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Babyfreundliche Stadt – in Wiesbaden weisen Aufkleber Stillplätze aus

589272_web_R_K_by_Hannelore Louis_pixelio.deStillen ist eigentlich die natürlichste Sache der Welt, doch wird es längst nicht von allen in der Gesellschaft toleriert, zumindest wenn in der Öffentlichkeit gestillt wird. Solange die Mütter mit ihren Säuglingen in den eigenen vier Wänden bleiben, scheint die Welt in Ordnung zu sein. Gibt aber eine Mutter ihrem Baby an einem öffentlichen Platz die Brust, muss sie durchaus damit rechnen, komisch angeschaut und manchmal sogar des Platzes verwiesen zu werden. Auch in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist die Problematik bekannt und so startete die Stadt nun ein Projekt, um Müttern das Stillen unterwegs wesentlich zu erleichtern. Mit Aufklebern wird ihnen der Weg zu Plätzen gewiesen, wo sie ihren Kindern in Ruhe die Brust geben können.

Viele Mütter suchen zum Stillen Cafés oder Geschäfte auf. Schiefe Blicke sind dabei das Mindeste, was man erdulden muss. Manchmal kann es auch vorkommen, dass man direkt aus der Einrichtung heraus komplementiert wird. Cafés sind meist toleranter, weil sie die „Stillerlaubnis“ zugleich mit einer Bestellung verbinden. Die notwendige Ruhe, die Mutter und Kind bei dieser Art der Nahrungsaufnahme benötigen, ist aber weder in einem Café noch in einem Geschäft gegeben. Was also tun als stillende Mutter? Am besten gar nicht mehr das Haus verlassen und dem gesellschaftlichen Leben vorübergehend Adieu sagen? Nicht nach Meinung der Initiative „Runde Tisch Frauengesundheit“. Sie hat sich eine Kampagne ausgedacht, mit deren Hilfe Mütter „stillfreundliche Orte“ in der Stadt finden können. Dafür wurde ein blau-weißer Aufkleber entworfen, der ein Piktogramm von einer Mutter mit einem Baby zeigt. Überall dort, wo dieser Aufkleber zu sehen ist, steht ein ruhiger Ort für Mutter und Baby bereit, der frei von einem Kauf- und Verzehrzwang ist. Im Rathaus gibt es beispielsweise schon länger einen Still- und Wickelraum. Der Schlüssel für den Raum ist beim Pförtner hinterlegt. Bisher war das aber kaum bekannt. Nun durfte Juliane Philipp-Lankes vom Büro der kommunalen Frauenbeauftragten den ersten Aufkleber am Rathaus anbringen und damit den entscheidenden Hinweis auf den vorhandenen Raum im Gebäude geben.

Sabine Maurer, Einwohnerin von Wiesbaden und stillende Mutter, stellte bereits in Aussicht, den Raum gerne einmal nutzen zu wollen. Sie kannte ihn bislang ebenfalls nicht und wich auf kinderfreundliche Cafés aus. Stillberaterin Monika Pleiss weiß, dass viele Frauen gerne stillen möchten, doch der Alltag hält oft zahlreiche Hindernisse bereit, die über kurz oder lang zum Abstillen führen. Aus Medizinersicht sind vier bis sechs Monate der ideale Zeitraum für das Stillen. Wenn den Säugling aber der Hunger überkommt, muss es schnell gehen. Er kann nicht warten und der Weg nach Hause ist meist zu lang. Deshalb ist das Stillen an Ort und Stelle notwendig, was nicht jedem gefällt. Für einen Großteil der Mütter gleicht die Suche nach einem ruhigen Platz in der Stadt, an dem sie zudem noch willkommen sind, einem Spießrutenlauf. Mit einem schreienden Baby auf dem Arm erntet man kritische Blicke und dann muss man auch noch nachfragen, ob das Stillen gebilligt wird.

In Zukunft soll sich das ändern. Die Initiatorinnen hoffen darauf, möglichst viele von ihren Aufklebern an Geschäften und Lokalen anbringen zu dürfen. Zehn gekennzeichnete Plätze gibt es bereits. Ein Flyer stellt sie vor. Juliane Philipp-Lankes hofft, dass es bald noch mehr Orte werden und sie wünscht sich, dass mit dieser Kampagne die Lebensqualität der Wiesbadener Frauen erhöht wird.

Bildquelle: © Hannelore Louis / Pixelio.de

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Aufkleber gegen Müllsünder

Sperrmüll und auch anderer Müll werden in vielen Städten einfach irgendwo abgestellt. Das sehen die Städte und auch die Anwohner natürlich überhaupt nicht gerne, denn schließlich gibt es Mülltonnen und auch Abholservices, die den Müll richtig entsorgen. Aber dieser Weg scheint vielen einfach zu viel Mühe zu machen, sodass sie ihren Sperrmüll und Abfall einfach irgendwo liegen lassen. In Wiesbaden will man gegen die sogenannten Müllsünder nun richtig vorgehen und ihnen zeigen, dass es absolut nicht geduldet wird, dass sie ihren Müll einfach irgendwo ablagern und damit die Umgebung verschmutzen. Die Stadt macht die Sperrmüll-Sünden nun öffentlich. Sollten illegal abgeladene Abfallhaufen auf den Gehwegen, Müllsäcke auf den Parkplätzen oder auch Altreifen und Bauschutt an irgendwelchen Feldrändern gefunden werden, gibt es einen Aufkleber zur Kennzeichnung.

Der Aufkleber ist mit „Dieser Abfall ist illegal. Wir kümmern uns darum“ bedruckt. Das Umweltamt und auch die kommunalen Entsorgungsbetriebe werden diese Aufkleber auf den Müll pappen. Damit soll klar gemacht werden, dass das wilde und damit illegale Ablagern von Müll nicht nur gesetzwidrig ist, sondern auch ordnungsrechtlich verfolgt wird.

Sollten die Müllsünder ausfindig gemacht werden können, weil sie beispielsweise unvorsichtig waren und Adressen auf Briefen oder Ähnlichen gelassen haben, oder auch beim Abladen erwischt werden, droht ihnen ein Bußgeld. Dieses kann pro Fall bis zu 2.500 Euro betragen. Wer richtig viel Müll ablädt, kann also ganz schnell viel Geld loswerden. Günstiger wäre es hier, den Müll selber zu einer Deponie zu bringen und richtig zu entsorgen.

Wie Arno Goßmann, Bürgermeister der Stadt Wiesbaden (SPD) sagte, wolle man den Müllsündern zeigen, dass das Verhalten von ihnen in der Stadt nicht geduldet wird. Zudem sollen die Aufkleber aber gleichzeitig auch für die Passanten und Anlieger ein Hinweis darauf sein, dass sie bereits Kenntnis vom illegalen Müllhaufen haben und dieser in kürzester Zeit entsorgt werde. Dadurch wird auch verhindert, dass ständig Anrufe für ein und denselben Müllhaufen eingehen. Der Telefondienst des Umweltamtes und auch der von den kommunalen Entsorgungsbetrieben werden dadurch natürlich erheblich entlastet.

Es gehen im Jahr rund 600 Meldungen über illegal abgeladenen Müll beim Umweltamt ein. Die Beseitigung kostet natürlich auch sehr viel Geld. In einem Jahr können hierfür gut 25.000 Euro eingesetzt werden. Der ELW und auch Außendienstmitarbeiter vom Umweltamt werden sich um das Aufkleben der Aufkleber kümmern. Natürlich sollten die Bürger auch weiterhin beim Umweltamt anrufen, wenn sie illegale Müllablagerungen sehen und hier kein Aufkleber angebracht ist.

Vielleicht können die Aufkleber auch ein wenig die Müllsünder abschrecken. Wer einmal erwischt wird und ein Bußgeld bezahlen muss, der wird sicherlich kein zweites Mal illegal seinen Müll einfach irgendwo ablegen. Dennoch geht auch ein Appell an alle Bürger und Unternehmen in Wiesbaden, dass sie ihren Müll doch bitte den Bestimmungen entsprechend entsorgen sollen. Dadurch könne schließlich auch das schöne Stadtbild ein schönes bleiben. Der Müll auf den Gehwegen, Parkplätzen und an den Feldrändern sieht zum einen nicht schön aus und es können auch Ungeziefer und Nagetiere angelockt werden, die sicherlich keiner in seiner Nähe haben möchte.

Bildquelle: © Gerd Altmann / Pixelio.de