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Durch Aufkleber auf Bussen soll der Straßenverkehr in Traunstein sicherer werden.

562785_web_R_K_B_by_Peter Smola_pixelio.deBushaltestellen sind ein Unfallschwerpunkt. Deshalb hat der Automobilclub Europa, kurz ACE genannt, im letzten Jahr die Kampagne „Brems mit. Fahr Schritt! Nadelöhr Haltestelle“ ins Leben gerufen. Die Aktion läuft bundesweit und soll dazu beitragen, die Zahl der Unfälle im Haltestellenbereich drastisch zu senken.

Obgleich die Straßenverkehrsordnung das Verhalten im Haltestellenbereich genau festlegt, kommt es immer wieder durch Verstöße dagegen zu schweren Unfall, die nicht selten tödlich enden. Hinzu kommt, dass das Einhalten der Verkehrsregeln – und hier vor allem der gesetzlich vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit (an Bussen mit eingeschalteter Warnblinkanlage ist in Schrittgeschwindigkeit vorbeizufahren!)– durch die Polizei nur unzureichend überwacht werden kann. Eine Haltestelle ist ein lebendiger Ort, an dem eine Überwachung mit erheblichem Aufwand verbunden ist. Auch das Installieren von Blitzanlagen ist wenig erfolgversprechend, da die Busse unter Umständen das von der Anlage erfasste Fahrzeug auf dem Beweisfoto verdecken könnten. Die eingeschränkten Überwachungsmöglichkeiten nutzen viele Kraftfahrzeugfahrer gerne aus. Sie ignorieren die Vorschriften und fahren zu schnell. Oftmals passiert dies sogar unabsichtlich, weil die Geschwindigkeit des eigenen Fahrzeugs unterschätzt wird.

Der ACE will in Zusammenarbeit mit der Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO) nun den Straßenverkehr in und um Traunstein sicherer machen. Die RVO befördert täglich mehr als 100.000 Azubis und Schülern. Auch der Linien- und Berufsverkehr sowie Nachtbuslinien gehören zum Leistungsspektrum der Gesellschaft.

Für seine Fahrgäste übernimmt das Unternehmen Verantwortung und das nicht nur im Bus. Deshalb sollen die Busse der RVO nun mit einem Aufkleber am Heck ausgestattet werden, der den anderen Fahrzeugführern das richtige Verhalten beim Passieren von Bushaltestellen wieder ins Gedächtnis ruft.

Vor einiger Zeit trafen sich diesbezüglich der Polizeihauptkommissar Johann Mayer, der stellvertretender Kreisvorsitzende des ACE, Günter Fix sowie der ACE Vertrauensanwalt Bernhard von Ellerts bei der RVO Niederlassung in Traunstein. Hier präsentierte der Niederlassungsleiter der RVO, Michael Schmidt, den Aufkleber am Heck eines Busses. Er begrüßt die Initiative sehr. Tagtäglich wird er von Seiten seiner Mitarbeiter mit dem Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern konfrontiert, die sich an die gesetzlichen Vorschriften halten.

Wie eingangs erwähnt, fand die Aktion des ACE im Sommer des letzten Jahres statt. Damals hatten Inspektoren des ACE ehrenamtlich in mehr als 30 deutschen Gemeinden und Städten an etwa 340 Bushaltestellen das Verkehrsverhalten von Kraftfahrern in Augenschein genommen. Das Ergebnis war an allen Beobachtungsorten überaus ernüchternd. Der Großteil der Kraftfahrzeugführer missachtet die Verkehrsregeln, die speziell im Bushaltestellenbereich gelten. Sie fahren zu schnell an warnblinkenden Bussen vorbei und ignorieren Park- sowie Überholverbote. Das kann fatale Folgen haben, speziell für Fußgänger. Unter ihnen sind wiederum Kinder und ältere Menschen besonders gefährdet. Sie sind die schwächsten Teilnehmer am Straßenverkehr. Der Appell geht an alle Verkehrsteilnehmer: Schützt die Schwächeren durch angemessenes Fahrverhalten, vor allem im Bereich von Haltestellen, und haltet Euch an die Regeln der Straßenverkehrsordnung!

Bald werden auch die Busse der RVO darauf aufmerksam machen. Dann werden an ihnen grüne Aufkleber prangen, die das Motto das ACE „Brems mit. Fahr Schritt! Nadelöhr Haltestelle“ propagieren. So gelten keine Ausreden mehr für eine Geschwindigkeitsübertretung im Haltestellenbereich. Dann kann keiner mehr sagen, er hätte die Regeln nicht gewusst oder vergessen. Immerhin konnte er sie gerade auf dem vor ihm stehenden Bus lesen.

Bildquelle: © Peter Smola / Pixelio.de

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Ein Aufkleber macht Schule

424453_web_R_K_B_by_Rainer Sturm_pixelio.deAm 16. Dezember 2013 um 12.00 Uhr war es soweit: In Viersen wurden die ersten Aufkleber mit der Aufschrift „Raus aus dem Toten Winkel“ am Busbahnhof übergeben. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen sind derartige Aufkleber nicht neu. Im Oktober startete Oberhausen ebenfalls eine solche Aktion und die Initiatoren wünschten sich, dass ihr Projekt Schule macht. Der Wunsch scheint in Erfüllung gegangen. Immer mehr Gemeinden zeigen Interesse an der Schutzaktion für Radfahrer und Fußgänger. Schließlich ist jeder Verletzte oder gar Tote einer zu viel und Jahr für Jahr gibt es mehrere Hundert davon. Allein 2012 verunglückten in Nordrhein-Westfalen über 500 Radfahrer im sogenannten „Toten Winkel“ von LKWs und Bussen. Handlungsbedarf ist daher dringend gegeben. Seit mehr als drei Jahrzehnten beschäftigen sich Polizei und Verkehrswacht mit dem Thema, eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten ist aber noch nicht in Sicht. Sicher sind die Aufkleber eine gute Idee und ihr Nutzen keinesfalls von der Hand zu weisen, dennoch ist weiterhin Handlungsbedarf gegeben und das auch von den Autobauern, die ihrerseits technische Forschung mit entsprechenden Sicherheitssystemen betreiben.

Die Betroffenen selbst sollten ferner Tätigkeit entfalten und durch ihr eigenes Verhalten Gefahrensituationen vermeiden. Es ist beispielsweise ein alltägliches Bild, dass sich Radfahrer an der roten Ampel neben einen LKW oder Bus quetschen, weil sie beim Schalten auf Grün schneller losfahren wollen. Möchte nun das Fahrzeug rechts abbiegen, ist die gefährliche Situation da und man kann dem Fahrer bei einem Unfall nicht einmal einen Vorwurf machen. Er hat den Radfahrer schlicht und einfach nicht gesehen, weil sich dieser im „Toten Winkel“ befunden hat. Fußgänger sehen sich häufig der gleichen Gefahr gegenüber und das sogar, wenn sie vorschriftsmäßig auf dem Gehweg laufen beziehungsweise an der Fußgängerampel stehen. Beim Abbiegen geraten große Fahrzeuge nicht selten auf den Bürgersteig und kommen den Fußgängern bedrohlich nahe. Wer nicht richtig aufpasst, gerät dann im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räder. Gegenseitige Rücksichtnahme und Vorausschau sind für alle Verkehrsteilnehmer Pflicht und vor allem nicht das Pochen auf bestehende Rechte. Mit ein wenig Toleranz und Verständigung könnten viele Unfälle vermieden werden. Künftig werden dank der neuen Aufkleber auf alle Fälle schon einmal die Einwohner von Viersen auf die bestehende Gefahr des „Toten Winkels“ hingewiesen.

Aktuell beteiligen sich an der Präventionskampagne die Firma van der Forst und der NEW. Natürlich sind weitere Partner herzlich willkommen. Das Unternehmen van der Forst deckt den Bedarf an innerstädtischen Linienbussen ab, ist also direkt „an der Front“ unterwegs. Künftig werden am Heck der Busse unübersehbare Aufkleber prangen, die vor allem eine Warnung für die Radfahrer sein sollen. Wer sich an der Aktion beteiligen und seine Fahrzeuge – egal ob LKW, Busse oder Kleintransporter – mit den Stickern ausrüsten möchte, kann sich bei Polizei oder der „ via Internet melden. Die Aktion ist nicht auf einen Ort oder ein Bundesland beschränkt. Jeder kann sich beteiligen und an dem Projekt mitwirken, damit die Aufkleber bald bundesweit an allen Fahrzeugen zu sehen sind. Außerdem gibt es viele weitere Projekte der “Aktion Kinder Unfallhilfe e. V.“, die Kinder im Straßenverkehr schützen sollen und es wert sind, verbreitet zu werden.

Bildquelle: © Rainer Sturm / Pixelio.de