrank, am Bett oder an der Tür, Kinder lieben Aufkleber über alles und diese Liebe wird vom Handel sogar noch geschürt, indem regelmäßig Sammelalben zu bestimmten Themen herausgebracht werden, die man mit Aufklebern füllen muss. Manche Sticker sind schön, andere wiederum verunzieren in den Augen der Eltern eher die gewählte Klebefläche. Der Nutzen liegt hier im Auge des Betrachters. Die Kinder halten den Aufkleber für unentbehrlich, die Eltern sehen ihn im schlimmsten Falle als echten „Schandfleck“ und denken mit Grausen an den Tag, an dem sie den Aufkleber wieder mühevoll entfernen müssen.

Nunmehr gibt es einen Aufkleber, der Kindern und Eltern gleichermaßen gefallen wird: den „Kinderfinder“. Der „Kinderfinder“ ist nicht nur ansprechend gestaltet, er erfüllt auch einen Zweck und ist kostenlos. Seinen Platz findet er auf den unteren Türhälften, denn er soll in Gefahrensituationen den rechten Weg weisen.

Vorgestellt und ausgegeben wird der Aufkleber von der Lohmarer Feuerwehr. Er ist rund, rot-weiß und passt genau in das neue einheitliche Bild, welches die fünf Feuerwehr-Standorte zeigen. Bisher ging es hier bunt gemischt zu. Alles sah anders aus und war eigentlich gar nicht richtig zuzuordnen. Visitenkarten, Plakate, Briefköpfe, Anstecker, Flyer, die Webseite und sogar die Schilder der Standorte waren in unterschiedlichen Designs gehalten, eine Zusammengehörigkeit nicht zu erkennen. Jetzt ist damit Schluss und die neue Einheit hat sich mit dem „Kinderfinder“ auch gleich für ein neues einheitliches Produkt zum Thema Menschenleben retten entschieden. In verqualmten brennenden Wohnungen soll der Aufkleber nämlich den Feuerwehrleuten den Weg zu den Bewohnern, speziell zu im betroffenen Haushalt lebenden Kindern, zeigen.

Auf dem Aufkleber befindet sich eine freie Fläche, die mit dem Namen des Kindes oder der Kinder beschriftet wird. Sehen die Einsatzkräfte den Aufkleber an der Tür, wissen sie, dass sich dahinter eventuell ein Kind oder mehrere Kinder in Not befinden. So ist ein schnelles Helfen möglich. Außerdem wird mit dem Aufkleber beabsichtigt, dass gezielt nach Kindern innerhalb einer Wohnung gesucht werden kann. Selbstverständlich werden die Einsatzkräfte ebenfalls in allen weiteren Räumen nach Personen suchen, mit dem „Kinderfinder“ aber können zuerst die Jüngsten aus der Gefahrenzone gebracht werden.

Warum der Aufkleber ausgerechnet an der unteren Türhälfte angebracht wird, hat einen Grund: Durch die Hitze und den nach oben steigenden Rauch bewegen sich Feuerwehrleute in gebückter Haltung durch ein brennendes Gebäude. Klebt der Aufkleber an der unteren Türhälfte, befindet er sich auf Augenhöhe und ist gut zu sehen. Die gute Sichtbarkeit wird zudem durch reflektierendes Material verstärkt.

Der „Kinderfinder“ ist eine gute Idee, die zur Nachahmung anregt. So könnte man auch einen eigenen Aufkleber gestalten und an geeigneter Stelle anbringen. Aufkleber haben sich in der Not bereits häufig bewährt. Man denke nur an die Notinsel-Aufkleber, die in vielen Städten verwendet werden, um Kindern zu zeigen, dass sie hier Hilfe bekommen. Auch selbstgestaltete Aufkleber mit Namen und Anschrift des Kindes oder eventuell medizinische Besonderheiten können im Notfall den Helfern wertvolle Informationen liefern. Dank der heutigen Möglichkeiten des Aufkleberdrucks sind hier mit ein wenig Fantasie zahlreiche Aufkleber machbar, die nicht nur gut aussehen und allen gefallen, sondern auch nützlich sind.

Bildquelle: © s.media / Pixelio.de