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Neue Aufkleber an Altkleidercontainern geben Auskunft über die Verwendung des Inhalts

Altkleidercontainer findet man an vielen Stellen. In fast jedem Dorf steht einer. Aufgestellt werden sie vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Caritas und weiteren gemeinnützigen Institutionen, die sich für das Wohl der Menschen auf der ganzen Welt einsetzen. Die Container werden eifrig genutzt. Es ist ein angenehmes Gefühl, anderen etwas Gutes zu tun und sei es nur durch die Weitergabe seiner nicht mehr benötigten Kleidung. Aber was geschieht eigentlich damit?

Ein Großteil der Spender geht davon aus, dass die Kleidung kostenlos an bedürftige Menschen weitergegeben wird. Einige Sachen werden in den deutschen Kleiderstuben an Obdachlose und weitere Hilfsbedürftige verteilt, andere wiederum gelangen mit einem Hilfstransport in globale Krisengebiete, so zumindest die Annahme. Richtig ist das schon, doch nicht alles wird ohne finanzielle Mittel vom Empfänger abzufordern weitergegeben. Damit die Spender in Zukunft wissen, was mit ihren Sachen tatsächlich geschieht, wurde vom DRK im vergangenen Jahr eine Initiative beschlossen, die nunmehr durch Aufkleber an den Altkleidercontainern in die Tat umgesetzt wird. Diese sollen Öffentlichkeit und Spender darüber informieren, was mit ihren Altkleidern geschieht. Zudem besteht die Möglichkeit, in den Büros der Kreisverbände Informationen einzuholen und zum Beispiel nach konkret benötigten Spenden zu fragen, um gezielt den Bedarf abzudecken.

Das DRK gibt für seine Altkleidersammlungen zwei Gründe an: Zum einen wird ausreichend gut erhaltene Kleidung für die rund 1,2 Millionen benachteiligten Menschen in Deutschland gesammelt, zum anderen werden durch den Verkauf der Kleidung finanzielle Mittel für soziale Projekte eingenommen. 2011 kamen dadurch ungefähr zwölf Millionen Euro zusammen, die in das Jugendrotkreuz, die Katastrophenhilfe oder Angebot für Senioren investiert wurden. Der Kleiderverkauf ist eine wichtige regelmäßige Einnahmequelle für das DRK. Er ist eine der Säulen zur Finanzierung der Arbeit dieser Einrichtung. Insgesamt betreibt das DRK mehr als 700 Kleiderkammern und Kleiderläden. Hier kann man ebenfalls direkt seine Altkleider abgeben und sich vor Ort über deren Verwendung schlaumachen.

Etwa 80.000 bis 100.000 Tonnen Kleider erhält das DRK jährlich durch seine Altkleidersammlungen. Sie kommen nicht nur durch Container zusammen, sondern auch durch Straßensammlungen, die zum Beispiel kurzfristig bei Naturkatastrophen ins Leben gerufen werden. Unterschieden werden bei den Sammlungen das Kleiderkammer- und das Verwertermodell. Beim Kleiderkammermodell erfolgt die Aussortierung der Kleider durch Mitarbeiter des DRK. Sie entscheiden, was in die eigenen Kleiderkammern/-läden kommt, was weggeworfen wird und was an sogenannte Verwertungsunternehmen geht. Beim Verwertermodell wird der komplette Inhalt sofort an ein Verwertungsunternehmen verkauft, was seinerseits eine Aussortierung vornimmt. Dabei werden etwa zehn Prozent der Kleidung als Abfall entsorgt und weitere 35 Prozent als nicht tragbar eingestuft. Diese finden Verwendung als Putzlappen oder werden zu Dämmstoffen verarbeitet. Die restlichen 55 Prozent des Containerinhalts exportiert man in Länder auf der ganzen Welt. Dort wird die Kleidung als Secondhandware verkauft. Die Verkaufserlöse kommen wiederum dem DRK für soziale Projekte zu Gute.

Im eigenen Land werden unter anderem in den Wintermonaten die DRK-Kältebusse mit Kleiderspenden ausgestattet. Die Busse werden in Großstädten eingesetzt. Dort erfolgt die Versorgung Bedürftiger aus dem Bus heraus. Medizinische Betreuung, heiße Getränke, Schlafsäcke, Decken und warme Kleidung sollen die Menschen über die kalte Jahreszeit hinweghelfen. Bei akuten Notlagen wie Hochwasser oder Hausbränden erhalten die Betroffenen ebenfalls Hilfe vom DRK und werden mit Kleidung aus den Spendencontainern versorgt.

Bildquelle: © Gisela Peter / Pixelio.de

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Aufkleber zum Schutz für Senioren wurden jetzt in Cottbus entwickelt

Die Maschen kennt jeder zur Genüge: „Ich bin ein Freund Ihres Enkels und in Geldnot geraten.“, „Mir ist plötzlich ganz übel. Könnte ich wohl ein Glas Wasser von Ihnen bekommen und mich ein wenig ausruhen?“ oder „Ich muss ganz dringend auf Toilette. Dürfte ich kurz Ihre benutzen?Trickbetrüger lassen sich die dreistesten Ausreden einfallen, um in die Wohnungen ihrer Opfer zu gelangen. Doch seien wir doch einmal ehrlich. Würden wir jemanden Hilfe verweigern, der bedürftig erscheint? Fast jeder würde sicher helfen wollen, allerdings regt sich in jüngeren Menschen oft gesundes Misstrauen, während Senioren in der Regel an den ehrlichen Charakter der jeweiligen Person glauben und daher den Zutritt zu ihrer Wohnung erlauben. Erst einmal darin ist der Wohnungsbesitzer schutzlos dem Betrüger ausgeliefert und es kann zu wahren Tragödien kommen.

Trickbetrüger werden immer frecher und schrecken auch vor Gewalt kaum noch zurück. Ältere Menschen haben dem nichts entgegenzusetzen und sind deshalb ihre bevorzugten Opfer. Das nahm die Polizei in Cottbus und Spree-Neiße zum Anlass, um Aufkleber für Senioren zu entwickeln. Genauer gesagt war es die Polizeihauptkommissarin der Polizeiinspektion Cottbus/Spree-Neiße Kati Prajs, die den Aufkleber kreierte. Er ist zum Anbringen an der Wohnungstür vorgesehen und steht nicht nur Senioren zur Verfügung.

Kati Prajs hatte die Idee beim letzten Deutschen Präventionstag. Da hatten Kollegen aus Gelsenkirchen und Bremen ein Schild mit, das sich alte Menschen von außen an die Türklinke hängen können. Das Schild wies eine gewisse Ähnlichkeit mit den wohlbekannten „Bitte-nicht-stören“-Schildern in Hotels auf. Die 38-Jährige empfand aber ein solches Schild an der Klinke der Wohnungstür als störend. Deshalb überlegte sie sich eine Alternative, die schließlich ein Aufkleber wurde. Er wird in Augenhöhe an der Wohnungstür angebracht. Die gelbe Farbe ist als Warnsignal zu verstehen. Auf dem Aufkleber stehen der Polizei-Notruf und die Telefonnummer der Cottbuser Polizeiinspektion. Aber das ist nicht alles: Komplettiert wird die Aufschrift des Aufklebers von Verhaltensregeln, die im Grunde jeder kennt, aber gelegentlich ganz gerne einmal vergisst. So liest man zum Beispiel darauf „Ich lasse keine Fremden in die Wohnung!“ oder „Ausweise gründlich prüfen“. Letzterer Hinweis zielt darauf ab, dass sich Trickbetrüger oftmals als Amtspersonen ausgeben.

Polizeihauptkommissarin Prajs betont noch einmal ausdrücklich, dass der Aufkleber nicht nur für Senioren gedacht ist. Ältere Menschen sehen sich zwar bei Straftaten als am meisten gefährdet an, die Zahlen sagen aber etwas anderes. Dort liegt nämlich der Anteil der älteren Opfer bei etwa acht Prozent. Der Aufkleber sei daher ebenfalls für jüngere Menschen und sogar Kinder sinnvoll. Natürlich soll man nicht erst beim Klingeln an der Tür lesen, was auf dem Aufkleber steht, der gelbe Aufkleber soll vielmehr wie ein Achtungszeichen wirken.

Gemeinsam mit dem Opferverein „Weißer Ring“ hat die Polizeiinspektion 15.000 Aufkleber drucken lassen. Erhältlich sind sie kostenlos bei den Polizeirevieren der Polizeiinspektion Cottbus/Spree-Neiße und den Einwohnermeldeämtern. Außerdem liegen sie einem Cottbuser Veranstaltungsmagazin bei.

Vom Sinn der Aufkleberaktion will Kati Prajs ihre Kollegen bei einem Treffen der Präventionsbeauftragten aller märkischen Inspektionen überzeugen, damit diese bald in ganz Brandenburg und vielleicht sogar bundesweit eingeführt werden. Eine gute Idee ist es auf alle Fälle.

Bildquelle: © Gerda Mahmens / Pixelio.de