Categories
Allgemein

Licht im Dschungel der Etiketten auf Lebensmitteln

Ein alltägliches Bild im Supermarkt: Bevor man sich für eine Ware entscheidet, nimmt man sie in die Hand und studiert das Etikett darauf. Danach tappt man aber immer noch im Dunkeln, was beispielsweise die Herkunft betrifft. Nach dem jüngsten Lebensmittelskandal, bei dem Tausende von Menschen durch Erdbeeren aus China von einem aggressiven Magen-Darm-Virus befallen waren, schaut man wieder öfter hin, was im Einkaufswagen landet. Nur leider sind die Informationen auf den Etiketten häufig äußerst dürftig.

Das Problem ist der EU längst bekannt und es wurden auch schon Maßnahmen ergriffen. Man führte nämlich drei verschiedene Gütezeichen ein. Diese offenbaren allerdings große Schwächen, denn zum einen kennt sie kaum einer und zum anderen werden sie von den wenigen Eingeweihten mit großer Wahrscheinlichkeit falsch verstanden.

In der Abteilung für Obst und Gemüse findet sich der Kunde noch relativ gut zurecht. Auf den dort zu lesenden Schildern steht neben dem Preis zumeist ebenfalls das Herkunftsland. In allen anderen Abteilungen wird es aber schon wesentlich schwieriger, eindeutige Informationen zum Ursprung des Lebensmittels zu erhalten.

Laut einer aktuellen Umfrage schauen über 50 Prozent der Verbraucher nach der Herkunft des Produkts. Knapp 80 Prozent der Befragten sind sogar bereit, mehr auszugeben, wenn das Lebensmittel aus der Region kommt. Dazu müsste man dies allerdings erst einmal erkennen können. In den meisten Fällen ist es für den Kunden unmöglich, Genaueres zum Herkunftsland zu erfahren. Umso mehr Zutaten enthalten sind, umso komplizierter wird es. Die Etiketten auf Tiefkühlkost oder Konserven enthalten in der Regel überhaupt keine Aussage darüber, woher die Zutaten stammen.

Um die Qualität eines Lebensmittels einschätzen zu können, vergibt die EU Gütesiegel. Eines davon ist „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.). Dahinter verbergen sich Lebensmittel, die eng mit einer bestimmten Region und den dort angebauten landwirtschaftlichen Erzeugnissen oder allgemein dort erzeugten Rohstoffen in Verbindung stehen. Das wären zum Beispiel Nürnberger Rostbratwürste oder Lübecker Marzipan. Man sollte also davon ausgehen können, dass diese Lebensmittel aus einheimischen Rohstoffen entstanden sind. Dem ist aber nicht so. Die mit dem g.g.A.-Gütezeichen gekennzeichneten Lebensmittel müssen lediglich eine der Produktionsstufen im Herkunftsgebiet durchlaufen. So könnten etwa die Tiere für das Fleisch der Bratwürste aus dem Ausland stammen und nur die Weiterverarbeitung des Fleisches hier erfolgen.

Eigentlich sollten mit der Einführung des g.g.A.-Zeichens die Marken gestärkt werden, große Unternehmen aber missbrauchen dieses Siegel nur allzu gern zu ihrem Vorteil. Für den Schwarzwälder Schinken werden die Tiere zum Beispiel aus großen Schweinemastbetrieben in Dänemark eingeführt. Nur das Fleisch wird im Schwarzwald gepökelt und geräuchert. Trotzdem darf das Etikett der EU verwendet werden.

Die beiden anderen Gütezeichen – „geschützte Ursprungsbezeichnung“ (g.U.) und „garantiert traditionelle Spezialität“ g.t.S. – sind wesentlich schwieriger zu ergattern. Ersteres ist auf 29 deutschen Produkten zu finden. Definiert ist es so: „Die Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung muss in einem bestimmten geografischen Gebiet erfolgen“. Demzufolge muss das Produkt tatsächlich alle Produktionsschritte im angegebenen Gebiet durchlaufen.

Auf Traditionen baut das Etikett „garantiert traditionelle Spezialität“ (g.t.S.) auf. Die Erzeugnisse müssen traditionell zusammengesetzt und traditionell hergestellt sein. Bisher hat kein deutsches Produkt dieses Siegel erhalten. In der EU gibt es insgesamt 38 Lebensmittel mit dieser Kennzeichnung, darunter der italienische Mozzarella und der spanische Serrano-Schinken.

Bildquelle: © veit kern / Pixelio.de

Categories
Aufkleber

Mit dem Aufkleber der Küchenchefs findet man gute Restaurants

Ein gutes Restaurant zu finden, ist in der heutigen Zeit gar nicht leicht. Vielfach kommt Tiefkühlkost, die lieblos in die Mikrowelle geschoben wird, auf den Teller. Da kann man sich den Restaurantbesuch sparen. Derartiges Essen kann man kostengünstiger zuhause haben. Aber man will nicht immer in den eigenen vier Wänden essen. Man will auch einmal etwas anderes probieren und vor allen Dingen will man nicht immer selbst stundenlang in der Küche stehen. Gönnt man sich einen Besuch im Restaurant, dann sollte es schon etwas Besonderes sein. Man möchte vielleicht ein Gericht essen, welches man selbst nie kocht, man möchte sich in gemütlicher Atmosphäre unterhalten und man möchte ein gut schmeckendes Essen genießen können. Auf der sicheren Seite is(s)t man, wenn man Ausschau hält, nach dem Aufkleber der Küchenchefs. Viele Menschen verfolgen diese Sendung im Fernsehen, bei denen Sterneköche kurz vor dem Untergang stehenden Gaststätten und Restaurants unter die Arme greifen und ihnen viele Kniffe und Tricks für den Erfolg verraten. Inzwischen wurden bereits etwa 50 Restaurants deutschlandweit von den Küchenchefs besucht.

Ziel ist es, das jeweilige Restaurant wieder interessant für den Gast zu machen. Die Sendung läuft immer nach dem gleichen Schema ab: Zuerst gibt es ein Probeessen, danach wird in der Küche Hand angelegt und die Profis unterstützen tatkräftig das Personal, anschließend ist der große Showdown, wo ein Abschlussessen mit zahlreichen Gästen stattfindet. Das ist aber nicht alles. Die Küchenchefs wollen sich natürlich auch davon überzeugen, dass weiterhin an dem gemeinsam erarbeiteten Konzept festgehalten wird. So kehren sie nach einigen Wochen zurück und lassen sich erneut ein Probeessen vorsetzen. Fällt nun alles zu ihrer Zufriedenheit aus, gibt es endlich den ersehnten Aufkleber der Küchenchefs. Er wird gut sichtbar im Eingangsbereich platziert und soll künftig Gäste anlocken.

Die Wirkung dieses Aufklebers darf nicht unterschätzt werden. Schließlich wird damit nach außen hin demonstriert, dass hier einige der bekanntesten Sterneköche Deutschlands mitgekocht haben. Das sollte für Qualität sprechen, sofern sich das Restaurant weiterhin an die Tipps der Küchenchefs hält. Ist dies der Fall, darf man sich über Gaumenfreuden freuen, die ihren Preis durchaus wert sind. Übrigens muss man keine Angst haben, dass man in einem, von den Küchenchefs besuchten Restaurant, künftig Preise, wie im Sternerestaurant zahlen muss. Selbstverständlich wird die angebotene Küche auf das Konzept des Restaurants angepasst. Es erfolgt keine vollständige Umkrempelung. Das wäre auch völlig unangebracht. Hier wird danach geschaut, was in die Umgebung und zu den Gästen passt. Dementsprechend ist der Küchenchef – Aufkleber nicht das Zeichen für unbezahlbare Gerichte, sondern für eine gute Küche, die unter den Fittichen von echten Profis entstanden ist.

Wer einmal in einem Restaurant mit Küchenchef – Prämierung speisen möchte, der kann sich im Internet über die verfügbaren Lokalitäten informieren. Hier gibt es eine Seite, die sich nur mit den Küchenchefs auseinandersetzt. Im Netz kann man sich ebenfalls den Aufkleber anschauen, damit man ihn bei Gelegenheit auch wirklich erkennt und nicht achtlos vorüberläuft. Stolpert man nämlich durch Zufall über ein solches Restaurant, dann sollte man sich natürlich einen Besuch nicht entgehen lassen. Es macht immerhin was her, wenn man sagen kann, dass man in einem prämierten Restaurant der Küchenchefs gespeist hat.