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Sekt an den Feiertagen – mit diesen Namen auf den Etiketten liegen Sie richtig!

491366_web_R_K_by_Martin Schneider_pixelio.deIm Mittelpunkt des Tests standen die traditionellen Flaschengärungen. Sie gelten als hochwertig und daher als besonders wohlschmeckend. Aber genau Letzteres ließ bei manchen Erzeugnissen zu wünschen übrig. Wer nach einem Qualitätssekt sucht, sollte auf den Hinweis “traditionelle oder klassische Flaschengärung” achten. Er ist allerdings nicht auf jedem Etikett zu finden, denn das Herstellungsverfahren gehört nicht zu den Pflichtangaben.  Dabei kann gerade dieses ein erster Tipp bezüglich der Qualität sein. Zwar läuft der Herstellungsprozess in Flasche und Tank ähnlich ab, jedoch gibt es bei der Reifezeit erhebliche Unterschiede. Der Sekt im Tank reift 30 bis 60 Tage lang, der Flaschensekt mindestens neun Monate. Da es sich bei Sekt um Qualitätsschaumwein handelt und Wein bekanntlich mit jedem Reifetag aromatischer wird, sollte ein länger gereifter Sekt dementsprechend geschmackvoller sein. Aber wie so oft: Keine Regel ohne Ausnahme! Die gibt es ebenfalls bei der Flaschengärung. Mit Hilfe des Transvasierverfahrens hergestellter Sekt darf gleichfalls mit dem Zusatz „Flaschengärung“ versehen werden. Hier wurde bei der Herstellung ein wesentlich geringerer Aufwand betrieben, sodass diese Sekterzeugnisse durchaus als Massenware auf den Markt kommen können.

Wie es nun tatsächlich um die Qualität und den Geschmack bestellt ist, hat Öko-Test an 18 Cavas, Crémants und Sekten im Labor getestet. Die Preisspanne der Testprodukte reichte von rund sechs bis über 20 Euro. Das Testergebnis fiel durchwachsen aus. Lediglich die Hälfte der getesteten Produkte erreichte ein „Gut“ beziehungsweise „Sehr gut“. Großen Andrang gab es im Mittelfeld. Der Ferrari Brut Trentodoc als teuerster Sekt im Test erhielt gar nur ein „Ausreichend“.

Bemängelt wurde vor allem ein bitterer Geschmack. Er entsteht, wenn die Weintrauben aufplatzen und Phenole freigeben. Experten sprechen bei einer bitteren Note im Endprodukt von einer fehlerhaften Gärführung. Sie lag offenkundig bei dem teuersten der vier Bio-Produkte im Test vor, dem Crémant de Bourgogne Brut. Die mit „Sehr gut“ beurteilten Sekte hatten dagegen einen angenehm fruchtigen und ausgewogenen Geschmack. Jedoch ist ein saurer Geschmack nicht zwangsläufig ein Hinweis auf ein minderwertiges Produkt. Bei einem trockenen Riesling zum Beispiel ist ein solches Aroma durchaus gewollt. Vor allem Sekte aus roten Rebsorten sind bekannt für ihr „zusammenziehendes“ Mundgefühl. Zu süß geht es ebenfalls, auch wenn man das nicht unbedingt am Geschmack erkennt. Der Adam Henkell Chardonnay Brut lag mit seinem Zuckeranteil deutlich über den für einen Brut vorgeschriebene Höchstgrenze von 12 g/l. Alle anderen Testkandidaten präsentierten sich in dieser Hinsicht durch die Einhaltung der Vorgaben mustergültig.

Von bekannten Marken wie Mumm, Rotkäppchen oder Fürst von Metternich sind übrigens keine Sekte aus traditioneller Flaschengärung erhältlich. Es sind vordergründig Cavas und Crémants, die dieses Segment bedienen. Neben den vier Bio-Produkten standen außerdem drei Rosé-Sekte auf dem Prüfstand. Unter den Bio-Produkten machten der Landmann Pinot & Chardonnay Brut von Bioland für 13,98 Euro pro Flasche und der Schloss Vaux Pinot Blanc Öko Brut 2012 für 16,00 Euro pro Flasche das Rennen. Sie erhielten jeweils die Note „Sehr gut“. Bei den herkömmlichen Produkten sicherten sich der Brut Dargent Brut Rosé Pinot Noir 2011 für 6,99 Euro pro Flasche, der Castell d´ Olèrdola Brut Rosado Cava für 6,29 Euro pro Flasche, der Graeger Riesling Brut für 7,49 Euro pro Flasche und der Raumland Rosé Prestige Brut für 16,99 Euro pro Flasche ein „Sehr gut“.

Bildquelle: © Martin Schneider / Pixelio.de